Gasspeicher gewinnen an Bedeutung
Das Erdgasnetz samt seinen Gasspeichern ermöglicht effiziente Energiespeichermöglichkeiten
Zu den Kernkompetenzen zählen mittlerweile die Planung und Errichtung von Gasspeicheranlagen. Referenzprojekte sind u.a. mehrere Erdgasuntergrundspeicher in Österreich, bei deren Bau CAC für die obertägigen Einrichtungen zuständig war. Über die Bedeutung dieses Geschäftsfeldes befragte CHEManager Stephan Canzler, Senior Produktmanager Untergrundspeicher bei CAC.
CHEManager: Was sind die wichtigsten Einsatzfälle für Erdgasspeicheranlagen?
S. Canzler: Das Grundprinzip der Erdgasspeicherung besteht darin, dem Pipelinesystem in Zeiten geringen Bedarfs eine vorgegebene Gasrate zu entnehmen, diese in einem Gasspeicher einzulagern und zu Zeiten erhöhten Bedarfs wieder in das System zurück zu liefern. Speicheranlagen für Erdgas dienen so u.a. dem Ausgleich saisonaler Schwankungen, der Erdgasbevorratung für den Fall von Lieferengpässen - z.B. bei unvorhersehbar langen Kälteperioden - oder der Sicherstellung der Gasversorgung im Fall von Betriebsstörungen bei Produktionsstätten oder Transportsystemen. Darüber hinaus werden Erdgas-Untergrundspeicher in zunehmendem Maß zur Bezugsoptimierung eingesetzt.
Also gewinnt die flexible Erdgasspeicherung auch durch den Umstieg auf regenerative Stromerzeugung an Bedeutung?
S. Canzler: Ja, wenn in Zukunft mehr Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz eingespeist wird, ermöglicht die Gasspeicherung wesentlich effizientere Energiespeichermöglichkeiten. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Entwicklung von Power-to-Gas-Technologien mit dem Ziel, synthetisches Erdgas - SNG - herzustellen und dem Gasnetz und folgend den Erdgas-Untergrundspeichern zuzuführen. Damit können starke Schwankungen zwischen Energieerzeugung - etwa durch Windkraft- oder Solaranlagen, die sehr unregelmäßig Strom einspeisen - und Verbrauch exzellent ausgeglichen werden. Das Erdgasnetz samt seinen Gasspeichern ist in vielen Ländern der größte Energiespeicher.
Welche Leistungen bietet CAC bei der Errichtung von Erdgasspeichern an?
S. Canzler: Die CAC ist in der Lage, die komplette Auftragsabwicklung für die obertägigen Anlagen eines Erdgasuntergrundspeichers als Generalplaner zu übernehmen. Hauptbestandteile der obertägigen Einrichtungen der Gasspeicheranlage bilden die Sondenplätze, auf denen die Speichersonden und die zugehörigen Ausrüstungen installiert sind, und der Betriebsplatz für die Installation von Verdichter- und Gasbehandlungsanlagen sowie erforderliche Hilfs- und Nebenanlagen.
Der Leistungsumfang umfasst die Erarbeitung von Durchführbarkeits-Studien als erste Entscheidungsgrundlage, gefolgt von der Erstellung eines Basic Engineering mit Kalkulation der Kosten bis hin zu Detail Engineering, Koordination der Einkaufsaktivitäten, Überwachung der Montageaktivitäten und Durchführung der Inbetriebnahme. Für die geologischen Aktivitäten und Installationen steht CAC ein kompetenter Partner mit langjährigen Erfahrungen zur Verfügung.
Welche Rolle spielt die Gasverdichtung und -trocknung bei der Speicherung?
S. Canzler: Die Gasverdichtung ist in erster Linie für die Speicherung des Gases in der Lagerstätte oder der Gaskaverne notwendig. Darüber hinaus wird die Gasverdichtung in neueren Anlagen ebenfalls bei der Ausspeicherung und Rücklieferung des Erdgases eingesetzt. CAC setzt diese Technologie bereits seit Anfang der 1990er Jahre ein. Der Vorteil liegt darin, dass das verfügbare Speichervolumen wesentlich besser ausgenutzt werden kann, als bei Anlagen, die bei der Ausspeicherung keinen Verdichter einsetzen.
Die Gastrocknung ist erforderlich, um das Erdgas vor Einspeisung in das Netz so aufzubereiten, dass die Normen hinsichtlich Gasqualität sicher eingehalten werden. Das gespeicherte Erdgas nimmt während der Lagerung Begleitstoffe auf, die während des Gastransportes und an den Endgeräten zu Störungen führen können. Im Wesentlichen umfasst die Trocknung die Entfernung von dampfförmigem Wasser und höheren Kohlenwasserstoffen; beides Komponenten, die beim nachfolgenden Gastransport und/oder Druckreduzierungen zu Kondensatbildung und folgend zu Störungen führen können. Das einzusetzende Trocknungsverfahren richtet sich dabei nach den Bedingungen der Speicherformation.
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