Arbeitswelt
29.04.2015 -
(Ausgabe: CHEManager 9/2015) Unterschiedliche Entwicklung von Arbeitskosten Deutschland sind die Arbeitskosten im Jahr 2014 um 1,5 % gestiegen. Damit liegt die Steigerung etwa auf EU-Duchschnittsniveau, das 1,4 % betrug. Deutlich höher der Anstieg in den baltischen Ländern (Estland z.B. mit 6,6 %) oder im Vereinigten Königreich (6,7 %). In einigen Ländern wurde Arbeit sogar billiger, wie in Tschechien (-3,8 %) oder Norwegen (-4,2 %). Betrachtet man die Arbeitskosten in Euro fällt auf, die stark die Unterschiede innerhalb Europas noch immer sind: Norwegen ist trotz Rückgang hier weiter an der Spitze mit rund 54 EUR pro Stunde. In Frankreich und Deutschland liegen die Arbeitskosten je geleisteter Stunde bei mehr als 30 EUR.
Gesetzliche Urlaubstage weltweit im Vergleich In Deutschland haben Arbeitnehmer gesetzlich einen Urlaubsanspruch von 24 Tagen - oder genauer vier Wochen. Bei einer Fünftage-Woche sind es nämlich 20 Tage. In den meisten europäischen Ländern sind Urlaubsansprüche in diesem Rahmen üblich. Anders die Situation in Asien oder den USA, wo deutlich weniger - oder gar keine Urlaubstage vorgeschrieben sind. Zu beachten ist im Vergleich der zum Teil deutliche Unterschied in der Zahl der Feiertage im jeweiligen Land und wie diese im Hinblick auf den Urlaub angerechnet oder nicht angerechnet werden. Zudem weichen viele Arbeitgeber freiwillig von den Vorschriften ab und geben ihren Arbeitgeber mehr Urlaubstage.
Arbeitslosenrate in Europa - ein Geschlechtervergleich Im Februar 2015 waren im EU-Schnitt 9,7 % der Männer arbeitslos und 10,0 % der Frauen. Zwischen den einzelnen Mitgliedsländern liegen jedoch teilweise Welten. In den südeuropäischen Staaten mit ihren ohnehin großen Arbeitsmarktsorgen ist die Arbeitslosenquote der Frauen noch höher als jene der Männer, allen voran in Griechenland und Spanien. Dagegen sind Frauen in Ländern mit niedriger Arbeitslosigkeit tendenziell seltener auf Jobsuche als Männer, z.B. in Deutschland, Österreich und Großbritannien. In nahezu allen EU-Ländern hat sich das Verhältnis der geschlechterspezifischen Arbeitslosenquoten seit Beginn der Wirtschaftskrise 2009 zugunsten der Frauen verbessert.
Deutschland mit hohem Zeitarbeiter-Anteil Etwa 2,84 % aller Angestellten in Deutschland sind Zeitarbeiter. Dies geht aus Zahlen hervor, die die OECD jüngst veröffentlicht hat und sich auf 2012 beziehen. Damit ist der Wert in Deutschland vergleichsweise hoch. In Italien liegt er bei 0,65 % und im krisengeschüttelten Griechenland bei nur 0,36 %. Auch in Frankreich ist der Wert niedriger als in Deutschland. Allerdings ist der Anteil bei jungen Beschäftigten hier deutlich höher als in der Bundesrepublik. In den meisten europäischen Staaten sind jüngere Arbeitnehmer stärker von Zeitarbeit betroffen.