Innovation – eine Frage der richtigen Kultur
Altana präsentiert Studie zur Innovationskultur
Deutsche Industrieunternehmen behaupten sich im internationalen Wettbewerb gut. Produkte „made in Germany" sind gefragt - nicht zuletzt aufgrund der großen Innovationskraft der deutschen Industrie. Die chemische Industrie, die am Anfang und bei sehr vielen Stufen der Wertschöpfungskette eine wesentliche Rolle spielt, ist ein wichtiger Innovationstreiber der deutschen Wirtschaft. Ihre Innovationen schaffen Werte und sind essenziell für den Unternehmenserfolg. Denn nur wer seinen Kunden durch Innovation einen Wettbewerbsvorteil verschafft, kann auch selbst im Markt nachhaltig erfolgreich sein. Trotz hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung und der bereits guten Positionierung im internationalen Vergleich bieten sich deutschen Industrieunternehmen weitere Möglichkeiten zur Nutzung des Innovationspotenzials - Hinweise finden sich in der Studie „Industrie-Innovationsindex", die der Spezialchemiekonzern Altana durch das Marktforschungsinstitut Forsa durchführen ließ.
Es überrascht wenig, dass 90 % der befragten Topentscheider deutscher Industrieunternehmen der Meinung sind, dass der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens maßgeblich von seiner Innovationsfähigkeit abhängt. Erfreulich ist auch, dass der Industriesektor seine Innovationsfähigkeit als gut einschätzt: In der Altana-Studie ergibt sich branchenübergreifend ein Innovationsindex-Wert von 142 - ein Wert über 100 ist positiv. Die chemische Industrie führt den Innovationsindex mit 146 Punkt an. Eine genauere Analyse der Studienergebnisse ergibt jedoch, dass hinsichtlich der Innovationsfähigkeit nur zwei von fünf Managern ihr Unternehmen im oberen Drittel einer Bewertungsskala von 1 bis 10 sehen. Und nur 4 % geben ihrer Firma die Bestnote.
Es stellt sich die Frage, worauf diese Einschätzung zurückzuführen ist. Eine mögliche Antwort findet sich in der Studie bei der Differenzierung der Frage bezüglich Investition in Forschung und Entwicklung (F&E) und Förderung des kulturellen Umfeldes: Jeder vierte befragte Chemiemanager bestätigt die große Bereitschaft im eigenen Haus, in F&E zu investieren. Im Industriedurchschnitt bewertet aber nur jeder fünfte Manager das Engagement des eigenen Unternehmens zur Förderung der Innovationskultur als ausreichend. Scheinbar erfordert eine Kultur, in der Innovationen reifen können, weit mehr als finanzielle Mittel. Die häufig genutzte Kennzahl der auf den Umsatz bezogenen F&E-Kosten (in der chemischen Industrie beträgt diese durchschnittlich etwa 3 %) ist deshalb nicht allein dazu geeignet, die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens zu messen. Vielmehr sollte dabei auch die Innovationskultur eines Unternehmens berücksichtigt werden. Sie ist allerdings schwer messbar, denn sie umfasst viele Faktoren, wie innovationsfördernde Strukturen, Werte und Verhaltensweisen, die es im Unternehmen zu verankern gilt.
Bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist essenziell
Aus der Studie lässt sich ableiten, dass Manager mit Innovationskultur meist Aspekte, die die Zusammenarbeit der Mitarbeiter betreffen, assoziieren. So etwa geben 58 % von ihnen an, dass die Förderung von Austausch - auch abteilungsübergreifend - ihrem Verständnis von Innovationskultur sehr gut entspricht. Zweifelsohne ist damit eine sehr wichtige Komponente von Innovationskultur benannt, die eine große Chance, aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung für Unternehmen darstellen kann.
Die Voraussetzungen in der chemischen Industrie sind gut: Laut Studie zählt die Förderung von abteilungsübergreifendem Austausch in Chemieunternehmen häufiger als in anderen Branchen zur innovationsfördernden Unternehmenskultur. Mit 30 % der Manager, die dies vollständig für ihr Unternehmen bejahen können, ist aber auch hier scheinbar noch Potenzial vorhanden - das gilt auch für Altana.
Um die geschäftsbereichsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb des Spezialchemiekonzerns zu fördern, organisiert Corporate Innovation neben einem speziell für das Unternehmen entwickelten, Intranet basierten Innovationsportal bspw. regelmäßig die „Altana Innovation Conference". Im Rahmen dieser zweitägigen Veranstaltung treffen rd. 160 Forscher und Entwickler aus der ganzen Welt zusammen, um sich über Trends und Technologien auszutauschen. Währen der Konferenz wird zudem der „Altana Innovation Award" verliehen - eine Auszeichnung für die beste, vorzugsweise bereichsübergreifende Innovation innerhalb des Unternehmens.
Mit dem Cross Divisional Development Program Innovation (CDDPI) hat Altana ein Entwicklungsmaßnahme speziell für Mitarbeiter des Bereiches Innovation umgesetzt. Das CDDPI ermöglicht den Teilnehmer innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren durch Projektarbeit in allen Geschäftsbereichen des Unternehmens praktische Erfahrung zu sammeln und Netzwerke aufzubauen. Nach Ablauf des Programms übernehmen die Absolventen in einem der Geschäftsbereiche weiterführende Aufgaben und Verantwortung und können ihre Erfahrungen und Netzwerke im Sinne einer übergreifenden Zusammenarbeit nutzen. Dadurch werden die Förderung und die Anerkennung von bereichsübergreifenden Mitarbeitererfolgen und -ideen fest in der Unternehmenskultur verankert.
Unternehmerisches Denken und Handeln: Unternehmer im Unternehmen
Die Studie untermauert nochmals deutlich, dass die Bedeutung der Förderung von Risikobereitschaft, unternehmerischem Mut und Akzeptanz des Scheiterns - als weitere wichtige Faktoren der Innovationskultur - sehr oft unterschätzt werden und sich hier offensichtlich Potenzial zur Verbesserung bietet. In der Förderung des unternehmerischen Denkens sieht Altana deshalb eine zusätzliche Chance, seine Innovationsfähigkeit weiter zu steigern. Das Unternehmen fördert durch zentrale Mittel schrittweise den Aufbau neuer Geschäftsmodelle gegründet auf Technologieplattformen, die auf der Kombination von Kompetenzen aus den unterschiedlichen Geschäftsbereichen basieren. Voraussetzung für dieses Vorgehen ist die bereits beschriebene, bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Die Teams arbeiten wie Unternehmer im Unternehmen und müssen Chancen und Risiken in einem Geschäftsplan abbilden, der von der Unternehmensleitung genehmigt wird. Dabei muss die Möglichkeit des Scheiterns einkalkuliert und akzeptiert werden. Altana versucht eine Innovationskultur zu etablieren, bei der ein mögliches Scheitern auch als Erfahrungszugewinn gesehen wird. Sicherlich müssen die Erfolge überwiegen. Eine derartige Akzeptanz des Scheiterns ist eine wichtige Voraussetzung der in den USA sehr erfolgreich und in Deutschland zunehmend etablierten Start-up Kultur. Durch die Förderung von Start-up Unternehmen über den High-Tech Gründerfonds möchte Altana diese Kultur in Deutschland weiter voranbringen. Gleichzeitig bieten dieses Engagement und die Zusammenarbeit mit Start-up Unternehmen beiden Partnern die Chance, voneinander zu lernen und entsprechende Elemente in die jeweilige Innovationskultur zu implementieren. Nicht nur in diesem Zusammenhang ist das Bewusstsein über die Möglichkeiten und die Fähigkeit, externes Wissen systematisch zu nutzen, ist ein weiterer wichtiger Faktor einer intakten Innovationskultur, dessen Bedeutung ebenfalls laut Studie eher unterschätzt wird. Dabei ist das Interesse an externem Wissen, dessen Zugang und Bewertung und nicht zu zuletzt die Akzeptanz dieses Wissens zunehmend essenziell für den Erfolg eines Unternehmens.
Wertschätzung und Mitarbeiterführung
Die Basis einer funktionierenden Innovationskultur bildet ein wertschätzender Umgang auch mit unkonventionellen Ideen. Querdenker und Rebellen im positiven Sinne haben es meist nicht leicht in Unternehmen. Gerade Berufseinsteiger können hier wichtige Hinweise und Impulse liefern, da diese noch nicht an die etablierten Prozesse angepasst sind. Die Studie zeigt, dass gerade einmal ein Drittel der Berufseinsteiger sich voll und ganz wertgeschätzt fühlen, wenn es um ungewöhnliche Vorschläge geht. Eine aktive Förderung von unkonventionellen Denk- und Vorgehensweisen empfinden gar nur 15 % der Berufseinsteiger. Das bestätigen auch die berufserfahrenen Manager: Hier sehen nur 12 % im eigenen Unternehmen eine breite Akzeptanz für Mitarbeiter, die Neuland wagen wollen. In der Chemiebranche sind es mit 16 % nur unwesentlich mehr. Auch diese Chance, gilt es zu nutzen. Dabei sind insbesondere Führungskräfte aufgefordert, ihre Mitarbeiter durch ein offenes Miteinander und Wertschätzung zu unkonventionellem Denken zu ermutigen und mit gutem Beispiel voranzugehen - das Topmanagement allen voran.