Strategie & Management

Ytong-Hersteller Xella setzt auf Dampfversorgung von Getec

28.09.2010 -

Im Porenbetonwerk Köln-Porz von Xella Deutschland wurde am 15. September 2010 durch die Geschäftsführer von Xella Deutschland, Jörg Kochan und von Xella International, Oliver Esper sowie durch den Vorstand von Getec, Volker Schulz, die neue Anlage zur Dampfversorgung feierlich eingeweiht. Die Anlage auf Braunkohlenstaubbasis senkt die Kosten und macht unabhängig vom volatilen Öl- und Gasmarkt. Getec entwickelte das Konzept, baute die Anlage und sichert die Performance über einen 10-jährigen Wartungsvertrag ab.

Am Ende des Produktionsprozesses von Ytong-Steinen und Ytong Multipor Mineraldämmplatten werden die Baustoffe in sogenannten Autoklaven gehärtet. Das sind Druckbehälter, in denen sie bei etwa 12 bar mehrere Stunden heißem Dampf ausgesetzt werden, der in Kesselanlagen erzeugt wird.

Bisher wurden zur Dampferzeugung in den Xella-Werken hauptsächlich Erdgas und Heizöl verwendet - ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. „Aufgrund der gestiegenen Gas- und Ölpreise in den letzten Jahren haben wir nach alternativen Versorgungskonzepten gesucht", erläutert Björn Baum, bei Xella zuständig für das Energiemanagement. Der Energiedienstleister Getec entwickelte ein maßgeschneidertes Konzept, das eine sichere Versorgung gewährleistet und die Kosten deutlich senkt. Nach eingehender Analyse der gegebenen Strukturen und des Bedarfes fiel für das ausgewählte Pilotwerk in Köln-Porz die Wahl auf rheinischen Braunkohlenstaub (BKS). Der heimische Brennstoff erhöht die Versorgungssicherheit und ermöglicht Einsparungen. Die gewählte Anlagentechnik ist in anderen Einsatzbereichen seit Jahren bewährt, aber für die Baustoffindustrie neu.


Problemlose Verfügbarkeit - günstige Preise
„Die Gründe hierfür waren zum einen die bereits erprobten am Markt erhältlichen Verbrennungs- und Peripherietechnologien", so Projektleiter Baum, „und zum anderen die gesicherte Brennstoffversorgung aus den Tagebauen der RWE-Tochter Rheinbraun Brennstoff mit kurzen Transportwegen sowie das zu erwartende stabile Preisgefüge der nächsten Jahre." Der BKS-Preis liegt deutlich unterhalb des Erdgaspreises und ist nicht wie letzterer an den Ölpreis gekoppelt. Daher sind in absehbarer Zukunft für Braunkohlenstaub nur moderate Preissteigerungen zu erwarten.

Der jährliche Bedarf an Braunkohlenstaub liegt je nach Porenbeton-Produktionsmenge bei etwa 4.000 Tonnen. Die anfallende Asche (etwa 160 Tonnen pro Jahr) wird in einem Silo zwischengelagert, durch den Lieferanten abtransportiert und in dafür zugelassenen Deponien entsorgt.

Hohe Energieeffizienz
Im Vergleich zu anderen Kesselanlagen in der Xella Gruppe zeichnet sich die neue im Werk Köln-Porz durch einen sehr hohen Nutzungsgrad und geringe Emissionen aus. Die Grenzwerte der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) werden deutlich unterschritten. Dazu trägt auch die im Vergleich zu Stäuben anderer Herkunft sehr gute Qualität des rheinischen Braunkohlenstaubs bei.

Investitionen von über 3 Millionen Euro

Mit Getec hat Xella einen Generalunternehmer- und Wartungsvertrag geschlossen. Der Energiedienstleister aus Magdeburg entwickelte dabei nicht nur das Konzept: Die Realisierung, ebenfalls durch Getec erfolgt, nahm 16 Monate in Anspruch. Werkleiter Peter-Josef Hürter zeigt sich mit dem reibungslosen Ablauf zufrieden: „Während des gesamten Montage- und Inbetriebnahmezeitraums hatten wir keine einzige umbaubedingte Produktionsunterbrechung." Seit Anfang Mai funktioniert die Dampfversorgung ausnahmslos zuverlässig. Der Vertrag mit Getec umfasst auch die Wartung der Anlage. Mit der Umstellung der Befeuerung waren Kosten in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro verbunden.

Modellcharakter
Die bislang guten Erfahrungen empfehlen die Lösung auch für andere Xella-Standorte. „Werden zukünftig neue Dampferzeugungsanlagen benötigt, so wird diese Technologie in jedem Fall als vollwertige Alternative mit in die Überlegungen einbezogen", so Projektleiter Baum.

Kontakt

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