AEPW: Globale Allianz gegen Kunststoffabfall in der Umwelt gegründet
Weltweites Firmen-Netzwerk der Wertschöpfungskette Kunststoff bündelt Wissen und finanzielle Mittel im Kampf gegen Plastikmüll
Rund 30 Unternehmen aus verschiedenen Kontinenten haben sich zur „Alliance to End Plastic Waste“ (AEPW) zusammengeschlossen. In der Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt sind Chemieproduzenten, Kunststoffhersteller, Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie, dem Handel und der Abfallwirtschaft vertreten. Gründungsmitglieder der AEPW sind: BASF, Berry Global, Braskem, Chevron Phillips Chemical, Clariant, Covestro, Dow, DSM, ExxonMobil, Formosa Plastics, Henkel, LyondellBasell, Mitsubishi Chemical, Mitsui Chemicals, Nova Chemicals, OxyChem, PolyOne, Procter & Gamble, Reliance Industries, SABIC, Sasol, SUEZ, Shell, SCG Chemicals, Sumitomo Chemical, Total und Veolia. Damit ist ein großer Teil der Wertschöpfungskette Kunststoff eingebunden.
Ziel der Organisation ist es, Lösungen und neue Technologien zu entwickeln, mit denen sich die unkontrollierte Entsorgung von Kunststoffen weltweit stoppen lässt. In entsprechende Projekte für Recycling, Wiederverwertung und Sammlung von Kunststoffabfällen sowie Reinigungsaktionen und Information will die Allianz in den nächsten fünf Jahren 1,5 Mrd. USD investieren. Von den Chemieunternehmen, deren Konzernzentralen in Deutschland angesiedelt sind, beteiligen sich BASF, Covestro und Henkel an der Initiative.
„Kunststoffe sind sehr leistungsfähige, vielseitig einsetzbare und ressourcenschonende Materialien. Sie dürfen aber nicht als Abfall ins Meer oder in die Umwelt gelangen. Die internationale Allianz von Industrie und Handel will konkrete Lösungen für diese große Herausforderung vorantreiben. Dafür sollen spezifisches Know-how, ein globales Netzwerk sowie finanzielle Mittel gebündelt werden“, betont Hans Van Bylen, Vorstandsvorsitzender von Henkel und Präsident des VCI.
Die AEPW arbeitet vom Start weg mit dem Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD) als strategischen Partner sowie dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNE) zusammen.
„Als Verband begrüßen wir diese Initiative. Die chemische Industrie in Deutschland steht für innovative Lösungen, um den nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit Verpackungsmaterial zu stärken“, erklärt Hans Van Bylen.
Die AEPW will ihre Aktivitäten zunächst auf die Regionen konzentrieren, die hauptsächlich für den Eintrag von Plastikmüll in die Weltmeere verantwortlich sind: Asien-Pazifik und Afrika. Dort will die Allianz mit Regierungen und Verwaltungen auf unterschiedlichen Ebenen und mit Partnern aus der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass rund 90 % des Kunststoffabfalls über zehn Flüsse in die Weltmeere gelangen. Acht der Fließgewässer liegen in Asien, zwei in Afrika. Andere Forschungsergebnisse belegen, dass sich 60 % des marinen Plastikmülls fünf Ländern in Südostasien als Ursprung zuordnen lassen.
In vier Bereichen will die als NGO operierende Allianz Fortschritte erzielen, um die unkontrollierte Entsorgung von Abfällen in die Umwelt in den am meisten betroffenen Weltregionen zu stoppen: Aufbau und Optimierung einer Infrastruktur für das Sammeln und Behandeln von Abfällen; Innovation von Materialien, Verpackungsdesign und Recyclingtechnologien; Aufklärung von und Zusammenarbeit mit Verbrauchern, Gemeinden, Wirtschaft und Regierungen; Reinigung von Gebieten mit besonders viel Plastikmüll.