Fuchs Petrolub verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge
Im zweiten Quartal hat die Covid-19-Pandemie erwartungsgemäß sowohl die Region EMEA als auch Nord- und Südamerika erfasst. In der Region Asien-Pazifik zeichnet sich dagegen bereits ein deutlicher Aufwärtstrend ab. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben sich dort im Verlauf des Halbjahres abgeschwächt.
Das Ergebnis der ersten sechs Monate ist von den negativen Auswirkungen von Covid-19 in allen Weltregionen geprägt. Trotzdem konnten eine zweistellige EBIT-Marge und ein positiver Freier Cashflow vor Akquisitionen erzielt werden.
Das EBIT liegt mit 112 Mio. EUR (157) um 29% unter Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern ist um 29% auf 79 Mio. EUR (112) gesunken. Das Ergebnis je Stammaktie betrug 0,56 EUR (0,80), das Ergebnis je Vorzugsaktie 0,57 EUR (0,81). Der Freie Cashflow vor Akquisitionen liegt mit 15 Mio. EUR (16) marginal unter Vorjahresniveau.
„Die Covid-19-Pandemie hat auch die Geschäfte der Fuchs-Gruppe stark beeinflusst. Alle Weltregionen mussten in den vergangenen Monaten zum Teil deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen hinnehmen. Die Umsatzrückgänge belaufen sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 14%, das Ergebnis ist um 29% rückläufig. Trotz dieser materiellen Abweichungen konnten wir in diesen schwierigen Zeiten jeden Monat einen Gewinn, insgesamt eine EBIT-Marge von 10% und einen positiven Freien Cashflow vor Akquisitionen erwirtschaften.“, so der Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs.
„Einmal mehr profitierte FUCHS von seiner weltweiten Präsenz: Als die Krise im Februar ihren Anfang in China nahm und sich im März dort fortsetzte, waren die Regionen EMEA und Nord- und Südamerika noch nicht bzw. erst zum Ende des ersten Quartals leicht betroffen. Als die Welle im April und Mai hingegen voll die westliche Welt erfasste, zeichnete sich in Asien bereits ein deutlicher Aufwärtstrend ab, der sich mit einem starken Juni weiter fortsetzte.
Hilfreich war darüber hinaus auch unser breit diversifiziertes Produktportfolio: In vielen Ländern wurde Fuchs als systemkritisches Unternehmen eingestuft, wodurch es lediglich zu temporären Werksschließungen in wenigen kleineren Werken kam. Bei den Kunden in der Automobilindustrie waren deutliche Rückgänge zu beobachten, jedoch profitierten Bereiche der Spezialanwendungen sowie des Folgemarktgeschäfts von den veränderten Rahmenbedingungen.
Schließlich erlaubten der hohe Material- und der vergleichsweise geringe Fixkostenanteil flexibles Atmen mit dem Umsatz. Durch Einsatz von Kurzarbeit oder ähnlichen Arbeitsmodellen, einen Einstellungs- und Reisestopp und die konsequente Durchsetzung weiterer Maßnahmen zur Kosteneinsparung konnten die Auswirkungen der Krise auf unser Ergebnis weiter abgefedert werden. All dies, ohne strukturelle Anpassungen bei unserem loyalen Stammpersonal in Betracht ziehen zu müssen.
Wir verfügen auch weiterhin über eine solide Bilanzstruktur und eine gesicherte Finanzlage. Unsere Eigenkapitalquote liegt mit 75% weiterhin auf sehr hohem Niveau.
Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Aktivitäten rund um die Initiative Fuchs2025 intensiviert und wichtige Meilensteine erreicht. Unser Investitionsprogramm setzen wir weiter fort: So haben wir allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 58 Mio. EUR investiert.
Die Auswirkungen der Krise auf die Lieferketten, Produktion und Kundennachfrage sind weiterhin nicht verlässlich einschätzbar. Eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang kann sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken.“
Auf Basis der heutigen Einschätzung zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erwartet das Unternehmen für 2020 einen Ergebnisrückgang in der Größenordnung von 25%.