Achema 2015: Raffinerierückstände – schwarzes Gold dank Marktführer Pörner/EDL
# achema - Aufgrund diverser Auflagen wird es immer schwerer, die Rückstände aus Raffinerien gewinnbringend und umweltfreundlich weiterzuvermarkten. Nach der Abtrennung der leichten Rohöle bleiben hierbei hochkondensierte, aromatische Kohlenwasserstoffe, Schwefel- und Stickstoffverbindungen und verschiedene andere Verunreinigungen zurück.
Der Anlagenbauer Pörner/EDL hat hierfür eine Kombination von zwei Verfahren als Lösung gewählt. Die Rückstände der Destillationen werden zuerst in einer SDA-Anlage (Solvent Deasphalting) entasphaltiert. Mittels eines Lösungsmittels werden die paraffinische Phase und die asphaltenreiche Phase getrennt. Aus ersterer können durch Hydrocracking oder Fluid Catalytic Cracking Mitteldestillate oder in der Schmierölraffinerie entsprechende Öle gewonnen werden.
Die asphaltenreiche Phase wird in einer eigens entwickelten Biturox-Anlage aufbereitet. Durch Mischung mit weiteren Einsatzkomponenten wird das optimale Ausgangsprodukt für die Bitumenproduktion erstellt. Nach der Oxidation zu diesem ist der Prozess bereits abgeschlossen. Die verwendete Prozessluft, in welcher sich bei der Reaktion Verunreinigungen anreichern, wird in einer Abgasreinigungsstufe weiterbehandelt. Als positiver Nebeneffekt werden ebendiese aus dem Endprodukt entfernt.
Für die Optimierung der Prozessschritte wurden und werden bei Pörner/EDL in eigenen Versuchsanlagen in Wien und Leipzig verschiedene Tests durchgeführt. Als Ergebnis ist es möglich, eine Raffinerie nahezu rückstandsfrei zu betreiben und verstärkte Auflagen, wie z.B. Schwefelarmut in Treibstoffen (2015: 0,1 %; vorher: 1,5 %), einzuhalten.
Achema 2015. Halle 9.2; Stand D23