Anlagenbau & Prozesstechnik

Prozesssicherheit und -stabilität in der Medikamentenproduktion

Effiziente Reinigungsverfahren für eine sichere und stabile Pharmaproduktion

28.03.2019 -

Der Patentschutz für neue Medikamente bringt forschenden Pharmaunternehmen mit etwas Glück Milliardenumsätze. Der Weg dorthin, also das Erreichen der Gewinnschwelle, gestaltet sich jedoch sportlicher, als die meisten denken. Der Schutz auf ein Patent läuft in der Regel 20 Jahre, eine entsprechende Anmeldung muss aber schon zu Beginn der Entwicklung erfolgen. Diese dauert wiederum gut und gerne zehn Jahre. Es bleiben somit bestenfalls zehn Jahre, um einen großen Millioneninvest zu erwirtschaften, bevor günstigere Generika auf den Plan treten. Aus diesem Grund haben Pharmaunternehmen ein Interesse an absolut reibungslosen Produktionsprozessen.

Bei der Herstellung von Arzneimitteln kann es an vielen Stellen zu Verunreinigungen kommen. Staub, Luftfeuchtigkeit und menschliche Kontaminationsquellen, wie Haare und Hautschuppen, sind die offensichtlichen Probleme. Doch auch in der Herstellung selbst können Abfallprodukte entstehen. Bei Verpackungsmaschinen etwa, die Folien passend zuschneiden, entsteht fortlaufend ein feines Kunststoffpulver, welches sowohl den Inhalt der Packung verunreinigen kann, als auch den empfindlichen Mechanismus der Maschine stört. Um das zu verhindern, muss die Maschine regelmäßig, oft täglich, gereinigt werden. Dabei wird die Anlage komplett abgeschaltet und geöffnet, um sie dann manuell zu säubern. Diese Prozedur ist nicht nur ein enormer Mehraufwand für die Mitarbeiter, sie bedeutet auch dauerhafte Produktionsausfälle für das Unternehmen.

Um den Stillstand der Anlagen zu verhindern, muss also ein Weg gefunden werden, diese dauerhaft „im Prozess“ sauber zu halten. Nilfisk nimmt sich dieser komplexen Anforderungen an. Das Ziel: Sicherheit, Hygiene und Produktivität im Herstellungsprozess von Arzneimitteln dank maßgeschneiderter Lösungskonzepte. Ein Beispiel: Nach einer intensiven Analysephase entwickelte Nilfisk für ein renommiertes Pharmaunternehmen eine Lösung, bei der ein Sauger der White Line-Familie, das Modell VHW 211 XX MS, über eine Datenverbindung an die Verpackungsmaschine angeschlossen wurde. So wird heute sichergestellt, dass die Kunststoffpartikel sich nicht in der Maschine absetzen und direkt abgesaugt werden. Das Effizienzergebnis: Wo die Verpackungsmaschine vormals bis zu zweimal pro Tag geöffnet und gereinigt werden musste, kann sie jetzt fast ununterbrochen durchlaufen. Nur zu gelegentlichen Wartungen wird die Anlage noch gestoppt.

Rohstofftransport per Unterdruck

Es gibt aber auch andere Anwendungsbereiche für Sauganlagen in der Pharmaindustrie. Neben den unterschiedlichen Arten, Maschinen oder Räume sauber zu halten, kann Unterdruck auch zur Beförderung von Rohstoffen genutzt werden. Hier kommen die sogenannten „pneumatischen Förderanlagen“ ins Spiel. Diese können Pulver, Granulate und sonstige trockene Stoffe von A nach B transportieren. Vom Vorratsbehälter zum Mischer oder von der Dosiermaschine zur Tablettenpresse: Das Produkt kann schnell an eine oder mehrere Stellen gebracht werden, ohne, dass es auf dem Weg kontaminiert wird oder sich das Mischverhältnis verändert. Die pneumatische Förderanlage bietet von der Aufnahme des Rohstoffs bis zur Freisetzung eine isolierte Umgebung, in die weder Verschmutzungen eindringen, noch Materialien ausdringen können. Neben diesen hygienetechnischen Vorteilen zeigt sich auch hier eine Produktivitätssteigerung durch Automation. Die Geschwindigkeit und Präzision, mit der eine pneumatische Förderanlage die Rohstoffe verteilt, ist manuell nicht zu erreichen.

Kapseln kommen sicher ans Ziel

Nicht nur der spätere Inhalt einer Kapsel kann auf diese Weise transportiert werden, auch die leeren Kapseln selbst lassen sich mit entsprechendem Luftdruck durch die Rohre schicken. Die angewendete Vakuumfördertechnik bietet zwar nicht die Geschwindigkeit eines Druckgefäßfördersystems, ist aber genau so effizient und setzt dabei die Produkte einem weitaus geringeren Luftfluss aus. Diese Methode garantiert eine sanfte Beförderung und verhindert, dass es zu Kontaminationen kommt.

Arbeitssicherheit und Effizienzsteigerung in einem

Die gesetzlichen Anforderungen an ein sicheres Verpacken hochwirksamer Produkte, wie Medikamente, steigt stetig. Daher gewinnt auch das Thema Dust Containment mehr und mehr an Bedeutung. Hierbei soll jedoch, im Gegensatz zu den vorherigen Beispielen, nicht nur das Produkt vor Verunreinigungen geschützt werden, sondern auch die Mitarbeiter vor giftigen Stoffen. Ein Beispiel: Wird die Anlage auf ein neues Produkt gerüstet, muss nicht nur eine Kreuzkontamination der Stoffe zwingend vermieden werden. Zudem gilt es, Mitarbeiter und Produktionsräume vor potenziell schädlichen Auswirkungen zu schützen. Im Zuge dessen verhindert das Dust Containment-Verfahren von Nilfisk, dass Staub aus der Maschine austritt. Gleichzeitig lassen sich die ausgefilterten Stoffe leicht und sicher entsorgen. Der große Staubbehälter und die leichten Reinigungsmöglichkeiten eignen sich ideal für Produktionsanlagen, die rund um die Uhr laufen. Somit ist auch hier ein Maximum an Effizienz gewährleistet.

Sauberkeit in allen Räumen

Neben diesen hochspezialisierten Anlagen darf natürlich nicht vergessen werden, dass in der Medikamentenherstellung auch großen Bedarf an „normalen“ Industriesaugern und Reinigungsmaschinen besteht. Zwar können sich viele Maschinen inzwischen dauerhaft selbst sauber halten, doch müssen Böden und Oberflächen ebenfalls gereinigt werden. Besonders in Reinräumen gilt hier absolute Gründlichkeit. Von Saugern mit HEPA-Filter bis zu Mitgänger-Scheuersaugmaschinen bietet Nilfisk in diesem Segment Lösungen. In einer persönlichen Beratung kann individuell auf die Problemstellungen und Wünsche des Kunden eingegangen und eine optimal angepasste Sauganlage entwickelt werden.

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