Drehzahlregelung durch Frequenzumrichter spart Energie
18.10.2011 - Pumpenpower ohne Energieverlust. Drehzahlregelung durch Frequenzumrichter spart Energie.
Was das Herz für den Menschen ist, können Pumpen für Chemieanlagen sein: Antreiber für den kontinuierlichen Flüssigkeits- und Produktstrom. Und die gesunde „menschliche Pumpe“ macht vor, was auch beim Betreiben von Anlagen von Vorteil ist – nur so viel (Pump-) Leistung zur Verfügung zu stellen, wie gerade benötigt wird. Das reduziert Energieverluste und vermeidet unnötigen Verschleiß. Für die Fachleute der mechanischen Werkstätten bei Infraserv Knapsack heißt in diesem Zusammenhang eine wichtige Lösung zur optimalen Auslegung von Aggregaten: Drehzahl geregelte Pumpen.
Rund 15.000 Aggregate – davon mehr als 5.000 Pumpen – sind im Chemiepark Knapsack in Hürth, südlich von Köln, im Einsatz. Die Fachleute der mechanischen Werkstätten sorgen nicht nur dafür, die Pumpen zur Verfügung zu stellen, regelmäßi g zu warten, defekte Geräte gegen Pumpen aus dem seit 38 Jahren bestehenden Pumpenpool auszutauschen und defekte Maschinen instand zu setzen – auch in ex-geschützten Bereichen. „In enger Zusammenarbeit mit den Betreibern und den Pumpenherstellern sorgen wir dafür, die effektivste und effizienteste Pumpe für den jeweils speziellen Einsatz bereit zu stellen und in den Anlagenprozess zu integrieren, betont Dietmar Zarbock, Leiter der mechanischen Werkstätten bei Infraserv Knapsack.
Flexible Drehzahl
Drehzahl geregelte Pumpen kommen dabei immer mehr zum Einsatz. Denn im Vergleich zu Pumpen mit starrer Drehzahl können sie punktgenau auf die individuelle Anlagenanforderung bezüglich benötigter Fördermenge und Förderhöhe, Produkteigenschaft und Dichte eingestellt werden. Die optimale Einjustierung erfolgt über einen Frequenzumrichter. „Auf diese Weise können wir die Pumpe so auslegen, dass der kleinste benötigte Motor für die zu erzielenden Betriebsparameter gewählt werden kann“, erklärt Peter Schmidt, Mitarbeiter der mechanischen Werkstätten.
Mit Vorteilen für die Kunden: Energieverluste durch zu hohe Drehzahlen können reduziert und damit Energiekosten eingespart werden. Die Ressourcensenkung ist darüber hinaus ein Beitrag zum Umweltschutz. Die schonendere Fahrweise führt zu geringeren Wartungsund Reparaturkosten, verminderten Ausfallzeiten und auf diese Weise zu einer Standzeitverlängerung. Und: Drehzahl geregelte Aggregate machen es mit der flexiblen Fahrweise möglich, zwei Betriebszustände einer Anlage mit nur noch einer Pumpe anstelle von zwei Pumpen zu fahren.
Die Vorteile kommen insbesondere bei Pumpen mit großem Leistungsbedarf ab etwa 50 kW zum Tragen. „Inzwischen haben wir im Chemiepark von rund 600 in Frage kommenden Aggregaten mehr als 200 Pumpen mit Drehzahl geregeltem Antrieb versehen. Dabei erfolgt der Austausch nicht nur bei akuten Pumpendefekten oder revisionsbedingten Anlagenstillständen: „Auch bei der Planung von Neuanlagen bringen wir unser Know-how ein, um die Pumpen optimal auszulegen, betont Zarbock.
Pumpenprüfstand setzt Maßstäbe
Zur Pumpenauslegung trägt auch ein Pumpenprüfstand bei. Er gilt als einer der modernsten und flexibelsten Anlagen seiner Art in Deutschland. Das vollautomatische Prüfsystem mit zwei hydraulisch verstellbaren Abspanntischen lässt sich innerhalb kürzester Zeit auf Pumpen verschiedener Hersteller und unterschiedlichster Bauformen einstellen. Mit ihr können die wechselnden Förderbedingungen realisiert werden. In einem vollautomatischen rund eineinhalbstündigen Testlauf fährt das Prüfsystem mit Hilfe eines Mess- und Steuerungssystems automatisch die Leistung hoch. Dabei nimmt die Software eine Pumpen-Istkennlinie auf. Die ermittelten Ergebnisse werden anschließend mit der vom Hersteller vorgegebenen Kennlinie verglichen. „Auf diese Weise erhalten wir ein sehr genaues Abbild des realen Einsatzes in der Produktionsanlage. Wichtige Anhaltspunkte, um spätere Leistungsverluste an den Pumpen in den Produktionsanlagen im Vorfeld zu reduzieren“, so Thomas Schuster, Fachbauleiter Pumpen und Maschinen.
Sämtliche Daten – von den ersten Beratungsgesprächen für die optimale Pumpe über die Pumpenprüfung und den Einbau bis hin zur Wartung und Reparatur – werden über das SAP-System dokumentiert und gespeichert – für ein bestmögliches Life-Cycle Management.
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Dietmar Zarbock
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