Gründerwettbewerb Plan B startet in fünfte Runde
Jung, biobasiert und gesucht: Bioökonomie-Start-ups können mit grünen Geschäftsideen punkten
Noch seltener traf man auf Investoren mit Interesse an diesen Firmen. Am 9. Mai startete der von BioCampus Straubing veranstaltete Wettbewerb in die nunmehr fünfte Runde, und die Vorzeichen haben sich grundlegend geändert.
Junge Bioökonomiefirmen heimsen inzwischen bislang IT-Start-ups
vorbehaltene Auszeichnungen ein und schließen immer öfter beachtliche Investitionsrunden mit namhaften Kapitalgebern auch aus dem Corporate-Ventures-Bereich ab. Neue Impact-Fonds wie der European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) richten sich sogar ausschließlich an diese Branche. Start-up-„Bionierinnen und Bioniere“ sind also gesucht, die Erwartungen an sie und ihren Beitrag zur Transformation der Wirtschaft sind groß.
Dieser positive Trend ist auch an der Entwicklung von PlanB ablesbar. Seit der ersten Auflage stiegen Zahl und Einzugsgebiet der teilnehmenden Start-ups stetig. Allein 2020 wurden über 60 Ideenskizzen eingereicht. Auch Qualität und Potenzial der Start-ups verbessern sich kontinuierlich.
Herausforderungen bleiben
Trotz verbesserter Rahmenbedingungen und Dynamik in der Branchenlandschaft bleiben viele Herausforderungen, die speziell Bioökonomie-Start-ups treffen, bestehen. Hoher Hardware- und Kapitaleinsatz, längere Entwicklungszyklen, fehlende Skalierungs- und Laborinfrastruktur oder Rohstoffbereitstellung sind z.B. Hürden, auf die junge Firmen aus diesem Umfeld treffen.
„Hoher Hardware- und Kapitaleinsatz,
längere Entwicklungszyklen, fehlende Skalierungs- und
Laborinfrastruktur oder Rohstoffbereitstellung
sind nur einige der Herausforderungen,
vor denen speziell Bioökonomie-Start-ups stehen.“
Hier setzt PlanB an. Je nach Bedarf erhalten die Teilnehmer Unterstützung vom PlanB-Kernteam, die vom Pitch-Training, über Vernetzungsformate und das Coaching-Bootcamp bis zur Hilfe bei der Suche nach Laborräumlichkeiten reicht. Wo passend, wird auch auf das starke Sponsoren- und Partnernetzwerk des Wettbewerbs zurückgegriffen, zu dem u.a. der High-Tech Gründerfonds (HTGF), der o.g. ECBF und Santiago Advisors sowie relevante Industrieunternehmen wie Clariant, Kelheim Fibres oder Braskem gehören.
Mehrwert Peer-to-Peer-Austausch
Neben der bedarfsspezifischen Beratung und Vernetzung, die im Wettbewerbsverlauf angeboten wird und der Chance, Preise im Gesamtwert von 25.000 EUR zu gewinnen, besteht ein nicht zu unterschätzender Mehrwert von Wettbewerben wie PlanB, die auch Präsenz-Programmpunkte beinhalten, im Peer-to-Peer-Austausch. Erfahrungen zu teilen, die bspw. Ausgründungsprozesse aus Hochschulen, die Zusammenarbeit mit Industriepartnern oder die IP-Strategie betreffen, ist oftmals Gold wert. Der Blick in die vergangenen PlanB-Runden bestätigt das: Der Wettbewerb war mehrfach Initialzündung für Kooperationen zwischen teilnehmenden Start-ups und sogar für Neugründungen.
Biobasierte Innovationen im Fokus
Im Fokus von PlanB stehen auch in der neuen Runde wieder innovative Geschäftsideen für biobasierte, nachhaltige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in Industrie und Gesellschaft. Die Gründung der teilnehmenden Start-ups sollte nicht länger als sieben Jahre zurückliegen und ein gewisser Bayern-Bezug, bspw. mit Blick auf Absatz- oder Beschaffungsmärkte, sollte hergestellt werden können. Ein Standort in Bayern ist keine Voraussetzung.
Die Teilnahme in Phase 1 erfolgt online auf der PlanB-Website durch Ausfüllen einer Ideenskizze bis zum 7. August 2022. Wer für Phase 2 zugelassen wird, bekommt Zugang zum PlanB-Netzwerk, Coaching-Formaten und weiteren Unterstützungsmaßnahmen. Im November reichen die Teams ihre Read Decks ein. Die Jury wählt die besten Ideen aus, die im Februar 2023 vor Fachpublikum beim Prämierungsevent um den Sieg pitchen. Sonderpreise wie der Publikumspreis, die Auszeichnung für die beste Entwicklungsleistung von Ideenskizze zu PlanB-Deck und der Sonderpreis des CHEManager werden ebenfalls vergeben.