Clariant wird sein Restrukturierungsprogramm GANO (Global Asset Network Optimization) Ende des Jahres abschließen, um dann den Fokus auf profitables Wachstum zu richten. GANO wurde 2009 eingeführt, um strukturelle Schwächen und Überkapazitäten im weltweiten Clariant-Verbund zu eliminieren. Insgesamt umfassen die Gano-Aktivitäten rund 30 globale Projekte. Vom abschließenden Teil des GANO-Projektes werden weltweit acht Standorte betroffen sein, u.a. der Schweizer Standort Reinach. Im Rahmen der Restrukturierung des Geschäftsbereichs Textile Chemicals wechselt deren Hauptsitz von Reinach nach Singapur. Die derzeit in Reinach beschäftigten Mitarbeitenden erhalten das Angebot, nach Frankfurt zu wechseln, dem globalen F&E-Zentrum des Konzerns. Das am Hauptsitz des Geschäftsbereichs Paper Specialties beschäftigte Team in Reinach wechselt nach Muttenz. Dorthin waren bereits früher im Jahr die in Reinach stationierten Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Leder Services umgezogen. Damit konzentriert Clariant seine Aktivitäten auf die beiden Schweizer Standorte Muttenz und Pratteln, während der Standort Reinach 2013 geschlossen wird.
Der Spezialchemiekonzern wird sich aber weiter darauf konzentrieren, Cashflow zu generieren sowie Kosten und Komplexität zu reduzieren. Einige Maßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit den GANO-Aktivitäten, werden jedoch erst im Jahr 2013 vollständig umgesetzt sein. Dann sollen die durchgeführten Maßnahmen Einsparungen in Höhe von mindestens 100 Mio. CHF pro Jahr bringen.
Im 3. Quartal 2010 erzielte Clariant einen Umsatz von 1,71 Mrd. CHF. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 8%. Wegen der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten wichtigen Währungen verringerte sich das Wachstum in CHF auf 1 %. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten stieg um 70% auf 182 Mio. CHF. Die operative Marge vor Einmaleffekten wuchs von 6,3 % im Vorjahresquartal auf 10,6%. Der Nettogewinn stieg auf 109 Mio. CHF.
Dem Konzern gelang es, eine Steigerung der Rohstoffkosten um 2 % durch eine Erhöhung der Verkaufspreise um 1% im Vorquartalsvergleich zu kompensieren. Die Bruttomarge stieg im 3. Quartal 2010 vor allem dank der verbesserten Kapazitätsauslastung und der Anhebung der Verkaufspreise auf 27,9%.
CFO Patrick Jany: „Clariant hatte ein gutes drittes Quartal. Wie erwartet blieb das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum im dritten Quartal hinter dem des ersten Halbjahres 2010 zurück, was auf die höhere Bezugsbasis zurückzuführen ist." Clariant erwartet für den Rest des Jahres anhaltend stabile wirtschaftliche Bedingungen. Allerdings werden die Rohstoffkosten voraussichtlich weiter steigen, wenn auch weniger schnell als in den ersten neun Monaten des Jahres. Daher hält das Unternehmen weitere Preiserhöhungen für möglich.
Für das Gesamtjahr rechnet Clariant mit einem Umsatzanstieg in lokalen Währungen im hohen einstelligen Bereich und mit einer operativen Marge vor Einmaleffekten von mehr als 9%. Clariant bestätigt ihr Ziel, bis Ende 2010 eine nachhaltige, über dem Branchendurchschnitt liegende Rendite aus dem investierten Kapital (ROIC) zu generieren.
Derzeit baut Clariant seine Präsenz in China mit der Eröffnung einer neuen Unternehmenszentrale inkl. eines neuen technischen Anwendungszentrums in Shanghai und einer neuen Produktion für Quinacridon-Pigmente in Hangzhou weiter aus. Bereits im September 2009 hatte Clariant eine neue Multi-Purpose-Fertigung in Zhenjiang eröffnet. Noch im Baustadium befindet sich eine Produktionsanlage für Ethoxylierung in Dayabay in Südchina. Deren Eröffnung ist für Mitte 2011 vorgesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird Clariant in China in zweieinhalb Jahren insgesamt rund 150 Mio. CHF investiert haben. Der Anteil des Greater China-Geschäfts am weltweiten Umsatz wird 2010 knapp 8% betragen. "Mit der Eröffnung der Unternehmenszentrale in Shanghai sowie der neuen Produktionsanlage in Hangzhou setzt Clariant weiter auf stabile Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft. Mit einem Umsatzwachstum von knapp 30% in 2010 ist China einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Clariant", sagte Dr. Hariolf Kottmann, CEO von Clariant.