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Global Innovation 1000-Studie: Innovationsbudgets wachsen

29.10.2015 -

Bereits im fünften Jahr in Folge sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) weltweit gestiegen und erreichen nun einen neuen Höchstwert von 680 Mrd. USD. Das entspricht einem Anstieg des gesamten F&E-Etats der 1000 forschungsintensivsten Unternehmen der Welt gegenüber dem Vorjahr um 5,1%. Mit einem F&E-Wachstum von 8,1% liegen die deutschen Unternehmen auch deutlich über dem europäischen Durchschnitt, der insgesamt lediglich einen Anstieg von 4% verzeichnet. Mit einem kumulierten F&E-Volumen von 59,6 Mrd. USD hat Deutschland einen Anteil von 8,8% an den weltweiten F&E-Investitionen.

Angeführt wird die Liste der forschungsintensivsten Unternehmen der Welt wie im Vorjahr von Volkswagen: Der Autokonzern investierte binnen des letzten Jahres 15,3 Mrd. USD (Vorjahr: 13,5 Mrd. USD) in Forschung und Entwicklung. Damit liegt er weit vor der Nummer zwei, dem südkoreanischen Unterhaltungselektronikunternehmen Samsung mit 14,1 Mrd. USD Investitionsvolumen. Die Nächstplatzierten auf der Bestenliste sind Intel mit 11,5 Mrd. USD, Microsoft mit 11,4 Mrd. USD sowie der Schweizer Pharmariese Roche mit 10,8 Mrd. USD. Das sind die zentralen Ergebnisse der "Global Innovation 1000"-Studie von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC.

In ihrer elften Jahresausgabe untersucht die Studie die Budgets der tausend börsennotierten Unternehmen mit den weltweit höchsten veröffentlichten F&E-Ausgaben.

Mehr als die Hälfte (54%) der gelisteten deutschen Forschungsinvestitionen werden dabei von Unternehmen der Autoindustrie getätigt. So stammt auch das zweitgrößte deutsche F&E-Budget aus der Automobilwirtschaft: Daimler investierte im vergangenen Jahr 7,6 Mrd. USD (Vorjahr: 7,0 Mrd. USD) in Zukunftsthemen und -technologien und belegt damit den zwölften Rang weltweit. Im Ranking der größten deutschen Forschungsetats folgen Siemens mit 5,52 Mrd. USD auf Platz 3 (Vorjahr: 5,6 Mrd. USD; international: Rang 23), BMW mit 5,5 Mrd. USD auf Platz 4 (Vorjahr: 5,5 Mrd. USD; international: Rang 24) und Bayer mit 4,8 Mrd. USD auf Platz 5 (Vorjahr: 4,2 Mrd. USD; international: Rang 28).

Asien überholt Europa bei den Forschungsbudgets
Zusätzlich zu den Forschungsbudgets der Unternehmen untersucht die Studie, in welchen Weltregionen vorhandene F&E-Mittel eingesetzt wurden. Hierfür wurden insgesamt 207 in ihrer Branche jeweils führende Unternehmen sowie die F&E-Top-100 analysiert. Geographisch betrachtet, profitiert vor allem Asien von den weltweit steigenden F&E-Investitionen: 2007 wurden mit 121 Mrd. USD noch 35% der weltweiten F&E-Ausgaben und damit der relativ größte Anteil aller Weltregionen in Europa investiert. Auf der Rangliste folgten zweitplatziert Nordamerika mit 119 Mrd. USD (34%) sowie Asien mit 96 Mrd. USD (27%) auf Platz drei. 2015 hat sich dieses Verhältnis umgekehrt: 166 Mrd. USD und damit 35% aller weltweiten F&E-Budgets werden in Asien investiert, in Nordamerika mit 157 Mrd. USD 33%, und erst auf dem dritten Platz folgt Europa mit 133 Mrd. USD bzw. 28%.

"Europa hat als F&E-Standort deutlich an Attraktivität verloren. Während diese Region 2008 noch auf Platz eins lag, fließt heutzutage ein Großteil der F&E-Investitionen nach Asien. Was Europa braucht, ist ein Silicon Valley mit guten Talenten und entsprechenden Kapitalgebern, sonst verliert es gegenüber anderen Ländern und Regionen immer mehr den Anschluss", so Dr. Peter Gassmann, Sprecher der Geschäftsführung von Strategy&.

Die Exportnation Deutschland setze auch bei Forschung und Entwicklung auf Standorte jenseits des Heimatmarktes, stellt Gassmann fest: "Deutsche Unternehmen haben den Export ihrer Forschungsleistung zwischen 2007 und 2015 deutlich gesteigert, von 20 auf 35 Mrd. USD. Das entspricht einem Exportzuwachs von 75%. Zugleich sanken die F&E-Importe um 7% von 17 auf 16 Mrd. USD. Analog zum Warenhandel steht auch vor der deutschen F&E-Exportbilanz ein dickes Plus."

Software-Entwicklung immer kostenintensiver
Die drei Branchen IT & Elektronik, Pharma und Automobil zeichnen traditionell für einen großen Anteil der globalen F&E-Kosten verantwortlich. Ihr kumulierter Anteil an den globalen Forschungsinvestitionen summiert sich auf 61%. Die größte Steigerungsrate bei den Entwicklungskosten weist die Internet- und Softwarebranche auf. Dr. Klaus-Peter Gushurst, Mitglied des Leadership Teams von PwC und Leiter Industries & Innovation, beschreibt die Hintergründe: "Die digitale Transformation treibt die F&E-Budgets für Internet- und Softwareentwicklung nach oben. Allein seit letztem Jahr sind die weltweiten Ausgaben in diesem Segment um 27% gewachsen und machen mittlerweile 11% aller F&E-Ausgaben aus."

Apple, Google und Tesla sind Innovationsführer
Die Studie untersucht ebenfalls, welche Unternehmen unabhängig von den eingesetzten Forschungsmitteln in der Kundenwahrnehmung die stärkste Innovationskraft entfalten. Dass dies auch mit geringem Budget möglich ist, zeigt insbesondere das Beispiel Tesla Motors: „Mit nur einer halben Milliarde USD Forschungseinsatz erreicht der kalifornische E-Mobility-Pionier hinter Apple und Google Platz drei der Innovationsrangliste", fasst Gushurst zusammen. Mit Samsung, Google, Toyota, IBM und Intel gehören immerhin fünf der zehn Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E-Budgets zu den Innovations-Top-Ten.

Design der "Global Innovation 1000"-Studie Für die Studie identifizierte Strategy& zunächst die 1.000 globalen börsennotierten Unternehmen mit den höchsten veröffentlichten F&E-Ausgaben. In einem zweiten Schritt wurden deren wichtigste Finanz-, Umsatz-, Ertrags-, Kosten- und Profitabilitätskennzahlen der vergangenen neun Jahre analysiert und in Zusammenhang mit den bisherigen Ausgaben für F&E gebracht. Die Zuordnung der Unternehmen zu Regionen richtete sich nach dem jeweils angegebenen Unternehmenssitz. Somit fließen beispielsweise die F&E-Ausgaben, die Siemens in den USA tätigt, in die Region Europa ein. Darüber hinaus ermittelte die Studie zusätzlich in einer Umfrage unter internationalen Führungskräften die innovativsten Unternehmen weltweit.

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