Anlagenbau & Prozesstechnik

Graphical Work Order Scheduler

Grafische Plantafel steigert Sicherheit in der chemischen Industrie

09.06.2011 -

Die Sicherheitsanforderungen in Chemiebetrieben gehen weit über das in anderen Branchen übliche Maß hinaus. Es gelten besondere gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Arbeits- und Anlagensicherheit, Gesundheit, Gefahrenabwehr und Umweltschutz. Während auf der einen Seite die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Anlagen angestrebt wird, muss auf der anderen Seite durch Inspektionen proaktiv die Sicherheit garantiert werden. Vor allem die gewerkeübergreifende Koordination und Planung der Arbeit muss hohen organisatorischen Anforderungen gerecht werden. Das stellt die Planer, welche für einen reibungslosen Produktionsablauf sowie für die Sicherheit über die gesamte Prozesskette hinweg verantwortlich sind, vor Herausforderungen: Bedarfe und Ressourcen müssen in Einklang gebracht und alle Aufgaben genauestens aufeinander abgestimmt werden. Planungsfehler können in der Arbeitsausführung weitreichendere Konsequenzen für Umwelt, Anlagen und Betriebspersonal haben.

Der Schlüssel: Erhöhung der Transparenz
Um Arbeitsabläufe besser koordinieren zu können, liegt die Maßnahme nahe, die Termintransparenz zu erhöhen. Doch wie gelingt es, eine große Anzahl von Aufträgen und Vorgängen unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu verknüpfen und diese möglichst deutlich zu veranschaulichen? Als geeignetes Werkzeug bietet sich die Visualisierung mittels einer Plantafel an. Ein solches Tool ist der „Graphical Work Order Scheduler" (GWOS) der Firma Prometheus. Dabei handelt es sich um ein leistungsfähiges SAP-Add-On, das es dem Anwender erlaubt, eine Vielzahl von Auftragsdaten auf einem einzigen Bildschirm darzustellen, zu bewerten und zu analysieren. Es ist ein idea­les Tool, um den Planer bei der Organisation sowie bei der schnellen und präzisen Aufgabenzuordnung zu unterstützen.
Bereits mehrfach wurden Projekte zur Implementierung dieser grafischen Plantafel erfolgreich und mit geringem Projektaufwand umgesetzt. „Ziel der Implementierungen war es jeweils, eine Effizienzsteigerung über die Optimierung der Planung und Abwicklung aller Projekt- und Instandhaltungsarbeiten zu schaffen", erläutert Uwe Sahl, Berater bei T.A. Cook. „Eine Erhöhung der Sicherheit wird schließlich über das Planungsergebnis erreicht", so Sahl.

Lohnendes Tool
Die Vorteile der Plantafel liegen auf der Hand: Meist werden in Unternehmen mehrere Listen verschiedener Softwaretools verwendet. Nach der Einführung der GWOS-Plantafel dagegen kann sich jeder Benutzer leicht einen Überblick über den Stand der Arbeitsgänge der Fertigungsbereiche und der gesamten Produktion anhand einer einzigen Grafik verschaffen. Aufwendige und zeitintensive Abstimmungsprozesse aufgrund mehrerer Schnittstellen entfallen. Gleichzeitig wird neben einem effizienten Ressourcenma­nagement ein abteilungsübergreifender Informationsfluss sichergestellt. „Bei einem Kunden z. B. wurden in einer täglichen Besprechung die verschiedenen Tages-, Wochen- oder Monatspläne projiziert und aufwendig in großer Runde abgestimmt. Nach der GWOS-Einführung dauerten diese Besprechungen nur noch halb so lange, weil es übersichtlicher und effizienter zuging und durch die verbesserte Transparenz schneller und zielgerichteter auf Informationen zugegriffen werden konnte", berichtet der Berater.
Wie so häufig ist es mit der Konzeption der Software allein nicht getan, zur Implementierung gehört auch die Sensibilisierung der Planer und die Begleitung der Veränderungsprozesse während der Projektlaufzeit sowie die Schulung der Mitarbeiter in der Planungseinheit. „Nur dann wird die Plantafel wirklich integriert und von den Mitarbeitern als effizienzsteigerndes Arbeitsinstrument geschätzt und genutzt werden", unterstreicht der Berater.
„Bei einem solchen Projekt können die Stellhebel gezielt so gesetzt werden, dass Projektkosten und Aufwand gering gehalten werden", betont Uwe Sahl. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor besteht darin, auf dem vorhandenen SAP-System aufzubauen und so Datenredundanzen zu vermeiden", erläutert er. Mit anderen Worten: kleiner Aufwand, große Wirkung, weil vorhandene Daten dank grafischer Plantafel besser genutzt und Mehrfacharbeiten vermieden werden können.

Erfreuliche Nebenwirkungen
Es ergeben sich durch den Einsatz der Plantafel außerdem weitreichende positive Effekte: Im Ergebnis steigt auch die Qualität der vorgelagerten Arbeiten deutlich, da Planungsfehler und Koordinationsschwächen allen Beteiligten sofort auffallen. In der Folge nimmt die Planungsgenauigkeit deutlich zu. Es wird ein kontinuierlicher Kreislauf in Gang gesetzt, wodurch sich langfristig auch die vorgelagerten Arbeitsschritte deutlich verbessern. Den Planern in den Chemiebetrieben, welchen Planungsqualität bis ins Detail abverlangt wird, gelingt es somit, diese Herausforderung zu bewältigen und Prioritäten sinnvoll zu setzen. Was manch ein Unternehmen mit groß angelegten Projekten im Hauruck-Verfahren zu verbessern versucht, kann mit überraschend geringem Aufwand bei einer GWOS-Einführung fast nebenbei passieren.  

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