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12. Euroforum-Jahrestagung Chemie- und Industrieparks

Industrieparks werden innovativer und grüner

18.01.2012 -

Die großen Strukturbewegungen sind vorbei, die großen Fragen nicht. Hohe Energiekosten belasten die Chemie- und Industrieparks, anspruchsvolle Ziele im Klima- und Umweltschutz wollen umgesetzt werden, gleichzeitig müssen neue Geschäftsmodelle und innovative Dienstleistungen das Überleben gewährleisten. Dies stimmt manchen etwas nachdenklich:

„Ich sehe das Erfolgsmodell der Chemie- und Industrieparks durch Kräfte bedroht, die die notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Existenz nicht verstehen ... oder nicht verstehen wollen", macht Dr. Lothar Meier, Mitglied der Unternehmensleitung bei Infraserv Knapsack, deutlich.

Zahlreiche Neuregelungen im Energie- und Umweltrecht sind weitere Hürden, die genommen werden wollen. „Zu einem Adventskalender der besonderen Art wird in den letzten Wochen des Jahres 2011 jeder energiewirtschaftliche Newsletter: Jeden Tag eine neue Hiobsbotschaft, insbesondere für die energieintensive Industrie", meinte Rechtsanwalt Martin W. Schrenk von Bayer Business Services Ende November.

„Selbst grundsätzlich positive Tendenzen wie die Novelle der KWK-Förderung werden für die Industrie entwertet, wenn die Neuregelung ausgerechnet für die Anlagen nicht gilt, die Carbon Leakage-Kunden beliefern. Hier gilt es, wie in vielen anderen Bereichen auch, nachzubessern und eine zukunftsfähige Energiepolitik für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schaffen", ergänzte Schrenk.

Vom Stahlwerk zum Wohnpark

Dabei sind die Potenziale der Industrieparks groß, meint Kurt Pommerenke, Projektleiter Cleantech bei der Wirtschaftsförderung Dortmund: „Die Wettbewerbsfähigkeit von Technologieparks beruht auf den folgenden Kriterien: den Innovationen, die neue Produkte und Dienstleistungen schaffen, den Menschen, die ihr Know-how einbringen, und dem Umfeld, das das Leben dort attraktiv macht. Ein Beispiel ist der Technologiestandort Phoenix West.

Auf der ehemaligen Eisenhütte in Dortmund-Hörde entsteht auf über 200 ha Entwicklungsfläche eine moderne Wohn- und Arbeitswelt. An den Ufern des Phoenix See sind rund 1.000 Wohneinheiten, Parkanlagen, verschiedene Freizeiteinrichtungen und 10.000 neue Arbeitsplätze geplant. Der Technologiestandort Phoenix West soll einer der größten Innovationsstandorte in Deutschland werden.

Mit der MST.Factory Dortmund als technologischer Keimzelle des Standorts wurde ein europaweit einzigartiges Kompetenzzentrum für die Mikro- und Nanotechnologie aufgebaut.

Über die besonderen Herausforderungen, aus einem riesigen Industriegebiet eine attraktive Wohn- und Arbeitswelt zu schaffen, berichtet Pommerenke im März auf der 12. Euroforum-Jahrestagung Chemie- und Industrieparks. Der Cleantech-Projektleiter wird dort den Umgang mit alten Gebäuden, die Probleme bei der Boden- und Grundwasserbelastung und den Aufbau einer zukunftsweisenden Infrastruktur in hochwertiger Umweltqualität beschreiben.

Grüne Industrieparks

Ein anderes Konzept für einen Industriepark, das den Forderungen nach Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit entgegen kommt, setzt NewPark um. Das Industrieareal in Datteln mit rund 270 ha Fläche soll in den nächsten Jahren zum Top-Standort für neue Industrie in NRW werden. Das Industriegebiet am nördlichen Rand des Ruhrgebiets ist als Ansiedlungsstandort für großflächige industrielle Investitionen gedacht. Zielgruppe sind insbesondere Industrieunternehmen, die GreenTech-Produkte herstellen und GreenTech im Produktionsprozess einsetzen.

Auch NewPark-Geschäftsführerin Dr. Petra Bergmann ist unter Referenten der Jahrestagung Chemie- und Industrieparks in Düsseldorf. „Auf der Konferenz werde ich über die ökologischen Gestaltungsmöglichkeiten eines Industrieparks sprechen, zum Beispiel über das innovative Energiekonzept, die städtebauliche Rahmenplanung und die Integration eines Industrieparks in den Landschaftsraum", erklärt sie.


12. Euroforum-Jahrestagung Chemie- und Industrieparks
Datum: 22. und 23. März 2012
Ort: Düsseldorf
Informationen: www.euroforum.de/chemieparks

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