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BDI/VCI: Steuerlast für deutsche Unternehmen wächst stetig

14.12.2015 -

Die Steuerbelastung für deutsche Unternehmen ist immer noch hoch, und ihr Beitrag zum Gesamtsteueraufkommen in Deutschland wächst stetig. Die Belastung der Gewerbebetriebe mit Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer steigt von 123,2 Mrd. EUR bis 2019 auf voraussichtlich 144,2 Mrd. EUR. Gerade die größten 0,8% der Betriebe leisten mit über 70% der Gewerbesteuer einen besonders hohen Beitrag zum Steueraufkommen. Zu diesen Ergebnissen kommt die neue Studie „Die Steuerbelastung der Unternehmen in Deutschland“, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vorgelegt haben.

„Der internationale Vergleich von tariflicher und effektiver Steuerbelastung beweist: Die allgemeine These von vermeintlich aggressiven Steuerplanungen und Gewinnverlagerungen (BEPS) weg vom deutschen Standort ist falsch“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. „Die Bundesregierung muss sich jetzt bei der Neuordnung der Besteuerungsrechte dafür einsetzen, unsere Unternehmen im globalen Wettbewerb zu stärken und damit auch inländische Arbeitsplätze zu sichern“, forderte Grillo. „Nur durch verbindliche Mechanismen lassen sich zwischenstaatliche Doppelbesteuerungskonflikte lösen.“

„Deutschland benötigt investitionsfreundliche steuerliche Rahmenbedingungen statt höherer und neuer Steuern, um ein erfolgreicher Industriestandort zu bleiben. Nur dann können die hier ansässigen Unternehmen bestehende Arbeitsplätze sichern und neue schaffen“, betonte VCI-Präsident Marijn Dekkers. Als Konsequenz aus der Studie setzt sich der VCI für eine mutige Steuerstrukturreform ein. Diese ist angesichts der guten Haushaltslage das Gebot der Stunde. Der international zunehmend drohenden Doppelbesteuerung kann zum Beispiel die längst überfällige Reform der Gewerbesteuer entgegenwirken. Dekkers: „Eine große Industrienation wie Deutschland sollte ihr Steuersystem ständig weiterentwickeln.“

Die Zukunftsfähigkeit des Standorts muss die Bundesregierung nach Ansicht des BDI-Präsidenten in der aktuellen Diskussion um Mehrausgaben aufgrund der Flüchtlingskrise im Blick behalten: „Keineswegs darf der nun anstehende Aufwand für die Integration von Flüchtlingen zu weniger dringend benötigten Investitionen in Bildung, digitale Netze und Infrastruktur führen.“