Logistik & Supply Chain

SMB International: Vom Leerfasshandling bis zur Befüllung

Neue Depalettiersysteme erleichtern den Umgang auch mit Leerfässern

09.10.2012 -

Bei der Anschaffung automatisierter Abfüllstraßen kommt dem Gebinde für Flüssigkeiten (Packmittel) eine immer größere Bedeutung zu. So hieß es für den Hersteller von Abfülltechnik, SMB International, eine neue Herangehensweise an das Thema „Automatisierte Abfülllinien vom Leerfasshandling bis zur Bestückung der Fassfüllautomaten" zu finden.

In der Vergangenheit war es meist problematisch, die in Lkw-Ladebrücken angelieferten, 20 kg schweren Leerfässer den automatisierten Förderstrecken zuzuführen, da es sich hierbei ausschließlich um eine manuelle Tätigkeit handelte, die eine enorme Unfallgefahr mit sich bringt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die Mitarbeiter während des gesamten Abfüllprozesses vor oder in den Ladebrücken aufhalten. Somit ist das Personal durch die Entladetätigkeit permanent an den Arbeitsplatz gebunden und steht dem eigentlichen Abfüllprozess nicht zur Verfügung.

Die Entwicklung eines neuartigen Entladeroboters revolutioniert den Entladeprozess und erfüllt damit die aktuellen Anforderungen des Marktes. Durch die Depalettierleistung von 300 Fass pro Stunde ist die Vernetzung von Förderstrecken zur gleichzeitigen Nutzung von mehreren Füllanlagen mit einem Roboter möglich. Aufgrund der hohen Flexibilität werden unterschiedlichste Fassorten abgedeckt und der robuste Aufbau mit einer optionalen Einhausung ermöglicht eine Verrichtung der Aufgaben sogar im Außenbereich.

Durch die Verbindung des Roboters mit einem Unterfahrwerk können mehrere Ladebrücken zur automatischen Entleerung angefahren werden. „Für die Zukunft ist eine weitere mobile Version geplant, die mehrere unterschiedliche Ladebrücken nacheinander anfahren kann", erklärt Andreas Heckel, Geschäftsführung SMB-Group.


Schnell und sicher abfüllen

Auch bei der Abfülltechnik entwickelte SMB neue Techniken, u.a. eine Anlage, die bei höherer Geschwindigkeit mit größerer Sicherheit arbeitet. So ist der vollautomatische Hochleistungsfüller GFA 6 in drei Bereiche unterteilt: Fassvorbereitung, Fassfüllung und Fassnachbereitung.

Nach dem Einfahren des Fasses oder Gebindes schließt die Tür der Anlage, signalisiert durch eine Lichtschranke, automatisch. Das Gebinde fährt in die Maschine hinein, wird dort ausgerichtet und geöffnet. Der eigentliche Füllprozess findet an zwei Stationen statt. Zwischen beiden Stationen befindet sich ein Warteplatz, an dem sich der Schaum setzen kann.

Nach der Tarierung des Behälters dosieren zwei Fülllanzen, die im Chemie-Bereich aus reinem Edelstahl bestehen, die Flüssigkeit bis zur vorgesehenen Menge. Eine elektronische Waage ermittelt entsprechende Abschaltsignale, die zum Beenden des Füllvorganges führen.

Eine der beiden Fülllanzen ist stets geöffnet, sodass die Förderpumpe mit vollem Produktdruck füllt. Da dieses auch während des Fördertaktes geschieht, ist eine deutlich erhöhte Füllleistung möglich. SMB verfügt über eine entsprechende Eichzulassung für das System, die ein kontrolliertes wie auch protokolliertes Füllen gewährleistet. Aus hygienischen Gründen arbeiten die Fülllanzen bei chemischen Produkten sortenrein.

„Das Besondere dieser Anlage ist, dass sie Produkte mit unterschiedlichen Fülllanzen mischt. Es findet ein automatischer Wechsel der Lanzen je nach Rezept statt, welches ein Mitarbeiter am Bedienpult auswählt", erklärt Andreas Heckel. Ein weiterer Vorteil dieser Füllweise ist das Vermeiden von Produktdruckspitzen. Diese schont das kundenseitige Leitungssystem wie auch das Pumpensystem, was zu längerer Lebenszeit führt sowie geringeren Wartungsaufwand bedeutet.

Ein Kettenförderer transportiert den Behälter in den letzten Bereich, wo der Deckel wieder aufgeschraubt und gegebenenfalls noch zusätzlich versiegelt wird. Als Dichtungsmaterial für seine Fülllanzen nutzt SMB hier Polytetrafluorethylen (PTFE, gelegentlich auch Polytetrafluorethen), ein selbst gegen aggressive Säuren beständiges, vollfluoriertes Polymer.

Die GFA 6 besitzt diverse Sicherheitsfunktionen. Die Anlage weist komplett gekapselte Schleusentore sowie Zugangstüren mit Türverriegelung auf. Das System lässt sich nur öffnen, wenn zuvor eine Öffnungsanforderung per Knopfdruck signalisiert wurde. Ein Messinstrument überprüft die Luftqualität automatisch: Nur wenn die Luft sauber ist, lassen sich die Türen öffnen, was dem Personen- und dem Umweltschutz dient. Im Innenbereich der Anlage herrscht leichter Unterdruck, sodass verunreinigte Luft nicht aus der GFA 6 gelangen kann - alles unter Einhaltung der MAK-Werte.

„Wir haben für den zukunftsträchtigen Markt verschiedene Abfüllanlagen und ein Fass-Depalettiersystem entwickelt, die wir speziell auf Bedürfnisse unserer Kunden anpassen und gegebenenfalls in deren vorhandene Produktionskette integrieren", erklärt Andreas Heckel abschließend.

 

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