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Analysen auf höchstem Niveau

Neues mikrobiologisches Labor am Chemiestandort Leuna

10.09.2024 - Die Analytik der InfraLeuna hat sich um ein hochmodernes mikrobiologisches Labor erweitert. „Das Aufgabenspektrum und die Anforderungen im Bereich der Mikrobiologie sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Dafür reichte der Platz im alten Labor nicht mehr aus – wir platzten förmlich aus allen Nähten,“ bekennt die Leiterin des Fachbereichs Analytik, Antje Mroczek.

Mit dem Umbau eines ehemaligen, nicht genutzten, chemischen Labors, hat die Mikrobiologie flächenmäßig einen gewaltigen Sprung von 45 auf mehr als 200 m2 gemacht. Das neue Labor erfüllt die Anforderungen der Schutzklasse S 2.

Aktuell arbeiten drei Laborantinnen und eine Fachspezialistin für Mikrobiologie in diesem Labor. Sie sind für die Durchführung und Überwachung der Analysen verantwortlich. Der Schwerpunkt der mi­krobiologischen Analytik liegt auf der Untersuchung von Trinkwasser und Kühlwasser. Die Nachfrage nach diesen Analysen ist insbesondere durch die verschärften gesetzlichen Vorgaben, wie die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und die 42. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV), stark gestiegen.

Über die für diese Untersuchungen notwendigen Zulassungen, wie die Akkreditierung nach der DIN EN ISO/IEC 17025 und die Zulassung nach der 42. BImSchV für Probenahme und Analytik verfügt das Labor schon seit vielen Jahren. Des Weiteren ist das Labor eine vom Landesamt für Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt gelistete Trinkwasseruntersuchungsstelle.

Das Leistungsspektrum umfasst die Untersuchung von verschiedenen Proben auf unterschiedliche Mikro­organismen wie z.B. Escherichia coli, coliforme Bakterien, Pseudomonas aeruginosa, Enterokokken, Clostridium perfringens und Legionellen. Die mikrobiologische Untersuchung dient der Bestimmung und dem Nachweis dieser Mikroorganismen sowie der Beurteilung, ob eine Probe hygienisch einwandfrei oder belastet ist. Die Arbeiten in einem mikrobiologischen Labor werden noch überwiegend von Hand durchgeführt. Dabei wird ein Teil der Probe auf spezielle Nährmedienplatten aufgebracht. Bei einigen Untersuchungen sind pro Probe bis zu acht Nährmedienplatten erforderlich. Diese Platten werden dann bei einer vorgegebenen Temperatur im Brutschrank inkubiert, d.h. die Mikroorganismen werden angezüchtet. Dafür stehen aktuell elf Brutschränke zur Verfügung, da jeder Keim bei einer spezifischen Temperatur angezüchtet wird. Nach der Inkubation werden die bebrüteten Platten ausgewertet, d.h. es werden die Kolonien ausgezählt, die gewachsen sind. Diese werden dann z. B. den Grenzwerten der TrinkwV gegenübergestellt.

Diese Arbeiten erfordern Platz und Arbeitsflächen, die sich in einem geschlossenen S 2-Bereich befinden müssen. Das neue Labor bietet jetzt genügend Flächen, um die steigende Anzahl an Proben bearbeiten zu können und auch für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein.

Der Kundenkreis für dieses Aufgabenspektrum ist dabei nicht auf den Chemiestandort Leuna beschränkt. Die Proben kommen auch von externen Kunden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die in einem zeitlich vertretbaren Radius erreichbar sind. Denn die Proben müssen entsprechend zeitnah bearbeitet werden, um repräsentative Ergebnisse zu gewährleisten.

Die Analytik entwickelt ihr Angebot kontinuierlich weiter. Es ist geplant, das Parameterspektrum auszubauen und neue Verfahren zu etablieren. Dies erfordert jedoch Zeit und sorgfältige Vorbereitung, da jede neue Methode gründlich getestet und validiert werden muss. „Unser Ziel ist es, nicht nur hinsichtlich der Menge der Analysen zu wachsen, sondern auch das Spektrum der untersuchten Parameter zu erweitern, z. B. mit einem Verfahren zur schnelleren Bestimmung von Legionellen in Kühlwässern. Aktuell dauert dies zehn bis 12 Tage. Durch die zusätzlichen Kapazitäten und die modernen Einrichtungen sind wir bestens gerüstet für die zukünftigen Anforderungen und freuen uns darauf, unsere Kunden weiterhin mit zuverlässigen und präzisen Analysen zu unterstützen,“ erklärt Mroczek.

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