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BP verkauft Nordsee - Ölfelder an Abu Dhabi

30.11.2012 -

BP verkauft für umgerechnet rund 1 Mrd. € eine Reihe Ölfeldern in der Nordsee an Abu Dhabi. Der britische Konzern hat damit nach Angaben das Ziel fast erreicht, durch solche Transaktionen insgesamt 38 Mrd. € einzunehmen, um die Kosten der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko begleichen zu können. Einschließlich des neuen Deals sind mittlerweile 37 Mrd.US-$ zusammengekommen. Die Einigung ist auch ein Zeichen für die Entspannung der Beziehungen zwischen Großbritannien und Abu Dhabi. Britische Politiker und Zeitungen hatten den Emiraten angesichts des "Arabischen Frühlings" eine mangelnde Achtung der Menschenrechte vorgeworfen und damit für heftige Irritationen gesorgt. BP drohte deshalb bereits der Verlust seiner herausragenden Stellung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den die Briten seit dem Aufbau der dortigen Ölbranche in den 1930er Jahren innehaben.
Käufer der Nordsee-Ölfelder ist die Abu Dhabi National Energy (TAQA), die damit in Europa expandiert. Die Nordsee-Ölsorte Brent gehört zu den wichtigsten der Welt. TAQA ist mittlerweile global im Energiegeschäft aktiv - von Indien bis nach Kanada. Die BP-Bohrplattform Deepwater Horizon war im April 2010 im Golf von Mexiko explodiert und hatte die schwerste Ölkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Bei der Explosion kamen elf Arbeiter ums Leben. Fast 90 Tage floss unkontrolliert Öl ins Meer, weil BP das Leck nicht stopfen konnte. Die Ölpest hinterließ enorme Schäden in der Natur sowie für die Fischerei und den Tourismus. Infolge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat die US-Regierung den britischen Ölkonzern BP nun vorübergehend von sämtlichen öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen. Dies bedeutet auch, dass BP vorerst keine Genehmigungen mehr für Erkundungen im Golf von Mexiko bekommt - eines der größten BP-Fördergebiete weltweit. BP-Manager hatten für diesen Fall angekündigt, dass sie möglicherweise ihr gesamtes US-Geschäft auf den Prüfstand stellen müssen. Bereits laufende BP-Aktivitäten sind vom jüngsten Schritt der Umweltbehörde (EPA) nicht betroffen. Die USA werfen BP "mangelnde Integrität" vor. Die EPA erklärte, ein solcher Ausschluss sei üblich, wenn sich Unternehmen eines Verbrechens schuldig machten. Im Streit um die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA hatte BP Mitte November Schuld eingeräumt und sich zu einer milliardenschweren Strafzahlung bereiterklärt. Laut EPA muss BP für eine Wiederaufnahme in öffentliche Ausschreibungen erst zeigen, dass das Unternehmen US-Geschäftsstandards erfüllt. Durch den Ausschluss könnten BP auch lukrative Treibstoff-Lieferverträge mit dem US-Militär durch die Lappen gehen. Im Golf von Mexiko steht die Position der Briten als größter Öl- und Gasproduzent auf dem Spiel. Bei BP war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. BP-Aktien gaben in London 0,5 % nach.

 

 

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