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Geschäft von Wacker zieht im 1. Qu. 2012 spürbar an

08.05.2012 -

Wacker verzeichnet nach dem schwachen Schlussquartal des vergangenen Jahres im 1. Qu. 2012 eine höhere Nachfrage und steigende Absatzmengen. Sowohl der Umsatz als auch die Ertragszahlen des Münchner Chemiekonzerns sind deutlich besser ausgefallen als im 4. Qu.2011. Die Werte des äußerst starken Vorjahresquartals hat Wacker jedoch nicht erreicht. Der Konzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von 1.194,3 Mio. € (Vj. 1.291,7 Mio. €). Das sind 8 % weniger als im Vorjahr, aber 18 % mehr als im 4. Qu. 2011 (1.011,6 Mio. €). Vor allem Mengensteigerungen haben den Konzernumsatz im Berichtsquartal positiv beeinflusst. Gebremst wurde die Umsatzentwicklung von deutlich niedrigeren Preisen, vor allem im Geschäft mit Solarsilicium, aber auch bei Halbleiterwafern. Währungsveränderungen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Geringere Margen für Solarsilicium und Sondereffekte haben im 1. Qu. 2012 die Ertragsentwicklung von Wacker beeinflusst. Der Konzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 211,8 Mio. € (Vj. 351,0 Mio. €). Das sind 40 % weniger als im Vorjahr. Ge-genüber dem 4. Qu.2011 (110,8 Mio. €) konnte der Wacker-Konzern sein EBITDA nahezu verdoppeln.

Die EBITDA-Marge erreichte im Berichtszeitraum 17,7 % (Vj. 27,2 % ). Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im Berichtszeitraum auf 82,4 Mio. € (Vj. 245,9 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 6,9 % (Vj. 19,0 Prozent). Im 4. Qu.2011 hatte das EBIT -55,0 Mio. € betragen. Das Ergebnis der Berichtsperiode beträgt 40,0 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €). Damit errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 0,84 € (Vj. 3,39 €). Zusätzlich zu den rückläufigen Preisen waren auch die nach wie vor hohen Rohstoff- und Energiekosten ein wesentlicher Faktor für die Ergebnisentwicklung im Berichtsquartal. Bei Siltronic haben Sonder-aufwendungen, vor allem für die angekündigte Schließung der Produktion von 150-mm-Wafern am Standort Portland, das EBITDA um rund 15 Mio. € gemindert. Im EBIT und im Periodenergebnis haben sich darüber hinaus höhere planmäßige Abschreibungen auf das gestiegene Anlagevermögen ausgewirkt. Hier kommt unter anderem die neue Polysiliciumproduktion am Standort Nünchritz zum Tragen.

Wacker Polysilicon hat im Berichtsquartal rund 37 Mio. € erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Polysiliciumkunden vereinnahmt, die sich aus dem Solargeschäft zurückziehen. Das hat das Ergebnis positiv beeinflusst. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Wacker unverändert einen Konzernumsatz von rund 5 Mrd. €. Das EBITDA des Geschäftsjahres 2012 wird voraussichtlich deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 1,1 Mrd. € liegen. „Wacker ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen gut in das Jahr 2012 gestartet", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. „Erfreulich ist, dass die Kundennachfrage in vielen Geschäftssegmenten im Verlauf des 1. Qu.2012 spürbar an Dynamik gewonnen hat. Zwar wird das gesamtwirtschaftliche Umfeld besonders im 1. Hlbj. weiter herausfordernd bleiben, die Talsohle scheint aber durchschritten zu sein. Für die kommenden Monate ist das ein ermutigendes Signal."

Regionen
Das Geschäft des Wacker-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum in den einzelnen Regionen unterschiedlich entwickelt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die starke Verschiebung der Solarindustrie nach Asien. In dieser Region konnte das Unternehmen um 3 % wachsen. Asien ist mit einem Umsatzvolumen von 487,1 Mio. € (Vj. 471,9 Mio. €) im 1. Qu. 2012 der größte Absatzmarkt für den Wacker -Konzern. Deutlich verhaltener entwickelte sich das Geschäft in Europa. Neben rückläufigen Umsätzen in der Solarindustrie machte sich im Berichts-zeitraum auch das vorsichtige Bestellverhalten der Kunden bemerkbar. In Deutschland belief sich der Umsatz im 1. Qu. 2012 auf 184,6 Mio. € (Vj. 247,2 Mio. €). Das ist ein Minus von 25 %.