Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB stellt seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2018 vor
Schon viel bewegt – noch viel zu tun
„Nicht sehr zufrieden“ ist der seit vergangenem Jahr amtierende Vorstand des Frankenthaler Pumpen- und Armaturenherstellers KSB mit dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres, denn der Gewinn sank, obwohl der Umsatz gestiegen ist. Man habe aber „bereits viel bewegt“ und damit begonnen, den „schlafenden Riesen behutsam zu wecken“, so der Geschäftsführende Direktor und Sprecher der Geschäftsleitung Dr. Stephan Timmermann bei Vorstellung der Bilanz für das Jahr 2018.
Im Geschäftsjahr 2018 erzielte KSB einen Umsatz von 2,246 Mrd. €. Das sind 41 Mio. € mehr als im Jahr davor, entsprechend einer Steigerung 1,9 %. Ohne Währungseinflüsse hätte das Umsatzwachstum +6,1 % betragen und den Erwartungen entsprochen. Das währungsbereinigte Ergebnis nach Steuern ging um mehr als die Hälfte von 52 Mio. € im Vorjahr auf 24 Mio. € zurück.
Nach Maßnahmen zur Kosteneinsparung und der Neustrukturierung des Konzerns befinde man sich in einer Umbruchphase. Bereits im kommenden Jahr wolle man sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern. Den größten Anteil am Umsatz, nämlich 28 %, trägt derzeit das Marktsegment Industrie bei, gefolgt von Wasser/Abwasser (18 %), Energie (17 %), Öl & Gas (15 %) sowie Gebäudetechnik und Bergbau mit jeweils 11 %.
Alle Regionen haben zum Wachstum beigetragen, mit zwei Dritteln aber besonders Asien und Europa. „Pumpen“ sind nach wie vor das größte Segment mit einem Auftragseingang von 1,5 Mrd. €. Im Segment “Armaturen“ betrug der Auftragseingang 356 Mio. € und im Segment „Service“ 442 Mio. €.
Profitable Geschäftsfelder identifiziert
Nach einer Portfolioanalyse habe man etliche erfolgversprechende Felder identifiziert, in die verstärkt investiert werde. Dazu gehört bspw. in USA das Programm für Feststoff-Transportpumpen, oder in Indien und China das für Kraftwerkspumpen. Als strategische, zu stärkende Schlüsselkompetenzen für sein Unternehmen nannte Timmermann Reverse Engineering, Werkstoffkunde sowie Online Monitoring und Digitalisierung des Informationsflusses.
Im Wasser- und Abwassergeschäft vor allem in Indien und China sieht der Vorstand riesige Potenziale. „Wir wachsen in diesem Bereich noch nicht in dem Maße, wie wir uns das wünschen würden!“. Auch im Industriebereich gibt es Nachholbedarf für die Frankenthaler, z. B. bei Pumpen für den Lebensmittelmarkt. Und mit KSB SupremeServ habe man eine eigene Marke für den immer wichtiger werdenden Ersatzeil- und Servicemarkt geschaffen. Etwa 20 % des bestehenden Konzerngeschäfts stammen daraus und das Ziel sei es, diesen Anteil zu verdoppeln. Dass dies kein unrealistischer Wunschtraum sein muss, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Die weltweit installierte Pumpenbasis umfasst einen Wert von etwa 500 Mrd. €, davon tragen KSB-Pumpen etwa 30 Mrd. € bei.
Am Stammsitz Frankenthal arbeiten nach Unternehmensangaben rund 1.900 Mitarbeiter. Insgesamt waren im Jahr 2018 etwa 15.600 Menschen in den etwa 80 weltweit verteilte