Anlagenbau & Prozesstechnik

Videoüberwachung ist nicht gleich Sicherheit

Komponentenauswahl von der Kamera bis zum Switch ist entscheidend

04.11.2011 -

Sensible bzw. wertvolle Anlagen oder Maschinen an dezentralen Stellen wie Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen oder Baustellenfahrzeuge müssen geschützt werden. Die Art der verwendeten Videoüberwachungslösung unterscheidet sich aber je nach Anwendungsfall. Trotzdem: einige generelle Fehler sollte man in allen Applikationen vermeiden.

Wer mit Kanonen auf Spatzen schießen will, dabei aber das Pulver vergisst, ist gleich doppelt schlecht dran. Auch wenn der Vergleich etwas hinken mag, ist er doch recht treffend für die Situation am Videoüberwachungsmarkt. Oft setzen Anbieter, um kostengünstige Gesamtlösungen realisieren zu können, neben teuren und nicht selten überdimensionierten Kameras und Videorekordern auf billige Kommunikationskomponenten.

Dabei wird meist vernachlässigt, dass die Komponenten zur Datenübertragung für eine zuverlässige Überwachung mindestens genau so wichtig sind.

Hier führt übertriebene Sparsamkeit oft dazu, dass das gesamte System nicht die nötige Sicherheit bringt. Optimal auf die jeweilige Anwendung angepasste Gesamtsysteme sind also gefragt, von der Kamera über die eingesetzten Kommunikationsmedien bis hin zum verwendeten Videorekorder, ganz zu schweigen vom passenden Überwachungskonzept.

Überwachungsaufgabe definieren

Bevor man ein Überwachungssystem einsetzt, ist gute Planung das A und O. Wer wenig Erfahrung hat, sollte hier auf das Knowhow kompetenter Anbieter von Videoüberwachungslösungen zurückgreifen. So gilt es zu klären: Welche Teile einer Anlage müssen überwacht werden, welche sind für die Überwachung nicht relevant? Welche Art von Überwachung ist wo gefragt und zu welcher Zeit?

Gilt es lediglich zu detektieren, also festzustellen, dass eine Person an einer bestimmten Stelle ist, an der sie nicht sein sollte? Oder ist es sinnvoll, betreffende Personen auch identifizieren zu können? Wo Detektion ausreicht, kann man sich teure hoch auflösende Kameras sparen. An manchen Stellen mögen sich Kombinationen aus Detektieren und Identifizieren eignen, sodass detektierende Kameras bei Auftreten von unerwarteten Bewegungen eine identifizierende Kamera antriggern, die sich dann auf den bestimmten Bereich ausrichtet.

Weitere Fragen sind: Wie oft müssen Bilder übertragen werden? Immer oder nur bei Bewegung? Reicht es, die Anlage selbst zu überwachen, oder soll die Videoüberwachung bei einem Sicherheitsdienstleister aufgeschaltet werden? Müssen verschiedene Komponenten der Anlage eventuell redundant ausgelegt werden, um maximale Sicherheit zu garantieren?

Eine Biogasanlage ist ein gutes Beispiel, anhand dessen sich verschiedene Überwachungsaufgaben und die damit einhergehenden Anforderungen an die eingesetzten Systeme beschreiben lassen. Im ersten Schritt muss zum Schutz vor Saboteuren oder Vandalen das Gelände um die Anlage überwacht werden. Hier werden spezielle Lösungen für Freilandüberwachung benötigt, die entsprechende Distanzen überbrücken und auch bei Dunkelheit zuverlässige Ergebnisse liefern. Dabei ist es wichtig zu erkennen, ob sich eine Person im Überwachungsbereich aufhält, nicht aber wer genau diese Person ist. Ähnliches gilt für das Überwachen der Gebäudeaußenhaut.

Im Inneren der Biogasanlage dagegen will man schon genau wissen, wer wo ist. Halten sich zum Beispiel im Labor, dem Rechnerraum oder der Leitzentrale unbefugte Personen auf? Auch zum Mitarbeiterschutz sind Überwachungslösungen gefragt, zum Beispiel im Ex-Bereich der Anlage. Gefährliche Bereiche können mit Kameras abgedeckt werden, so dass man sehen kann, wenn eine Person in Gefahr gerät. Auch hier ist es in der Regel nicht relevant zu erkennen, wer die Person genau ist, wesentlicher ist, dass jemand Hilfe benötigt. Ein Bereich, in dem man sehr genau sehen will, was vonstatten geht, ist die Anlieferung. Fährt z.B. ein Anlieferer mit derselben Ware zweimal über die Waage oder werden unerlaubte Fremdkörper abgegeben, die schlimmstenfalls zu einem teuren Anlagenstillstand führen können?

Netzwerkkommunikation ist Teil des Überwachungssystems

Nach der konzeptionellen Planung einer Überwachungslösung folgt die Umsetzung mit konkreten Komponenten. Neben der richtigen Wahl der eingesetzten Kameras und Videorekorder ist die Auswahl geeigneter Kommunikationskomponenten relevant für die Zuverlässigkeit der Gesamtlösung. Welotec aus Laer im Münsterland bietet beides an: hochwertige Komponenten für die Videoüberwachung sowie Produkte für die industrielle Kommunikation, deren Komponenten eine zuverlässige Datenübertragung nach Industrievorgaben ermöglichen.

Gerade bei den eingesetzten Switches wird oft an der falschen Stelle gespart. Diese haben dann für den Anwendungsfall keinen ausreichenden Temperaturbereich, sind für den Einsatz in rauen Bedingungen nicht robust genug oder bringen nicht den benötigten Witterungsschutz mit. Das Einschließen in ein wetterfestes IP67-Gehäuse kann weitere Probleme bringen, statt diese zu lösen: Die Wärme des Switches wird nicht abgeführt, er überhitzt und fällt über kurz oder lang aus. Hier können die managed und unmanaged Ethernet Switches von Sixnet mit Gigabit Ethernet- und Glasfaseranschlüssen ihre Vorteile ausspielen. Sie sind von Haus aus sehr robust und bieten einen großen Betriebstemperaturbereich.

Auch bei den eingesetzten Kommunikationswegen werden oft Fehler gemacht. Es geht dabei um weit mehr als um die Frage ob Kupferkabel oder Lichtwellenleiter, abhängig von Übertragungsdistanzen und Anzahl der angeschlossenen Kameras, eingesetzt werden. Geklärt werden muss auch, ob die Kommunikationsleitungen robust genug sind für den Außeneinsatz.

Beeinflussen hohe Temperaturen oder Sonneneinstrahlung die Leitungen kurz- oder langfristig? In hochsensiblen Anwendungen stellt sich darüber hinaus die Frage: Wie sicher ist die eingesetzte Kommunikationsleitung vor Manipulation? Muss zum Beispiel ein Telefonanschluss außerhalb eines Gebäudes, der relativ leicht aus dem Verkehr gezogen werden kann, durch ein redundantes Kommunikationssystem abgesichert werden? Denkbar ist hier eine kabellose Lösung bspw. über Mobilfunk. Dabei lassen sich flexible Lösungen realisieren, von solchen, bei denen im Notfall lediglich einen Alarm per Mobilfunk übertragen wird, bis hin zu Lösungen, bei denen über Mobilfunk Live-Bilddaten kabellos übertragen werden.

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