Demokratie am Arbeitsplatz: Ineos kooperiert mit dem Business Council for Democracy
„Gerade die Coronapandemie und die steigende Bedeutung von Social Media haben gezeigt, dass Demokratie und demokratisches Selbstverständnis oft gefährdet sind und unterlaufen werden können. Mit dieser Kooperationsvereinbarung wollen wir unseren Beschäftigten ein gezieltes Angebot machen, Fehlinformationen zu erkennen, auf Hassreden reagieren und Verschwörungstheorien entlarven zu können“, betont Patrick Giefers, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor von Ineos in Köln.
Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Ineos in Köln, ergänzt: „Wir stehen für eine Unternehmenskultur, in der Ausgrenzung und Herabwürdigung keinen Platz haben. Demokratisches und wertschätzendes Miteinander bilden die Basis unserer Zusammenarbeit. Auf dieser Grundlage passt das Projekt von BC4D hervorragend in unsere Wertvorstellungen.“
Schulungen gestartet
25 Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen haben bei Ineos in Köln während einer Pilotphase bereits an den Schulungen teilgenommen. Die Onlineseminare bestehen aus acht Lerneinheiten zu je 60 Minuten. Das Bildungsangebot am Arbeitsplatz stärkt demokratierelevante digitale Kompetenzen und die Debattenkultur.
Mehmet Tasin, Leiter Training & Development bei Ineos in Köln: „Der Arbeitsplatz ist ein wichtiger Ort, um Demokratie zu leben und als Team zusammenzuarbeiten. Hier treffen Menschen tagtäglich mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten aufeinander. Über Angebote wie das von BC4D können wir einen wichtigen Beitrag leisten, um das Demokratieverständnis und die Debattenkultur unserer Beschäftigten im Betrieb sowie im Privatbereich zu stärken.“
Erste Beauftragte ausgebildet
Den Pilotseminaren sind bereits weitere Schritte gefolgt. Als erste Beschäftigte von Ineos in Köln nehmen Kristina Schmidt, Mitarbeiterin bei Training & Development, und Dirk Bisping, Leiter Maschinen- und Sondermesstechnik, im Rahmen der Kooperationsvereinbarung an einer Weiterbildung zu Fachbeauftragten teil. Woran genau erkennt man Fehlinformationen? Wie kann man auf Hassreden reagieren? Und wie kann über eine Bildrückverfolgung der Ursprung des Fotos herausgefunden werden? – all dies und noch mehr haben sie in den insgesamt viertägigen Workshops anhand von Rollenspielen und Fachvorträgen gelernt. Sie stehen später als fachkundige Ansprechpersonen bei Fragen zur Verfügung und können Rat geben.
„Das Thema hat mich von Anfang an sehr interessiert, und die Workshops haben zur Erweiterung meines Horizonts beigetragen, zum Beispiel, dass technische Tools helfen, Fake-News zu erkennen. Zudem habe ich Hilfestellung und Anleitung erhalten, um Konflikte zu moderieren, zu deeskalieren und eine sachliche Debattenkultur zu etablieren“, erklärt Dirk Bisping. Kristina Schmidt ergänzt: „Die Schulung hat mir wichtige Hilfsmittel an die Hand gegeben, um beispielsweise Auszubildende zu sensibilisieren, welche Nachrichten sie besser nicht weiterverbreiten sollen.“
Ineos in Köln plant, weitere Seminare für die Beschäftigten am Standort in Köln anzubieten sowie zusätzliche Beauftragte in den unterschiedlichen Bereichen auszubilden.
Hintergrund
Das Business Council for Democracy ist eine gemeinsame Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, des Institute for Strategic Dialogue (ISD Germany) und der Robert Bosch Stiftung. Sie wurde im Herbst 2020 gestartet.
Im Rahmen des Projekts werden Gruppen von 15 bis 20 Beschäftigten in sogenannten „Lunch and Learn“-Formaten zu den Themen Hass- und Gegenrede, Desinformation und Verschwörungsmythen geschult. Die Inhalte haben renommierte Fachleute für den Bereich digitaler Kommunikation und Desinformation entwickelt. Hier geht's zur Webseite des Business Council for Democracy.