BASF setzt auf Autoindustrie
05.09.2012 -
Der Chemiekonzern BASF will in den nächsten Jahren seine Geschäfte mit der Autoindustrie kräftig ausbauen. Bis 2020 soll der Umsatz mit Kunststoffen, Lacken und Abgaskatalysatoren auf 17 Mrd. € steigen, wie Konzernchef Kurt Bock am Mittwoch bei einer Investorenveranstaltung in London ankündigte. Im vergangenen Jahr waren es rund 9,5 Mrd. €, 2015 sollen es bereits 12,3 Mrd. € sein. BASF setzt dabei auf eine weiterhin kräftig steigende Autonachfrage in den Schwellenländern und den Trend zu immer leichteren und emissionsärmeren Fahrzeugen.
BASF-Chef Bock geht davon aus, dass der Chemieanteil in Autos in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Aktuell liegt er laut BASF-Berechnungen bei rund 850 € pro Fahrzeug. Laut den Prognosen des Chemiekonzerns werden im Jahr 2020 weltweit rund 122 Mio. Fahrzeuge von den Produktionsbändern der Autohersteller rollen - vergangenes Jahr waren es 77 Mio.
Bei Chemie-Produkten für die Autoindustrie konkurriert BASF unter anderem mit Bayer sowie US-Konzernen wie DuPont und PPG Industries. Bis 2020 dürfte der Weltmarkt BASF zufolge auf 111 Mrd. € von 65 Mrd. € im vergangenen Jahr wachsen.
BASF hat in den vergangenen Jahren seine Geschäfte mit der Autobranche auch durch Zukäufe kräftig ausgebaut. So übernahm der Konzern 2006 die US-Firma Engelhard und stieg damit zum weltweit führen Hersteller von Abgaskatalysatoren auf. In jüngster Zeit erwarb BASF eine Reihe kleinerer Batterietechnologie-Firmen und gründete eine neue Sparte Batteriematerialien. Wenn künftig mehr und mehr Elektroautos weltweit auf den Straßen fahren, soll in den leistungsstarken Batterien vor allem BASF-Chemie stecken, hofft der Konzern. Bislang waren hier asiatische Firmen führend. 2020 will BASF in der Batteriechemie rund 500 Mio. € Umsatz erzielen und zu den Top-Drei-Unternehmen zählen.
Auch die Forschung soll bei den Ludwigshafenern nicht zu kurz kommen. Allein 2011 steckte BASF rund 200 Mio. € in Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die mit der Autobranche zu tun haben.