Die Zukunft der Pharmaindustrie
31.03.2013 -
Die Zukunft der Pharmaindustrie – Das von LSMW organisierte Symposium „Pharma heute! - Pharma morgen?" war ein voller Erfolg. Bei der kostenfreien Veranstaltung am 5. Juni 2007 im Sheraton am Frankfurter Flughafen gaben hochkarätige Referenten aus u.a. den Bereichen Regulatorien, Betreiber, Planer und Anlagenbauer einen Einblick in die Zukunft der Pharmaindustrie.
In den Pausen nutzten die über 70 Teilnehmer die Gelegenheit, um Kontakte zu den Experten zu knüpfen und über die Themen zu diskutieren.
Damit sie sich auch im Nachhinein mit den Inhalten der Veranstaltung auseinandersetzen können, erhielten alle Anwesenden zudem professionell aufbereitete Unterlagen zu den Vorträgen.
Diese geben einen Überblick über aktuelle Marktzahlen sowie neue regulatorische Anforderungen und bieten einen Einblick in moderne Projektmanagement-Tools. Die Begrüßung und Moderation der Veranstaltung übernahm Prof. Dr. Peter Kleinbudde.
Er warnte vor der Konkurrenz der Produktion in China und Japan. Obwohl der Umsatz der Pharmaindustrie bisher relativ konstant ist, sollten europäische Unternehmen rechtzeitig planen, wie sie von dem wachsenden Markt in China und Japan profitieren und eine Bedrohung abwenden.
Zusätzliche Herausforderungen entstehen durch die Gesundheitsreform in Deutschland und durch eine sinkende Anzahl innovativer Medikamente. Daraus ergeben sich die Anforderungen für die Zukunft: Erfolgreiche Unternehmen benötigen effiziente Prozesse in Forschung, Produktion und Projektmanagement - nur so bleiben sie wettbewerbsfähig und schlagkräftig.
Im ersten Vortrag referierte Dr. Gisela Maag vom Marktforschungsunternehmen IMS Health über aktuelle Trends im Pharmamarkt. Während der weltweite Umsatz im letzten Jahr um 6 bis 7 % stieg, prognostizieren die Marktforscher für dieses Jahr ein Wachstum von 5 bis 6 %.
Die wichtigsten Treiber sind derzeit Spezialtherapeutika und ein wachsender Generika-Markt: Allein in diesem Jahr verlieren Medikamente im Wert von über 16 Mrd. US-$ ihren Patentschutz.
Bereits im vergangenen Jahr vergrößerte sich die Generikabranche von 54 Mrd. auf 58,3 Mrd. US-$. Der nächste Vortrag „GMP - Quo Vadis?" thematisierte die Zukunft der nationalen und internationalen Richtlinien.
„Zurzeit kommen Wirk- und Ausgangsstoffe immer mehr in den Fokus der Behörden", berichtete der GMP-Inspektor der Regierung Oberbayern Klaus Eichmüller. Zudem stehen Änderungen im EU-GMPLeitfaden zum Thema Risikomanagement und Dedicated Equipment an.
Durch sie fallen Katalogvorgaben weg, so dass Pharmabetriebe die Sicherheitsvorkehrungen bei der Produktion toxischer Wirkstoffe nach eigenem Ermessen treffen können. Eichmüller hält dies für einen Schritt in die richtige Richtung: Er plädierte dafür, dass Pharmabetriebe ihre Prozesse mehr verteidigen und nicht immer vorausschauend gehorchen.
Im dritten Vortrag beschäftigte sich der Projektleiter Business Galenikneubau bei Roche Dr. Geo Adam mit der Zukunft der Arzneimittelforschung. Obwohl die Investitionen in Forschung und Entwicklung in den letzten zehn Jahren von 12 auf 36 Mrd. US-$ stiegen, geht die Zahl der innovativen Medikamente stetig zurück.
Während 2000 noch 27 Wirkstoffe zugelassen wurden, waren es 2005 und 2006 nur 18. Adams ist davon überzeugt, dass hier der Trend zur personalisierten Medizin mittelfristig helfen könnte.
Der vierte Vortrag beschäftigte sich mit den Vorteilen der Pharmaindustrie aus dem Einsatz von Lean Management- Methoden.
Der Referent Peter Thaler von IFAP leitet die APV-Fachgruppe Prozessoptimierung und ist Inhaber des Instituts für angewandte Prozessoptimierung. „Der wertschöpfende Prozess gibt den Takt vor, alle anderen, etwa Logistik oder Qualitätssicherung, verstehen sich als Dienstleister", erklärte Thaler.
Ein wichtiges Instrument für die Einführung von Produktionssystemen ist das Frontloading-Konzept, das z. B. Planungsprozesse verbessert. Im nächsten Vortrag gab der Geschäftsführer von LSMW Dr. Tobias Lücke Tipps für eine Projektrealisierung ohne Stolpersteine.
Damit Fast Track Projekte wie z. B. pharmazeutische Neubauten schnell ablaufen, benötigen sie einen effizienten, straff organisierten Planungs- und Realisierungsprozess.
„20 Monate sind bei Ausnutzung aller Einsparpotentiale auch für größere Investitionen jenseits der 100 Mio. Euro-Grenze realistisch", berichtet Lücke.
Beschleunigungspotential gebe es vor allem in der Anfangsphase. Dafür müssen jedoch alle Projektbeteiligten zu Kompromissen bereit sein: „Das Wesen des Fast Track erfordert, bewusst und kontrolliert mit Unschärfen umzugehen." Auch eine verbesserte Logistik kann ein Wettbewerbsfaktor sein. „Ein optimaler Materialfluss reduziert den Aufwand in den jeweiligen Prozessen", berichtete der Geschäftsführer des Consulting-Unternehmens Projektmanagement Hans-Albert Kobow.
Im letzten Vortrag zeigte Dr. Berthold Föster von LSMW abschließend, wie Technisches Facility Management (TFM) zur Optimierung von GMP-Prozessen beitragen kann.
Die Ziele des TFM sind u.a. eine hohe Anlagenverfügbarkeit, eine GMP-gerechte Dokumentation sowie eine höhere Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Veranstaltung „How to realize drug manufacture" LSMW organisiert am 10. Oktober 2007 im schweizerischen Basel und am 17. Oktober 2007 im dänischen Kopenhagen die kostenfreie Veranstaltung „How to realize drug manufacture".
Die englischen Vorträge und Diskussionen beschäftigen sich mit dem Thema Eigene- oder Lohnherstellung bezogen auf grundsätzliche Entscheidungen wie z. B. Zeitschienen, Kosten und Risiken.
Die Veranstaltung findet bereits zum zweiten Mal statt. Wie im November 2006 stehen auch in diesem Jahr hochqualifizierte Referenten von Midas Pharma und Sartorius sowie Dr. Holger Bengs Biotech Consulting als Moderator auf dem Programm.
Das Feedback der letzten Veranstaltung war durchgehend positiv: Die Teilnehmer profitierten neben dem Vorgetragenen vom Austausch untereinander.
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiter aus u.a. der Wirkstoffentwicklung, der Qualitätskontrolle, der Produktions- und Fertigungsplanung, der Prozessentwicklung sowie dem Projektmanagement in Pharma- und Biotechnologieunternehmen.
Kontakt
Ulrike Liebert
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