ISO 16890 ersetzt Prüfnorm EN 779 endgültig
Ab dem 1. Juli ist die ISO 16890 die alleinige international maßgebliche Prüfnorm zur Klassifizierung von Luftfiltern.
Sie löst den bisherigen, 18 Monate parallel noch gültigen Industriestandard EN 779 endgültig ab. Dies bedeutet einen radikalen Wandel in der Bewertung von Luftfiltern.
Seit Januar 2017 steht die neue Norm für mehr Transparenz und Praxisnähe. Die Abscheidegrade von Filtern werden anhand von vier Staubklassen realitätsnah in einem breiten Partikelspektrum differenziert bestimmt; die Bewertungsgrößen entsprechen denen von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Umweltbehörden. Das frühere Messverfahren nach EN 779 beschränkte sich auf eine einzige Partikelgröße und vernachlässigte einen Großteil gefährlicher Feinstaubpartikel. Die Laborwerte entsprachen nicht dem realen Filterverhalten. „Die Filterprüfung berücksichtigt jetzt die tatsächlich in der Luft vorherrschenden Partikelgrößen und benennt deren Abscheidegrade auf fünf Prozent genau. Dies ermöglicht den Anwendern, die bestmöglichen Filter für ihre individuellen Anforderungen auszuwählen“, erklärt Dr. Thomas Caesar. Der Leiter der Filtertechnik bei Freudenberg Filtration Technologies hat an der Ausarbeitung der ISO 16890 aktiv mitgewirkt.
Niedrigere Betriebskosten, mehr Reinheit und Hygiene
Luftfiltrationslösungen nach ISO 16890 sorgen für Betriebssicherheit und senken Kosten. So stellen sie zum Beispiel die konstante Leistung von Gasturbinen und Kompressoren sicher, vermeiden Lackschäden in der Oberflächentechnik oder gewährleisten Reinheit und Hygiene bei der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken. Mit der Software e.FFECT kalkuliert Freudenberg Filtration Technologies für seine Kunden, die für jeden Einsatzfall effizienteste Filterlösung. Nach ISO 16890 wird dabei unter anderem die reale Feinstaubbelastung am Einsatzort berücksichtigt.