News

Rösler ermutigt Chemiebranche

Bundeswirtschaftsminister Rösler spricht vor Chemieexperten über Industriepolitik

24.04.2013 -

Auf der 14. Handelsblatt Jahrestagung Chemie, die am 23. und 24. April in Köln stattfand und deren traditioneller Medienpartner CHEManager ist, hat sich Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler für eine marktwirtschaftliche Industriepolitik ausgesprochen. Vertreter der Chemiebranche, der Politik, Wirtschaft und Forschung kamen bei der jährlichen Konferenz erneut zusammen, um über die Potenziale des deutschen Chemiestandorts zu sprechen. Themen waren Energiewende, CO2-Handel und Rohstoffkosten, Märkte in und außerhalb Europas, Chemie und Umweltschutz, Biokunststoffe sowie Trends in der digitalen Kommunikation.

Bei dem von Euroforum organisierten zweitägigen Branchentreff der Chemischen Industrie mit Politik und Wissenschaft ermutigte Minister Rösler die rund 80 hochrangigen Chemiemanager dazu, in der Öffentlichkeit noch stärker für die Interessen ihrer Branche einzutreten. Ihre Bedeutung für Deutschland sei unumstritten. Die Industrie brauche offene Märkte, Technologieakzeptanz und eine zuverlässige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Ein wesentlicher Aspekt für Rösler ist die von ihm geforderte Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Rahmen der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, insbesondere auch im Sinne der energieintensiven Industrien.

Rösler warnte: „Wenn wir nur einen Teil einer Branche verlieren, verlieren wir am Ende ganze Wertschöpfungsketten. Jeder Angriff auf unseren industriellen Kern, ist auch ein Angriff auf unseren Wohlstand." Während der FDP-Vorsitzende breite Zustimmung für seine politischen Ziele erhielt, polarisierte Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) in ihrer Rede das Publikum mit ihrer Sicht der Themen Grüne Chemie, Klimaschutz und Energiewende. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann forderte die Politik auf, entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen, damit die chemische Industrie in Deutschland unter wettbewerbsfähigen Bedingungen forschen und produzieren könne. Denn nur mit einem starken industriellen Kern könne Deutschland seinen Wohlstand bewahren. Das habe auch die Wachstumsdynamik gezeigt, mit der die deutsche Wirtschaft aus der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gekommen sei. Die Lehre aus der Weltwirtschaftskrise müsse sein, so Tillmann: „Industrielle Kompetenz hat Priorität!"

Einen ganz anderen Blick warf Sascha Lobo auf die Branche. Der Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexter brachte den Vertretern der chemischen Industrie die Trends der digitalen Welt nahe.

Ein Special der Tagung war der Science Slam: Dieses Format der Wirtschaftskommunikation gibt dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit, in kurzen, populärwissenschaftlichen Vorträgen ihre Forschungsprojekte in unterhaltsamer Weise vorzustellen, und die drei jungen Präsentatoren schafften es, das kritische Fachpublikum zu begeistern.

Den Abschluss der Tagung bildete wiederum die Verleihung des Handelsblatt Stratley Award für die „Beste Nachwuchsführungskraft in der Chemischen Industrie 2013". Der Preis würdigt eine Persönlichkeit unter 40 Jahren, die sich durch Führungsstärke, Kreativität und Einsatzfreude ausgezeichnet hat, sowie unternehmerische Kompetenz, analytische Fähigkeiten und Teamgeist mitbringt. Die Finalisten 2013 kamen von Bayer Corp Science, Currenta sowie Evonik.

Gewinner des diesjährigen Handelsblatt Stratley Award wurde Elias de Lacerda. Der 38-Jährige ist für Evonik am Standort Hanau als Vice President of Regional Sales and Global Key Account Management tätig. Den Preis erhielt der Brasilianer aufgrund seiner außergewöhnlichen Leistungen im Key Account Management.