Boehringer Ingelheim verspürt Rückenwind für Investitionen in Forschung und Entwicklung
05.04.2022 - Auch im Jahr 2021 konnte Boehringer Ingelheim seine jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung auf einen neuen Höchststand in seiner 137-jährigen Geschichte steigern. Das Unternehmen gab 4,1 Mrd. EUR für F&E aus (2020: 3,7 Mrd. EUR), eine Erhöhung um 11,7%. Die F&E-Investitionen im Bereich Humanpharma stiegen auf 3,7 Mrd. EUR (2020: 3,3 Mrd. EUR), während die Investitionen in der Tiergesundheit um ein% auf 416 Mio. EUR wuchsen (2020: 412 Mio. EUR).
„Das Jahr 2021 war ein gutes Jahr für die Patienten, für Tierhalter und für unser Unternehmen. Wir konnten unseren Beitrag für ein besseres Leben von Mensch und Tier erhöhen und die Forschungspipeline weiter stärken“, erklärt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. „Dementsprechend haben wir auch unsere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung intensiviert und bedeutende medizinische Fortschritte erzielt, darunter drei von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA erteilte Breakthrough Therapy Designations (BTD) für innovative Arzneimittel im Bereich Humanpharma. In der Tiergesundheit haben wir die Basis für die Einführung innovativer Lösungen für Haus- und Nutztiere in den Jahren 2022 und 2023 geschaffen.“
„Wir legen diese Ergebnisse zu einem Zeitpunkt vor, an dem der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist“, so von Baumbach weiter. „Unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern. Die Aggression gegen ihr Land erschüttert uns. Wir unterstützen Schutzsuchende und Bedürftige in der Ukraine mit kurz- und langfristiger finanzieller Hilfe, mit Produktspenden und Medikamentenlieferungen, und viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich im Rahmen unseres Programms für ehrenamtliches Engagement. Wir alle hoffen, dass diese schreckliche Situation bald ein Ende findet.“
Wachstum in allen Geschäftsbereichen
Trotz der anhaltenden Herausforderungen durch Covid-19 war 2021 ein erfolgreiches Jahr. Boehringer Ingelheim erzielte Erlöse von 20,6 Mrd. EUR (2020: 19,6 Mrd. EUR), was einem Anstieg von 5,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bereinigt um Währungseffekte stiegen die Umsatzerlöse um 7,5%.
Das Betriebsergebnis stieg auf Konzernebene auf 4,7 Mrd. EUR (2020: 4,6 Mrd. EUR). Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,2% auf 3,4 Mrd. EUR (2020: 3,1 Mrd. EUR). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ging leicht um 117 Mio. EUR auf 3,9 Mrd. EUR zurück (2020: 4,0 Mrd. EUR). Die Eigenkapitalquote lag Ende 2021 bei 48% (2020: 47%).
„Alle unsere Geschäftsbereiche haben zum soliden Finanzergebnis im Jahr 2021 beigetragen, eine starke Leistung, insbesondere wenn man die allgemeine Pandemie- und Wirtschaftslage berücksichtigt. Dadurch können wir weiterhin bedeutende Investitionen tätigen und haben unsere Finanzbasis – und somit unsere Unabhängigkeit – gestärkt“, sagt Michael Schmelmer, Mitglied der Unternehmensleitung mit Verantwortung für Finanzen & Konzernfunktionen. „Das außerordentliche Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im zweiten Pandemiejahr hat unsere Leistung vorangetrieben. Die Arbeitsbedingungen waren oft herausfordernd, sowohl für diejenigen von uns, die fast permanent von zu Hause aus arbeiteten, als auch für jene, die unter eingeschränkten Bedingungen an unseren Standorten tätig waren. In schwierigen Zeiten stehen wir alle füreinander ein. Das stimmt mich positiv und optimistisch und ist besonders wichtig für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.“
Investitionen in Sachanlagen nach wie vor auf hohem Niveau
Im Jahr 2021 investierte das Unternehmen 968 Mio. EUR (2020: 1,05 Mrd. EUR) in Sachanlagen, darunter die Großproduktionsanlage für Biopharmazeutika (LSCC) in Wien (Österreich), die im Oktober 2021 eingeweiht wurde, und das neue Entwicklungszentrum für biopharmazeutische Medikamente (BDC) in Biberach (Deutschland). Die eingeschränkte Bautätigkeit aufgrund der COVID-19-Pandemie wirkte sich auf die Summe der Investitionen aus.
Ausblick 2022: Boehringer Ingelheim erwartet leichte Erlössteigerung
Die anhaltende Covid-19-Pandemie, die geopolitischen Spannungen in Europa und ein herausforderndes Branchenumfeld dürften sich auf die Ergebnisse von Boehringer Ingelheim auswirken. Das Unternehmen erwartet für das Jahr 2022 auf vergleichbarer Basis eine leichte Erlössteigerung gegenüber dem Vorjahr. In den nächsten fünf Jahren will Boehringer Ingelheim mehr als 25 Mrd. EUR in seine Forschungspipeline investieren. Darüber hinaus sind Investitionen in neuartige Fertigungstechnologien sowie in das Produktionsnetzwerk geplant, für die in den nächsten fünf Jahren weit über 7 Mrd. EUR vorgesehen sind. Dazu gehört auch der weitere Ausbau der biopharmazeutischen Produktionskapazitäten.