ABB: Durchflussmesser AquaMaster überträgt auch Daten
Zählerfernauslesung und Leckage-Management per Internet
CItplus - Ein neuer Durchflussmesser überträgt Messdaten von entfernten Standorten über das Internet direkt zum Kunden.
Der weltweite Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen 100 Jahren versechsfacht. Global betrachtet ist die Verfügbarkeit von Trinkwasser pro Kopf unzureichend und nimmt weiter ab. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Leckage-Verluste von 10 - 30 % in vielen Wassernetzen in einem anderen Licht. Bisher mussten Wasserversorger bei Wasserzählern mit einer Genauigkeit von ±2 % vorliebnehmen. Der AquaMaster von ABB bietet eine Genauigkeit von ±0,5 %. Bei Rohrnennweiten > DN100 (4") kann sich der Durchflussmesser durch die präzise Messung und Abrechnung schnell bezahlt machen. Die Möglichkeit für eine genauere Abrechnung ergibt sich aus den minimalen Durchflüssen, die von einem magnetisch-induktiven Messgerät gemessen werden können. So misst der AquaMaster auch vorher nicht erfassbare minimale Durchflüsse während der Nacht.
Im Hinblick auf die Spannungsversorgung ist ein hohes Maß an Flexibilität gegeben. Denn der AquaMaster 3 kann optional direkt mit Windgebern oder Solarpanels betrieben werden. Herkömmliche Batterie- und netzbetriebene Einheiten sind ebenfalls erhältlich. Für den Fall der Fälle ist eine 21-tägige Pufferung der Versorgung standardmäßig vorhanden.
Ein eindeutiges Indiz: Druckverlust
Die AquaMaster-Familie bietet die Möglichkeit, Durchfluss- und Druckwerte mit einer Aufzeichnungsrate von 15 Minuten aufzuzeichnen. Durch die digitale Verbindung zwischen Durchflussmessung und Datenlogger können hochauflösende Daten mit Aufzeichnungsraten erfasst werden, was mit herkömmlichen Lösungen nicht möglich ist. Bei externen Datenloggern werden Impulsströmungen zwar über das Aufzeichnungsintervall hinweg erfasst, doch aufgrund der oberen Frequenzgrenze des Durchflussmessers kann nur eine begrenzte Anzahl von Impulsen gezählt werden. Somit sind bei Messgeräten mit einer hohen Messdynamik Mess- beziehungsweise Quantisierungsfehler von ±10 Prozent und mehr keine Seltenheit. Bei den AquaMaster-Geräten treten diese Fehler nicht auf. Zudem bieten die Durchflussmesser einen zweiten Kanal für die Datenaufzeichnung mit hoher Auflösung bei Intervallen von bis zu 15 Sekunden. Dies ist wichtig, um transiente Strömungen bei der Bezirksmessung von Versorgungsnetzen erfassen zu können.
Die Bezirksmessung ist ein gängiges Verfahren, um Wasserverluste innerhalb eines Verteilungssystems zu lokalisieren. Voraussetzung hierfür ist die Einteilung des Netzes in Zonen, bei denen das Wasser durch Schließen aller Übergänge durch einen einzigen Durchflussmesser geleitet werden kann. Durch das Schließen eines Ventils wird ein bestimmter Abschnitt einer Zone isoliert. Fällt daraufhin die Durchflussrate stark ab, weist dies auf eine Leckage in dem betreffenden Abschnitt hin. Für die Prüfung des Netzes ist lediglich eine Person erforderlich, die ein Ventil zu bestimmten Zeiten schließt, während die Datenaufzeichnung automatisch erfolgt. Da jedes Ventil nur für ein paar Minuten geschlossen werden muss, ist die Wasserversorgung zum Verbraucher nur kurz unterbrochen. Später können die Messdaten heruntergeladen und analysiert werden, um die Ursache für den Wasserverlust zu bestimmen.
Der kurze Weg der Messdaten
Bei herkömmlichen Verfahren werden die Daten von einem externen Datenlogger aufgezeichnet und manuell ausgelesen oder der Logger wird komplett getauscht. Zunehmend werden die Daten jedoch per Funk übertragen. Der AquaMaster 3 ist mit einer GSM-Funkschnittstelle und einer SMS-Funktion ausgestattet, die Durchfluss- und Druckwerte automatisch übermitteln sowie Störungs- und Sabotagealarme per SMS-Textmitteilung ermöglichen. Via SMS-Nachrichten an den Durchflussmesser können Änderungen der Konfiguration durchgeführt oder spezifische Daten abgefragt werden.
Bei der Datenübertragung in Kundensysteme ergeben sich abhängig von der vorhandenen Infrastruktur unterschiedliche Varianten. Für die Geräte der Reihe AquaMaster 3 steht eine Vielzahl an marktüblichen Datenlogger-Protokollen zur Verfügung, was die Integration in Kundensysteme vereinfacht. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass ABB mit dem sogenannten Autochart-System die Daten verwaltet. Dazu werden die Messwerte auf einen zentralen Server übertragen, auf den der Kunde über einen Webbrowser passwortgeschützt zugreifen kann. Neben der grafischen Darstellung sind die Messwerte auch in tabellarischer Form zeitgestempelt verfügbar.
Eine weitere, offene Variante biete das ZeeChart-System. Dabei werden die SMS-Nachrichten der Geräte von einem GSM-Modem empfangen und an einen kundenseitigen Server mit ZeeChart-Software übertragen. Neben der Darstellung und Auswertung der Daten über die ZeeChart-Software ist es möglich, diesen Server über eine ODBC-Schnittstelle an übergeordnete ERP-Systeme anzubinden. Damit kann auch die automatische Verarbeitung von Verrechnungsmessungen realisiert werden.
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