Clariant und Siemens entwickeln Sour-Gas-Shift Technologie für Kohlekonversionsanlagen
28.05.2014 -
Clariant hat bekannt gegeben, dass ein Vertrag mit Siemens Fuel Gasification Technology zur gemeinsamen Vermarktung einer neuen, innovativen Technologie zur Wasser-Gas-Shift Reaktion von kohlebasierten Synthesegasen abgeschlossen wurde. Der Vertrag macht Clariant zum exklusiven Zulieferer von Katalysatoren bei Siemens Kohlevergasungsanlagen, die mit integrierter Sour-Gas Shift Technologie (SGS) arbeiten. Während die Zusammenarbeit alle Projekte weltweit abdeckt, wird sich die Kommerzialisierung auf den Bereich China konzentrieren - die Region mit der höchsten Wachstumsrate bei Projekten zur Chemikaliengewinnung aus Kohle.
Stefan Heuser, Leiter der Geschäftseinheit „Catalysts" bei Clariant, sagte: „Diese globale Kooperation ist ein sehr wichtiger Schritt in der Vermarktung unserer innovativen Katalysatoren für die Chemikaliengewinnung aus Kohle. Die Kooperation unterstützt mit ihrem starken Vermarktungsfokus auf China Clariants Strategie zur Erhöhung der Unternehmenspräsenz in den asiatischen Wachstumsmärkten."
Frank Hannemann, Leiter des Geschäftsbereichs „Technologie für Brennstoffvergasung" bei Siemens, erklärte: „Diese fortschrittliche Technologie macht Anlagen zur Umwandlung von Kohle in Chemikalien wettbewerbsfähiger und umweltfreundlicher. Diese globale Kooperation verbessert die Akzeptanz von Kohlevergasungsanlagen in China und in den Wachstumsmärkten weltweit."
Die SGS-Technologie von Clariant und Siemens verringert die Gesamtkapitalkosten bei der Umwandlung von Kohle in Chemikalien und bei IGCC-Anwendungen (Integrated Gasification in Combined Cycle; „Kombinationsprozess mit integrierter Vergasung") signifikant durch Optimierung und Vereinfachung des Anlagengesamtkonzepts.
Der Flugstromvergaser von Siemens (SFG) kann Synthesegas aus einer grossen Bandbreite von Brennstoffen herstellen - auch aus Kohlearten geringerer Güte. Clariants neuer Katalysator ShiftMax 821 ermöglicht einen einfachen Durchlaufprozess ohne weitere Modifikation des Vergaseraustrittsgas.
Das vereinfachte Layout verwendet kleinere und weniger Reaktoren und benötigt keine weitere Anpassung des Dampfes zur Temperaturkontrolle. Durch diese Kombination werden die Kapitalausgaben für das System um bis zu 20 % verringert und die Betriebskosten aufgrund eines um 30 % niedrigeren Katalysatorvolumens optimiert. Die neue Technologie kann mit unterschiedlichen Dampf/Gas-Verhältnissen und einem hohen Kohlenmonoxidgehalt im Gas arbeiten, was wiederum zu einer erhöhten Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des gesamten Prozesses führt. Dank der dampfunabhängigen Steuerung der exothermen Reaktion ist der neue Prozess intrinsich sicher und es besteht kein Risiko einer thermischen Durchgangsreaktion.