Barriere gegen Weichmacher
06.12.2017 -
Diethylhexylphthalat (DEHP) kommt häufig als Weichmacher für PVC zum Einsatz – auch bei der Herstellung von Medizinprodukten. Besonders wenn solche Produkte mit fetthaltigen Flüssigkeiten, Gewebe oder Blut in Berührung kommen, kann das fettlösliche DEHP in die Umwelt und damit in den Patienten migrieren. In einem Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung war deshalb die Zielsetzung, die Migration von Weichmachern in Medizinprodukten zu verringern, in dem die Oberfläche des Weich-PVC modifiziert wurde. Sowohl durch die Behandlung von Weich-PVC in einer dielektrisch behinderten Entladung (DBE) bei Atmosphärendruck in Argon als auch durch die Gasphasenfluorierung konnte die Migration des Weichmachers durch eine sehr hohe Barrierewirkung um > 95 % reduziert werden. Praktische Untersuchungen zeigten, dass konventionell eingesetzte medizinische Produkte aus Weich-PVC, wie z. B. Beutel und Schläuche so modifiziert werden können, dass die Migration von schädlichen Weichmachern signifikant reduziert und damit die Gesundheitsgefährdung von Patienten gesenkt werden kann.
IGF-Vorhaben 18451
Weichmacher in Medizinprodukten