China will korrupte Pharmakonzerne auf "schwarze Liste" setzen
30.12.2013 -
China will im Kampf gegen die weit verbreitete Korruption Pharmakonzerne und Medizingerätehersteller künftig mit einer "schwarzen Liste" unter Druck setzen. Darauf sollen Unternehmen aufgeführt werden, die Bestechungsgelder gezahlt hätten, kündigte eine für Gesundheitsfragen zuständige Kommission am Freitag an. Die Liste soll erstmals im März aufgestellt und dann im Internet veröffentlicht werden.
Den Angaben zufolge dürfen die genannten Firmen zwei Jahre lang keine Produkte in der betroffenen Region verkaufen. Unternehmen, die zwei Mal in fünf Jahren auf der Liste auftauchen, würden für zwei Jahre vom Handel in China ausgeschlossen.
Korruption im Gesundheitssektor ist in China weit verbreitet. Behörden ermitteln gegen internationale wie auch einheimische Pharma- und Milchpulver-Firmen wegen Bestechung. Vor allem der britische Anbieter GlaxoSmithKline geriet in die Schlagzeilen. Glaxo wird vorgeworfen, mit Hilfe von Reisebüros und Beratungsfirmen in erheblichem Umfang Ärzte und Behördenvertreter geschmiert zu haben, um Umsätze anzukurbeln.
Angesichts des rasant wachsenden Gesundheitsmarktes in der Volksrepublik tummeln sich dort immer mehr Firmen. Nach Berechnungen der Beratungsfirma McKinsey werden sich die Gesundheitsausgaben in China bis 2020 auf 1 Bio. US-$ verdreifachen von 357 Mrd. im Jahr 2011.