MC-Bauchemie setzt sichtbare Akzente am Standort Bottrop
18.12.2018 -
Ein großes Projekt am Hauptstandort der MC-Bauchemie ist erfolgreich beendet worden. Mit dem über 3.000 m² großen Neubau sowie einer ganzen Reihe baulicher Modernisierungen und Erweiterungen hat sich der Hersteller bauchemischer Produkte Stück für Stück ein neues Gesicht gegeben. Mit dem Neubau bekennt sich das Unternehmen zum Hauptstandort Bottrop und setzt mit der modernen und ästhetisch ansprechenden Fassade des neuen Gebäudes weithin sichtbare Akzente im Industriebgebiet Am Kruppwald.
Mit der Fertigstellung der neuen Einfahrt mit Pförtnerloge und LKW-Waage im März 2015 startete die lang geplante Modernisierung des Firmengeländes Am Kruppwald, mit der verschiedene Teilbereiche des Standortes an aktuelle und zukünftige Anforderungen angepasst und ein kompletter Neubau als Erweiterung der Büro- und Logistikflächen realisiert werden sollte. Nach Abschluss der Planungs- und Genehmigungsphase konnte im Januar 2016 mit dessen Rohbau begonnen werden.
Erweiterung im Vollbetrieb
Um während der Bautätigkeit die Auslieferung so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, sind die ersten Maßnahmen in zwei Bauabschnitten durchgeführt worden. In der ersten Phase wurden sechs von zwölf geplanten Verladerampen errichtet, die im Juli 2016 in Betrieb genommen werden konnten. Sechs weitere Rampen wurden im Dezember 2016 fertiggestellt. Bereits im März 2017 erfolgte die Inbetriebnahme der für Lager und Logistik vorgesehenen Flächen von 1.100 m² im Erdgeschoss und 1.200 m² im 1. Obergeschoss des neuen Gebäudes. Auch wenn die rund 800 m² große Büroetage zu einem späteren Zeitpunkt bezogen werden sollte, konnte damit ein großer Teil des Neubaus bereits seiner zugedachten Bestimmung übergeben werden. „Das gesamte Vorhaben war eine große Herausforderung und wir danken unserem unermüdlichen Projektteam für die reibungslose und erfolgreiche Umsetzung des Projektes“, betonen die beiden Geschäftsführer Nicolaus Müller und Ekkehard zur Mühlen unisono. Während des Bauprojektes mussten nicht nur sehr viele unterschiedliche Firmen und Gewerke aufeinander abgestimmt, sondern auch gewährleistet werden, dass der Lager- und Logistikbetrieb ungestört weiterläuft.
Architektur als Statement
Diskussionen gab es seit Beginn der Planungen hinsichtlich der Gestaltung der Fassade an der Frontseite des Gebäudes. Mitte 2016 fiel seitens der Geschäftsleitung die Entscheidung für ein einzigartiges Fassadenkonzept aus speziellen Betonplatten sowie Glaselementen, für dessen Entwurf das Architekturbüro SSP aus Bochum verantwortlich zeichnete. „Das Konzept überzeugte uns mit einer Symbiose aus solidem und ästhetisch ansprechendem Unterbau aus Beton und einem lichtdurchfluteten, gläsernen Überbau. Es passt zu unserer Unternehmensphilosophie“, erklärt Nicolaus Müller und fügt hinzu: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, denn wir haben ein elegantes Gebäude geschaffen, das Ruhe in das über Jahrzehnte gewachsene Gesamtbild unserer Gebäudelandschaft Am Kruppwald bringt.“ Der gläserne Oberbau des Gebäudes, in dem sich die Büroetage befindet, steht für die Zukunft, die von Transparenz, Klarheit und ausgeprägter Kommunikation geprägt sein soll. Er bietet viel Licht und durch das Innenraumkonzept einen unkomplizierten und schnellen Austausch der Mitarbeiter untereinander.
Hightech-Fassadenplatten
Mit den Fassadenelementen wollte man ein starkes Statement hinsichtlich Ästhetik und Ausdruckskraft sowie betontechnologischer Möglichkeiten machen. Die Umsetzung der gestalterischen Vorgaben erforderte eine besondere Herangehensweise, daher wurde für die Herstellung der Fassadenplatten die Hering Unternehmensgruppe aus Burbach beauftragt, die in der Abteilung Architectural Concrete innovative Materialkonzepte mit jahrzehntelanger Erfahrung in gestaltungsfokussiertem Betonfassadenbau vereint. Die Projektverantwortlichen entschlossen sich für eine Fertigung mit dem Textilbeton ‚betoshell‘ von Hering, der sich durch seine Leichtigkeit bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit auszeichnet. Das Institut für Massivbau (IMB) der RWTH Aachen wurde für die erforderlichen Bauteilprüfungen im Rahmen der Zustimmung im Einzelfall herangezogen.
Textilbeton – ein ganz besonderer Werkstoff
Die Fassadenplatten für den Neubau in Bottrop sind jeweils 30 mm dick und haben Abmessungen von 0,50 x 0,77 bis 1,13 x 3,67 Meter. Sie enthalten ein Styrol-Butadien (SBR) getränktes Carbon-Textil und wurden mit einem sehr feinen, selbstverdichtenden und hochfesten Beton hergestellt. Dabei kamen Zusatzmittel zum Einsatz: das Hochleistungs-Fließmittel MC-PowerFlow 3130, der Schwindreduzierer Centrament SRA 1 und das Alumosilikat Centrilit NC II zur Verbesserung der Homogenität und der Dichte des Betons sowie zur Steigerung der Druck- und Biegezugfestigkeit.
Des Weiteren wurden das Nachbehandlungsmittel Emcoril Compact top, das schnelles Austrocknen und physikalisches Schwinden reduziert, sowie Nisiwa L für die Hydrophobierung der gesäuerten Sichtbeton-Fassadenplatten eingesetzt. „Gemeinsam mit der Geschäftsführung haben wir uns gegen eine Imprägnierung und für eine Hydrophobierung entschieden, um die natürliche Betonoptik beizubehalten. Die Betonelemente glitzern bei Sonnenschein und verleihen der anthrazitfarbenen Oberfläche einen natürlichen Glanz“, sagt Jana Schütten, die als Global Product Manager u. a. für die Bereiche Betonnachbehandlung, Hydrophobierung und Betonkosmetik zuständig ist. Das Ziel, einen hochdichten und hochfesten Beton zu schaffen, der auch über eine schöne Oberflächenqualität verfügt, konnte im Zusammenspiel aller Produkte erreicht werden.
Die Betonoberflächen von sechs Wänden und 20 Stützen im Eingangsbereich sowie in den Büroräumen des Prozessmanagements, der Logistik und des Bereichs Concrete Industry, sollten ihre Sichtbetonoptik beibehalten. Leider ließen sich Fehler in der Oberfläche bei der Herstellung dieser Flächen nicht ausschließen. So gab es Lunker, Kiesnester, Ankerlöcher und leichte Kantenabbrüche. Die Firma Beko Betondesign aus Düren wurde daher damit beauftragt, mit den betonkosmetischen Produkten des Emcefix-Systems die Oberflächen zu behandeln. Für ein Premium-Oberflächenfinish wurde der Feinspachtel Emcefix-Spachtel F eingesetzt. Durch die anschließende akribische Betonretusche ließen sich sowohl gespachtelte als auch spachtelfreie Betonoberflächen mit einer perfekten, homogenen und lebendigen Sichtbetonoptik versehen.
Darüber hinaus sind drei Wände in Büro- und Besprechungsräumen mit der „Marmorkosmetik“, einer neuen Spachteltechnik, verschönert worden. Sie eignet sich zum Auftrag auf verschiedenen Untergründen wie Beton, Gipskarton und Putz. Umgesetzt wurde sie mit dem feinen Emcefix-Spachtel F, der in sieben verschiedenen Farbtönen erhältlich ist, und der transparenten Imprägnierung Color Proof pure. Das Ergebnis: ästhetisch ansprechende marmorierte Oberflächen in Betonoptik und -haptik.
Modernes Raumkonzept
Parallel zu den zuvor genannten Aktivitäten entwickelte das Architekturbüro SSP auch einen Vorschlag für die Gestaltung der 800 m² großen Büroetage, die einen Grundstein für das Arbeiten der Zukunft bei MC legen sollte. Das Büroraumkonzept besteht aus modernen ergonomischen Einzel-, Zweier- und Gruppenbüros und soll die abteilungsübergreifende Kommunikation fördern und kurze Wege zwischen wichtigen Schnittstellenfunktionen schaffen, um Entscheidungen noch schneller treffen zu können. Die offene und moderne Gestaltung erlaubt Sichtkontakt und soll neben der guten Zusammenarbeit auch den Teamgedanken und das soziale Miteinander verbessern. Zusätzliche Sicht- und Akustikschutzmaßnahmen sowie individuelle Rückzugsmöglichkeiten schaffen optimale Bedingungen für konzentriertes Arbeiten und Privatsphäre. Die Unternehmensfarben Blau und Orange bringen frische Farbakzente in die Innenraumgestaltung und unterstreichen die Corporate Identity. Im September 2017 startete der Innenausbau der Büroetage, im Oktober 2018 waren die neu entstandenen Arbeitsplätze bezugsfertig – und in nur 48 Stunden ging der interne Umzug der Bereiche Prozessmanagement, Logistik sowie der Abteilung Concrete Industry über die Bühne. „Eine logistische Meisterleistung aller Beteiligten“, unterstreicht Geschäftsführer Ekkehard zur Mühlen und führt fort: „Die räumliche Zusammenlegung dieser Bereiche bietet viele Vorteile und Synergien, da diese Abteilungen täglich eng zusammenarbeiten.“ Die Raumplanung spiegelt so einen Teil der Supply Chain optimal wieder.
Bekenntnis zum Standort Bottrop
Seither setzt man im Industriegebiet Am Kruppwald einen besonderen architektonischen Akzent, der sinnbildhaft sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft des Unternehmens verkörpert. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesem neuen Gebäude einen weiteren wichtigen Schritt in der Modernisierung unseres Unternehmens gemacht haben“, betont Nicolaus Müller, mit dessen Berufung in die Geschäftsführung 2017 die dritte Generation Verantwortung im Familienunternehmen übernommen hat.