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Bayer und Broad Institute entwickeln neue Krebstherapien

11.09.2013 -

Bayer Healthcare hat mit dem Broad Institute in Cambridge, Massachusetts, USA, eine strategische Allianz auf dem Gebiet der Onkogenomik (Oncogenomics) und Wirkstoffforschung geschlossen. Das Broad Institute, eines der weltweit renommiertesten gemeinnützigen biomedizinischen Forschungsinstitute, vereint Wissenschaftler aus Harvard, MIT und der Harvard-angeschlossenen Krankenhäuser unter einem Dach und verfügt über umfassendes Know-how sowohl in den Bereichen Genomik, Krebs, chemische Biologie und Wirkstoffforschung. Ziel der Kooperation ist es, über einen Zeitraum von fünf Jahren gemeinsam an der Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen zu arbeiten, die gezielt bei tumorspezifischen Genveränderungen ansetzen.

"Wir freuen uns, mit einer so angesehenen Forschungseinrichtung wie dem Broad Institute zusammenzuarbeiten", sagte Prof. Andreas Busch, Leiter Global Drug Discovery und Mitglied im Bayer Healthcare Executive Committee. "Die Forscher am Broad Institute haben beeindruckende systematische Kataloge von Mutationen erstellt, die sie in unterschiedlichen Tumorarten gefunden haben. Damit haben sie die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Krebstherapien und diagnostischer Tests geschaffen. Die Bildung dieser Allianz ist ein weiterer wichtiger Schritt und Beleg für unser Engagement im Bereich der Onkologie und personalisierten Medizin."

Die Onkogenomik ist ein vielversprechendes Gebiet der Krebsforschung. Es werden mit Krebs assoziierte Gene identifiziert und charakterisiert. Krebs wird durch die Anhäufung von Mutationen der DNA verursacht, die zu unkontrolliertem Wachstum von Zellen führt und somit zur Entstehung von Tumoren. Ziel der onkogenomischen Forschung ist es, neue Gene zu identifizieren, die in veränderter (mutierter) Form die Vermehrung der Tumorzellen stimulieren (Onkogene) oder durch die Modifizierung die Fähigkeit verlieren, das Zellwachstum zu bremsen (Tumorsuppressorgene). Hierdurch könnten neue Erkenntnisse für die Krebsdiagnostik, die Vorhersage des klinischen Verlaufs von Krebserkrankungen und über neue mögliche Angriffspunkte für Krebstherapien gewonnen werden. Die gezielte Ausrichtung auf tumorspezifische Mutationen des einzelnen Patienten ermöglicht die Entwicklung personalisierter Krebstherapien.

"Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Kollegen bei Bayer an der Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Entwicklung neuartiger Therapien gegen Krebs zu arbeiten", sagte Prof. Eric Lander, Präsident und Leiter des Broad Institute. "Das umfassende Wissen und die Erfahrung des Broad Institute auf dem Gebiet der Onkogenomik, chemischen Biologie und Wirkstoffforschung ergänzen sich ideal mit der jahrzehntelangen Erfahrung von Bayer bei der Entwicklung neuer Therapieoptionen. Wir freuen uns sehr, mit Bayer in einer solch visionären Kooperation zusammenzuarbeiten."

Im Rahmen der Kooperation wird das Broad Institute seine Expertise auf dem Gebiet der Onkogenomik einbringen. Beide Partner werden ihre Substanzbibliotheken und Screening-Plattformen sowie ihre Erfahrung im Bereich der medizinischen Chemie für die Bearbeitung gemeinsamer Projekte nutzen. Paritätisch besetzte Forschungs- und Lenkungsausschüsse werden als Entscheidungsgremien die Initiierung und Auswahl der Projekte steuern. Die Rechte an den Forschungsergebnissen liegen bei beiden Partnern zu gleichen Teilen. Bayer erhält die Option auf exklusive Lizenzen für potenzielle Arzneimittelkandidaten im präklinischen Entwicklungsstadium. Die finanziellen Konditionen der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

 

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