Biotest-Umsätze gehen zurück
15.11.2017 -
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 erwirtschaftete die Biotest Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 377,8 Mio. EUR nach 413,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Rückgang um 8,7%. Die Umsatzentwicklung wurde maßgeblich durch den Rückruf von Humanalbumin und die temporäre Unterbrechung der Humanalbuminproduktion belastet, worüber Biotest bereits im Halbjahresbericht und in der Mitteilung zum ersten Quartal 2017 berichtet hat. Der Umsatzrückgang kann in Höhe von 21,0 Mio. EUR auf Umsatzminderungen aus dem erfolgten Rückruf verschiedener Chargen des Produktes Humanalbumin und daraus resultierende Vertragsstrafen zurückgeführt werden.
In der Region "Übriges Europa" (Europa ohne Deutschland) konnte Biotest in den ersten drei Quartalen des Jahres 2017 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum um 6,9% auf 124,0 Mio. EUR verzeichnen. Hauptursache für diese positive Entwicklung war die Zunahme von Plasmaverkäufen um 6,8 Mio. EUR (32,6%). In den anderen Regionen ergaben sich insbesondere aufgrund der Rückrufaktion und der nicht ausreichenden Produktverfügbarkeit von Humanalbumin sowie der Verschiebung von Tenderaufträgen Umsatzrückgänge.
Das EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich für die ersten drei Quartale 2017 auf insgesamt -15,7 Mio. EUR nach 47,5 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Kernsegment Therapie wurde in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 ein EBIT in Höhe von -26,7 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: 22,9 Mio. EUR). Wesentliche Ursachen für diese Entwicklung waren Umsatzminderungen in Höhe von 21,0 Mio. EUR aus der erwarteten Rücknahme von bereits ausgeliefertem Humanalbumin und Vertragsstrafen, einmalige Aufwendungen aus Abschreibungen in Höhe von 8,0 Mio. EUR auf Bestände des Produktes Humanalbumin, die aufgrund technischer Probleme bei der Herstellung nicht mehr verkauft werden können. Neben den Sondereffekten aus der Rückrufaktion bei Humanalbumin haben sich die eingeschränkte Verfügbarkeit von Humanalbumin sowie die Verschiebung von Tenderlieferungen negativ auf das Ergebnis im Segment Therapie ausgewirkt. Ursächlich für die negative Entwicklung des EBIT im Segment Plasma & Services waren im Wesentlichen Umsatzminderungen und Aufwendungen für Ersatzleistungen im Zusammenhang mit dem Rückruf von Humanalbumin sowie Leerstandskosten im Zusammenhang mit dem Aufbau neuer Plasmasammelstationen in den USA. Das EBIT im Segment Andere Segmente wird im Geschäftsjahr 2017 durch Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme der Biotest durch die Creat Group in Höhe von 7 Mio. EUR dominiert.
Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche in Höhe von -22,7 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 13,3 Mio. EUR) wurde in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 im Wesentlichen durch Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Rückruf des Produkts Humanalbumin beeinflusst.
Im Bereich Forschung und Entwicklung sind erfreuliche Fortschritte in den Studien mit IgG Next Generation erzielt worden. In den zwei Zulassungsstudien läuft weiterhin die Patientenrekrutierung. In der klinischen Phase-III-Studie (Nr. 991) werden Patienten mit primären Immundefizienzen (PID) in Europa und den USA behandelt. In die Studie Nr. 992 (ebenfalls klinische Phase III), die in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wird, werden Patienten zur Behandlung der Immunthrombozytopenie (ITP) aufgenommen.