Füllstand kennen – leicht gemacht
VEGA: Automatisierte Lagerbestandsführung schafft Logistik-VorteileDr. Christine Eckert, Fachjournalistin
Fast jedes Unternehmen arbeitet heute mit einem ERP-System. Die Zahl der Firmen, die Füllstandsdaten von Behältern und Tanks automatisiert dorthin übertragen, dürfte allerdings bei unter einem Prozent liegen.
Mit WEB-VV stellt Vega den Anwendern eine Visualisierungssoftware zur Verfügung, die es ermöglicht, Füllstandmesswerte - insbesondere bei dezentralen oder mobilen Applikationen - schnell und einfach im Internet abzurufen. Mit dem Hosting der Messwerte bietet das Unternehmen eine außergewöhnliche Dienstleistung mit echtem Mehrwert. Der Spezialist für Füllstand und Druck liefert Messgeräte, webbasierte Applikation und maßgeschneiderte Lösungen für die Messwertübertragung - ein einfaches und wirtschaftliches Bestandsmanagement, das die Türen zu vielen weiteren Anwendungen öffnet.
Der erste Schritt zum automatisierten Bestandsmanagement sind elektronische Füllstandmessungen. Das ist das eine. Das andere ist es, die Daten im Internet verfügbar zu haben. Die Kür: Die Füllstandmesswerte direkt im Warenwirtschaftssystem zu verarbeiten. Wer dies will, braucht einen Weg, um die Daten zu transferieren. In einer "heilen Welt" würden beide Systeme direkt miteinander kommunizieren. In der realen Welt liefert Vega seinen Kunden mit WEB-VV eine Software, die die Standardisierung übernimmt und den Anwendern ihre Füllstandmesswerte über eine einheitliche Schnittstelle rund um den Globus verfügbar macht.
Die Rechnung mit dem Wirt gemacht
Der Anwender hat die Wahl, wie die Füllstandswerte zu ihm kommen.
Variante 1: Die Messwerte nehmen eine kleinen Umweg über den Schwarzwald, wo sie Vega als Dienstleistung in ihrem Rechenzentrum hostet. Der Vorteil: Vega kümmert sich um alles. Dieser Service ist natürlich nicht zum Nulltarif zu haben.
Variante 2: Der Kunde investiert in den Aufbau einer entsprechenden IT-Infrastruktur. Dafür benötigt er hochverfügbare Serverlösungen, eine Datenbank und natürlich die Applikation an sich. Auch den Aufwand für Pflege und qualifiziertes Personal sollte er nicht vergessen.
Im ersten Moment kommt für die meisten Kunden nichts anderes als eine eigene Datenarchivierung in Frage. Spielt man allerdings die Konsequenzen dieser Entscheidung bis zum Ende durch, zeigt sich oft, dass die Kosten für das Hosting im Vergleich zu den Kosten für Investition und Pflege im eigenen Haus in keinem Verhältnis stehen. Insbesondere, da man davon ausgehen muss, dass der Anwender in einem Zeitraum von 5-10 Jahren mindestens einmal seine Software-Plattform auf eine neue Version anheben muss. Und: Jede Software weniger macht der eigenen IT das Leben leichter.
Für die einen ein Rechenexempel, bei dem sicherlich auch die Anzahl der Messwerte eine Rolle spielt. Für die anderen ein Dogma, keine Daten außer Haus zu geben. Aber was bedeutet Sicherheit in Verbindung mit einem Füllstand? Wer kann mit diesem Wert wirklich etwas anfangen? Das Gefährdungspotential ist gering. In vielen Gesprächen, in denen der Hersteller seinen Kunden diesen Sachverhalt plausibel machte, gab es den einen oder anderen Aha-Effekt und dann eine Entscheidung für das Hosting bei Vega. Natürlich wird auch das Thema Sicherheit bei den Schwarzwäldern groß geschrieben. Trotzdem ist die Datenspeicherung der Füllstandmesswerte beim Komponentenlieferanten immer eine Sache des Vertrauens.
Bestandsmanagement optimiert
Bestandsmanagement an sich ist nichts Neues. Relativ neu für die Prozessindustrie ist jedoch das Geschäftsmodell VMI (Vendor Managed Inventory). Hier steuert der Lieferant den Nachschub seines Kunden. Er sorgt dafür, dass immer genügend Material vorhanden ist, um unterbrechungsfrei zu produzieren. VMI funktioniert ähnlich Kanban, einer etablierten Methode zur Produktionsablaufsteuerung, die es seit 1947 gibt und sich ausschließlich am Materialverbrauch des Kunden orientiert. Sie erlaubt es, die Bestände von Ausgangsmaterialien für die Produktion optimal zu steuern. Kanban und VMI müssen übrigens nicht zwangsläufig automatisiert erfolgen.
Die Vorteile von VMI liegen klar auf der Hand: Das Bestandsmanagement ist auf den Lieferanten verlagert und der Kunde kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Der Lieferant kann seine Logistikprozesse und -kosten optimieren.
Die Lösungen, die aktuell für das automatisierte Bestandsmanagement auf dem Markt sind, sind für Geschäftsführer Günter Kech von Vega noch nicht ausgereizt: Man braucht heute noch zu viel Infrastruktur, um die Messwerte zu übertragen. Nach seinen Vorstellungen sollte diese Infrastruktur gleich im Gerät integriert sein. Ein Gerät, das seinen Vorstellungen entspricht, gibt es bereits. Für die zuverlässige Füllstandmessung von Trockenmörtel in mobilen Transportbehältern haben die Schwarzwälder auf Basis ihrer einheitlichen Geräteplattform plics das passende Messgerät. Die Messwertübertragung übernimmt eine Art "Handy", das über langlebige Batterien versorgt wird. Es überträgt den Messwert 1 bis 2 Mal am Tag oder so oft es notwendig ist - eine ideale Lösung für isolierte Behälter. Alles ist in einem einzigen Gerät vereint. Die Installationskosten reduzieren sich deutlich, weil u.a. kein Schaltschrank für Modem und Stromversorgung mehr benötigt werden. Zudem kann das Gerät sofort arbeiten. Grundsätzlich stehen für die Messwertübertragung verschiedenste Möglichkeiten zur Verfügung. Das Unternehmen liefert jedem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung.
Vega ist überzeugt, dass ein einfaches und kostengünstiges automatisiertes Bestandsmanagement den Einsatz für viele Anwendungsfelder wirtschaftlich interessanter macht und neue Märkte, z.B. im Bereich von mobilen Transportbehältern, eröffnet. Auch in der Wasserwirtschaft könnte ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis den Ausschlag geben, Füllstände von Tiefbrunnen oder Grundwasser- und Flusspegeln permanent zu überwachen. Der Recyclingbranche ermöglicht eine planbare Entleerung von Altölsammelstellen und Glascontainern ihre Logistikkosten erheblich zu senken. Und, und, und. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Zahlt sich schnell aus
Das Unternehmen schätzt die Amortisationszeiten für das automatisierte Bestandsmanagement auf 3-5 Jahre. In vielen Fällen dürften sich die Lösungen jedoch wesentlich schneller rechnen. Denn die Erfahrung zeigt, dass sich im laufenden Betrieb oft Einsparungen ergeben, die vorher niemand auf der Rechnung hatte. So entfallen in Zukunft z.B. auch die nicht unerheblichen Kosten für ein regelmäßiges Streichen der Silos, weil niemand mehr die Füllstände durch Schläge mit dem Hammer überprüfen muss. Ganz nebenbei wird die Sicherheit des Personals erhöht und die eingesparte Arbeitszeit lässt sich für wesentlich sinnvollere Arbeiten nutzen.
Der Anspruch der Schwarzwälder ist es, dem Kunden zu liefern, was er braucht und das so praxisgerecht wie möglich. Diesem Anspruch wird das Unternehmen mit seinen einfachen und innovativen Lösungen für das automatisierte Bestandsmanagement und seiner Dienstleistung Hosting absolut gerecht.