Bayer darf das Augenmittel Eylea in Europa auf den Markt bringen
27.11.2012 -
Deutschlands größter Arzneimittelhersteller Bayer kann mehr Geschäft mit einem der großen Hoffnungsträger seiner Pharmasparte einplanen. Die EU-Kommission gab Bayer jetzt grünes Licht zum Verkauf des Augenmittels Eylea für die Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) in Europa, wie das Pharma- und Chemieunternehmen. Eylea gehört zu fünf neuen Präparaten, denen Bayer zusammen einen jährlichen Spitzenumsatz von rund 5,5 Mrd. € zutraut. Das Augenmedikament alleine soll einmal rund 1 Mrd. € im Jahr einfahren. Der Kurs der Bayer-Aktie zog in einem festeren Gesamtmarkt leicht an. Die feuchte AMD ist eine krankhafte Gefäßneubildung auf dem Augenhintergrund und eine der häufigsten Ursachen für die Erblindung von Menschen über 65. Das Bayer-Präparat, das zur Behandlung der Krankheit bereits in den USA und in Japan zugelassen ist, wird in den Glaskörper des Auges gespritzt. Bis Jahresende will Bayer für das Medikament in Europa eine weitere Zulassung beantragen. Dabei geht es um die Behandlung des Zentralvenenverschlusses der Netzhaut, einer weiteren Augenkrankheit.
Bayer arbeitet bei Eylea mit der US-Pharmafirma Regeneron zusammen, die in den USA die Rechte an der Substanz hat. Die Vermarktung außerhalb der USA liegt bei Bayer, die Einnahmen sollen zwischen den Unternehmen geteilt werden. Ausnahme ist Japan, wo die US-Firma abhängig von den Umsätzen an den Einnahmen beteiligt wird. Wichtigstes Konkurrenzpräparat von Eylea ist die Arznei Lucentis des Schweizer Pharmariesen Roche. In den USA liegen deren Verkaufsrechte bei der Roche -Tochter Genentech, in Europa und im Rest der Welt gehören die Rechte an Lucentis dem Baseler Rivalen Novartis.