Alzchem bekräftigt Prognose
Das Segment Specialty Chemicals erwies sich dabei erneut als Wachstumstreiber mit einer Umsatzsteigerung um 12% von 141,5 Mio. EUR auf 159,0 Mio. EUR. Dazu beigetragen haben insbesondere höhere Preise als im Vorjahr, aber auch Mengenzuwächse in einzelnen Produktbereichen, wenngleich das Segment insgesamt einen leichten Mengenrückgang verzeichnete. Die erst im Vorjahr erweiterten Creapure-Kapazitäten sind stark ausgelastet, da der Produktbereich Dietary Supplements eine hohe Nachfrage verbucht. Deshalb wird aktuell ein erneuter Ausbau umgesetzt, so dass bereits im 4. Quartal 2023 zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stehen werden.
Im Segment Basics & Intermediates reduzierte sich der Umsatz um 10% von 115,4 Mio. EUR auf 103,4 Mio. EUR, da die teilweise noch erreichten Preiserhöhungen die Mengenrückgänge nicht kompensieren konnten. Am stärksten fiel der Umsatzrückgang im landwirtschaftlichen Produktbereich mit dem Düngemittel Perlka aus. Hier zwingt Alzchem der hohe Stromanteil in der Produktion zu Verkaufspreisen, die deutlich über denen des lokalen Wettbewerbs oder von Importware (u. a. aus Russland) liegen. Im Gegensatz dazu wurden Zuwächse im Pharma-, Agro- und Basischemikalienbereich erzielt. Da die dort benötigten erdgasbasierten Rohstoffe (z. B. Ammoniak) wieder etwas günstiger am Markt verfügbar sind, konnten durch eine punktuelle Senkung der Verkaufspreise auch mehr Kunden gewonnen werden.
Der positiven Konzernumsatzentwicklung folgend ist im 1. Halbjahr 2023 auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gestiegen. Mit 36,8 Mio. EUR konnte der Vorjahreswert von 34,9 Mio. EUR um 5% verbessert werden, gleichbedeutend mit einer erhöhten EBITDA-Marge von 13,3% nach 12,9% im Vorjahr.
Dank eines unverändert strikten Working Capital-Managements verbesserte sich der operative Cashflow in den ersten sechs Monaten 2023 deutlich um 57,0 Mio. EUR von -17,2 Mio. EUR auf 39,8 Mio. EUR. Infolgedessen hat sich auch der Free Cashflow mit 31,2 Mio. EUR (1. Halbjahr 2022: -32,2 Mio. EUR) sehr positiv entwickelt.
Das Konzern-Eigenkapital hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 2,4 Mio. EUR auf 148,3 Mio. EUR erhöht. Die Konzern-Eigenkapitalquote stieg dabei von 34,5% auf 35,4%.
CEO Andreas Niedermaier: „Die marktseitigen Herausforderungen bleiben enorm und auch das wirtschaftliche Umfeld ist sehr fragil. Dass es uns dennoch gelungen ist, sowohl Umsatz als auch EBITDA gegenüber dem Vorjahr zu verbessern, verbuchen wir deshalb als großen Erfolg. Wir sind weiterhin bestrebt, unseren Kunden faire Preise anzubieten. Dauerhafte Geschäfte mit negativen Deckungsbeitragen, nur um einen höheren Umsatz zu generieren, gehören jedoch nicht dazu. Stattdessen werden wir uns unverändert auf ertragsstarke Produktbereiche konzentrieren, um unsere EBITDA-Margen stabil zu halten oder auch zu steigern. Gleichzeitig werden wir weitere gezielte Wachstumsinvestitionen durchführen.“
Im Bereich der keramischen Produkte prüft Alzchem derzeit die Erweiterung der bestehenden Produktionskapazitäten. Ein neuer Anwendungsbereich für hochreine Keramik führt hier zu einem wesentlich höheren Mengenbedarf in der europäischen Lieferkette. Im Bereich der Mehrzweckanlagen wurde eine Erweiterungsinvestition bereits auf den Weg gebracht, die zu Wachstum in ganz spezifischen Produktbereichen führen soll.
Für das Geschäftsjahr 2023 bestätigt die Alzchem ihre Prognose. Der Konzernumsatz wird dabei eher am unteren Ende (Untergrenze: leicht wachsend, Obergrenze: bis zu 590 Mio. EUR) und das EBITDA eher am oberen Ende (Untergrenze: leicht wachsend, Obergrenze: bis zu 70 Mio. EUR) der prognostizierten Spannen erwartet.
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