Chemie & Life Sciences

Die letzte REACh-Frist naht – jetzt den Marktzugang für Produkte sichern

20.09.2017 -

KFT Chemieservice informiert: Bis 31. Mai 2018 müssen alle Stoffe registriert sein, die in Mengen von einer Tonne oder mehr pro Jahr und Hersteller oder Importeur in der EU hergestellt oder in die EU importiert werden. Diese dritte und letzte Registrierungsetappe zielt also auf Stoffe mit geringerem Produktions- und Handelsvolumen, meist Spezialchemikalien und kostensensible Stoffe. Deshalb sind von der nun anstehenden Registrierungspflicht vor allem kleine und mittelständische Unternehmen betroffen; darunter sind auch Firmen, die nicht der Chemiebranche zuzuordnen sind. Für all diese Unternehmen steht viel auf dem Spiel. Denn Stoffe, die bis zum Stichtag nicht bei der ECHA registriert sind, werden von Markt und Handel ausgeschlossen, oder mit anderen Worten: no data, no market. Es ist also für betroffene Unternehmen höchste Zeit, die Vermarktungsfähigkeit ihrer Stoffe und Produkte über diese Frist hinaus sicherzustellen.

Nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) sind bislang vier von fünf Stoffregistrierungen von Großunternehmen eingereicht worden. In konkreten Zahlen ausgedrückt sind das – Stand August 2017 – 51.500 Registrierungen für rund 11.200 verschiedene Stoffe. Davon entfallen allein 13.200 Registrierungen für circa 5.750 verschiedene Stoffe auf deutsche Unternehmen. Die Verantwortlichen der ECHA rechnen bis 2018 mit rund 70.000 Registrierungen von bis zu 25.000 Substanzen. Das wäre bei den Substanzen im Zeitraum von heute bis Ende Mai 2018 eine Steigerung von mehr als 100 Prozent. Das ist kaum realistisch.

Dr. Karl-Franz Torges, Geschäftsführer von KFT Chemieservice, hält die um sich greifende Registrierungsmüdigkeit für gefährlich. „Viele Unternehmen spielen auf Zeit und gehen damit ein großes Risiko ein. Dabei wäre es wichtig, die Angelegenheit spätestens jetzt zur Chefsache zu machen.“
Wieder andere würden ihre Verpflichtungen im Hinblick auf REACh schlicht nicht kennen. „Sie wissen beispielsweise nicht, welche Stoffe in ihren Produkten enthalten sind; folglich fehlen ihnen die nötigen IT- und Datenmanagementstrukturen, die für den Erhalt der erforderlichen Regulatory Chemical Compliance nötig wären“, erklärt Torges.  

Ein Hindernis sieht der VCI im hohen Verwaltungsaufwand für die Unternehmen. Ziel müsse sein, diesen zu reduzieren und die REACH-Umsetzung praktikabler und kosteneffizienter zu gestalten – sowohl von Behörden- als auch von Unternehmensseite. Gleichwohl sieht der Verband nun den Mittelstand in der Pflicht, die nötigen Registrierungen zu forcieren.

Wie der Verband kritisiert auch Torges die Komplexität und den hohen bürokratischen Aufwand bei REACh. Gerade die kleinen Unternehmen seien damit überfordert. Aber auch er mahnt die Verantwortlichen, sich rechtzeitig vertrauenswürdige Partner ins Boot zu holen. „Die Möglichkeiten, Serviceleistungen auszulagern und sich damit den Rücken für das Kerngeschäft freizuhalten sind vielfältig“, erläutert Torges. Viele nicht der EU angehörende Unternehmen etablieren beispielsweise einen Alleinvertreter, der die Aufgaben und Pflichten des Nicht-EU-Herstellers im Hinblick auf die Erfüllung der REACh-Verordnung übernimmt und damit die Importeure in die Rolle des „nachgeschalteten Anwenders“ transferiert. Oder sie engagieren einen erfahrenen SIEF-Manager, der in ihrem Namen Projektmanagement, Treuhänder-Dienstleistungen, Kommunikation mit Kunden sowie Behörden und Wettbewerbern übernimmt. Auch das Erstellen von IUCLID-Dossiers, Stoffsicherheitsberichten und Sicherheitsdatenblättern gehören laut Torges in die Hände eines professionellen Dienstleisters. „Denn es wäre fatal, wenn alle Unterlagen rechtzeitig bei der ECHA vorliegen, die erwünschte Marktzulassung am Ende aber an einer fehlenden Information oder an einem falschen Fachausdruck scheitert“.

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