Alles aus einer Hand
Siegfried vereint primäre und sekundäre pharmazeutische Herstellung mit funktionaler Struktur
Die Siegfried Gruppe hat zum 1. März 2010 eine funktionale Organisationsform eingeführt und damit die bisherige Aufteilung der Geschäftstätigkeit auf Divisionen abgelöst. Die neue Struktur ist die Folge der strategischen Anpassungen, welche im Sommer 2009 verabschiedet wurden. Demnach will Siegfried künftig die beiden Kompetenzen, nämlich die Prozessentwicklung und Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen und von fertigen Medikamenten, vermehrt als Gesamtpaket vermarkten. CHEManager befragte Dr. Rudolf Hanko, CEO von Siegfried, zu den Hintergründen und zur Durchführung der Umstrukturierungsmaßnahmen. Die Fragen stellte Dr. Birgit Megges.
CHEManager: Herr Dr. Hanko, wie sieht die neue Struktur im Einzelnen aus?
Dr. R. Hanko: Siegfried hat aufgrund der neuen Strategie von einer divisionalen zu einer funktionalen Struktur gewechselt. Marianne Späne leitet seit dem 1. März 2010 den Bereich Geschäftsentwicklung & Verkauf, Dr. Hubert Stückler ist für alle technischen Operationen zuständig und am 1. August 2010 wird Dr. Wolfgang Wienand zu unserem Team stoßen und den Bereich Forschung & Entwicklung übernehmen.
Warum haben Sie sich für diese Änderungen entschieden?
Dr. R. Hanko: Unsere strategische Ausrichtung hat das Ziel, primäre und sekundäre pharmazeutische Herstellung aus einer Hand anzubieten. Deshalb machte eine Struktur mit Divisionen keinen Sinn mehr.
Welche Synergieeffekte ergeben sich durch die gemeinsame Vermarktung von Wirkstoffen und Medikamenten?
Dr. R. Hanko: Wir haben nicht nur Synergien gesucht, sondern auch zusätzliche Marktpotentiale. Es gibt ganz spezifische Produktkategorien, für die ein „Alles aus einer Hand"-Konzept sehr attraktiv sein kann. Mit unserem Angebot schaffen wir also einen konkreten Kundennutzen. Ich bin überzeugt, dass mit steigender Komplexität in der Herstellung von Medikamenten auch der Markt für dieses einmalige Angebot wächst.
Hat der Markt Sie zu diesem Schritt „gezwungen"?
Dr. R. Hanko: Ich würde es anders ausdrücken: Der Markt und die Kunden haben uns dazu ermuntert.
Wie sehen Ihrer Ansicht nach die „Märkte von Morgen" aus, auf denen Sie agieren möchten?
Dr. R. Hanko: Wir sehen keinen Paradigmenwechsel, aber einen zunehmenden Druck der Kapitalmärkte auf unsere Kunden, ihre Unternehmen verstärkt Cash-orientiert zu managen.
Werden Sie sich auf bestimmte Medikamentenbereiche fokussieren? In welchem Maße spielen dabei Biopharmazeutika eine Rolle?
Dr. R. Hanko: Unsere Kunden decken verschiedenste Medikamentebereiche ab. Der Entscheid, mit uns als bevorzugtem Partner zu arbeiten, wird eher aufgrund der technischen Fragestellungen und Bedürfnisse gefällt. Biopharmazeutika bearbeiten wir nur soweit, als chemische Modifikationen durchgeführt werden müssen.
Ist die neue Struktur nur ein Teil der strategischen Anpassung, die im letzten Jahr verabschiedet wurde, oder sind weitere Veränderungen bei Siegfried zu erwarten?
Dr. R. Hanko: Weitere Veränderungen sind hinsichtlich der Asset Base unseres Unternehmens zu erwarten. Das integrierte Konzept - primäre und sekundäre Produktion aus einer Hand - löst Investitionen an unserem größten Standort in Zofingen aus. Auch in den USA arbeiten wir an einer Verbesserung unserer operativen Basis.
Wie sieht die geografische Positionierung von Siegfried aus? Welche Anteile hat bzw. wird das US-Geschäft haben?
Dr. R. Hanko: Wir werden nach wie vor in verschiedenen Ländern präsent sein. Die USA spielt dabei weiterhin eine zentrale Rolle. Nebst der Exklusivsynthese und unserer starken Position im Markt für kontrollierte Substanzen arbeiten wir auch in den USA intensiv an unserem integrierten Konzept.
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