Transportlogistik kompakt
Transportlogistikmesse trotzt der wirtschaftlichen Stimmung
Neben dem großen Thema Globalisierung hat die Logistikbranche vor allem im Transportbereich die Verknappung der Ressourcen und die damit langfristig steigenden Energiepreise vor Augen. Beständig suchen Logistikexperten nach Innovationen und Lösungen, um den Verkehrsfluss und die logistischen Abläufe zu optimieren. In ihrer 12. Auflage widmet sich die Transport Logistic 2009 als weltweit bedeutende Messe für den Güterverkehr auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft deshalb u. a. auch diesen Themen.
In der Gesamtzahl der Aussteller hat die Transport Logistic 2009 die vergangene Veranstaltung 2007 bereits übertroffen: So erwartet die Messe München in diesem Jahr vom 12.-15. Mai über 1.600 Unternehmen aus mehr als 55 Ländern. „Dieses Ergebnis sollte der Branche Mut machen. Es ist ein positives Signal, dass trotz konjunkturellen Abschwungs Unternehmen Flagge zeigen und ihre Geschäftstätigkeit auf der weltweit größten Messe für Transport und Logistik ankurbeln wollen", sagt Eugen Egetenmeir, Mitglied der Geschäftsführung der Messe München. In die Messe ist die Air Cargo Europe integriert, eine Ausstellung der globalen Luftfrachtindustrie. Ebenso findet die 5. Marilog für die maritime Logistik statt. Diese beiden Veranstaltungen, ein umfangreiches Konferenzprogramm und zusätzliche Fachkonferenzen geben einen umfassenden Überblick über neue Märkte, Trends und Innovationen der internationalen Transport- und Logistikwirtschaft.
Gemeinschaftsstände bündeln Know-how
Gerade die branchenweite Globalisierung erfordert immer größere, weltweit operierende logistische Netzwerke. Nur durch international verlässliche Partner sind Just-in-time-Lieferungen rund um den Globus möglich. So kommen mehr als 40 % der angemeldeten Aussteller aus dem Ausland. Als Trend lassen sich Gemeinschaftsstände ausmachen, auf denen Länder, Regionen und Standorte ihr Know-how bündeln.
Erstmals haben sich Unternehmen der Handelsroute Europa-Asien, die sich von Zentralasien, Russland, Mittlerer Osten bis nach Südwest-Asien erstreckt, in einem Eurasia Pavillon zusammengeschlossen. In der begleitenden Fachkonferenz „Eurasia - Place to be changed by logistics" stellen Experten die Potentiale für die Transport- und Logistikwirtschaft in dieser Region vor, vor allem mit Blick auf aktuelle Produktionsverlagerungen von Europa nach Asien und umgekehrt.
Daneben gibt es zahlreiche nationale Länderbeteiligungen, z. B. von Belgien, den Niederlanden, Tschechien und Spanien. Auch viele deutsche Bundesländer - von Bayern über Hessen bis nach NordrheinWestfalen - werden ihre regionalen, intermodalen Logistikkonzepte an Gemeinschaftsständen vorstellen und damit auch die Stärke des Logistikstandortes Deutschland repräsentieren.
Aus Visionen werden Projekte
Auf der Suche nach Innovationen, die den Verkehrsfluss und die Abläufe in der Logistik optimieren, erforscht das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) die Identifizierungstechnologie RFID und entwickelt Lösungen für das Satellitennavigationssystem Galileo, das 2013 in Betrieb gehen soll. Auf zwei Foren am 13. und 14. Mai werden Spezialisten zeigen, was in Zukunft möglich sein wird und wo die Technologien mittlerweile stehen.
Im Forum „RFID heute - aus Visionen werden Projekte" stellt das Fraunhofer IML gemeinsam mit GS1 Germany und Bitkom, dem Bundesverband IT und neue Medien, vor, inwiefern sich die Wertschöpfungskette durch RFID-Systeme optimieren lässt. Wie man Anforderungen in Logistik und Verkehr mit Galileo lösen kann, zeigt das ebenfalls vom Fraunhofer IML veranstaltete Forum „Potentiale von Galileo in der Verkehrslogistik". Experten widmen sich hier u. a. auch dem Thema „Gefahrgut und Umschlag". „Wichtig ist die Entwicklung der Anwendungen am Boden - dort entsteht die Wertschöpfung", sagt Wolfgang Inninger, Leiter des Fraunhofer IML-Projektzentrums Verkehr, Mobilität und Umwelt in Prien.