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Bayer geht Herausforderungen entschlossen an

05.03.2025 - Konzern sieht 2025 als zentrales Jahr für den Turnaround. Die angepassten Ziele für das Geschäftsjahr 2024 erreicht. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson betonte bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch: „Wir haben drei großartige Geschäfte mit langfristig attraktiven Entwicklungsperspektiven. Um diese Potenziale zu heben, müssen wir aber weiterhin durch unverändert herausfordernde Rahmenbedingungen navigieren. Wir haben noch Arbeit vor uns.“

2025 sieht Anderson als „ein zentrales Jahr“ für Bayer. Es sei das zweite Jahr auf dem Weg zum Turnaround und werde mit Blick auf die finanzielle Performance das schwierigste – mit einem Umsatz ungefähr auf Vorjahresniveau und einem Ergebnis sowie einem Free Cash Flow darunter. Eine verbesserte Performance erwartet der Konzern ab 2026. Neben den vier bisherigen strategischen Prioritäten liegt nun auch ein Hauptaugenmerk auf Profitabilität im Agrargeschäft (Crop Science) – mit einem umfassenden Plan für die kommenden fünf Jahre, um das Ergebnis zu verbessern. „Wir krempeln die Ärmel hoch und bringen die richtigen Maßnahmen voran, von denen unsere Kunden, das Unternehmen und seine Eigentümer in Zukunft profitieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende.

So solle sich 2025 bei der Division Pharmaceuticals der Umsatz mit dem Krebsmedikament Nubeqa und Kerendia zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes von zusammen rund 2 Mrd. EUR auf mehr als 2,5 Mrd. EUR erhöhen. Außerdem ist die Markteinführung des Herzmedikaments Beyonttra (Wirkstoff: Acoramidis) geplant sowie die von Elinzanetant zur nicht-hormonellen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Bayer wolle bei Pharmaceuticals von 2027 an wieder Wachstum beim Umsatz erzielen und von 2028 an auch bei der Marge, so Anderson. Bei den US-Rechtsstreitigkeiten laufen die Aktivitäten inner- und außerhalb der Gerichtssäle weiter, und der Vorstandsvorsitzende stellte für dieses Jahr spürbare Fortschritte Richtung Eindämmung in Aussicht. Eine erhebliche Eindämmung der Risiken wolle Bayer bis Ende 2026 erreichen. Auch fokussiere sich das Unternehmen weiterhin auf den Schuldenabbau und die weitere Implementierung des neuen Organisationsmodells. Dynamic Shared Ownership solle dieses Jahr Einsparungen von 800 Mio. EUR zusätzlich zu den rund 500 Mio. EUR bringen, die 2024 wie geplant erzielt wurden.

Mit dem Plan für Crop Science soll die Profitabilität der Division steigen – und zwar durch Maßnahmen bei Produktportfolio sowie Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und globalen Funktionen. Deren Ergebnisbeiträge sollen sich bis 2029 auf mehr als 1 Mrd. EUR jährlich summieren. Hinzu kommt ein weitreichendes Programm zur Steigerung der Cash-Produktivität. Darüber hinaus strebt Bayer während der kommenden Jahre ein über dem Markt liegendes Wachstum von Crop Science an – mit einer Umsatzsteigerung von mehr als 3,5 Mrd. EUR durch Innovationen bis 2029. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen soll dann im mittleren 20%-Bereich liegen. „Wir haben Handlungsbedarf erkannt, unser Team hat einen Plan, und es hat das Zeug dazu, ihn umzusetzen“, sagte Bill Anderson.

Konzernumsatz auf Vorjahresniveau, Free Cash Flow etwas höher als prognostiziert
Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2024 bei 46,606 Mrd. EUR, währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) ein Plus von 0,7%. Währungseffekte belasteten mit 1,349 (Vorjahr: 1,964) Mrd. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 13,5% auf 10,123 Mrd. EUR. Hierin enthalten waren Währungseffekte von minus 573 (Vorjahr: minus 375) Mio. EUR. Das EBIT lag bei minus 71 (Vorjahr: plus 612) Mio. EUR. Darin enthalten waren Sonderaufwendungen von per saldo 5,507 (Vorjahr: 6,977) Mrd. EUR. Diese resultierten hauptsächlich aus Wertminderungen im Wesentlichen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 2,552 (Vorjahr: minus 2,941) Mrd. EUR. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie sank um 21,0% auf 5,05 EUR.

Der Free Cash Flow stieg auf 3,107 Mrd. EUR – das war etwas mehr als vom Unternehmen in Aussicht gestellt und entspricht mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Die Nettofinanzverschuldung zum 31. Dezember reduzierte sich gegenüber Ende 2023 um 5,4% auf 32,626 Mrd. EUR. Um die Schulden weiter zu senken und die Flexibilität zu steigern, wird sich der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung am 25. April 2025 – wie bereits im vergangenen Jahr kommuniziert – auf das gesetzlich geforderte Minimum beschränken: unverändert 0,11 EUR je dividendenberechtigter Aktie.

Konzernausblick: Umsatz 2025 ungefähr auf Vorjahresniveau
Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2024) erwartet Bayer für das Jahr 2025 einen Umsatz von 45 Mrd. bis 47 Mrd. EUR. Das entspricht einer Veränderung von wpb. minus 3 bis plus 1%. Das Unternehmen rechnet mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von währungsbereinigt (wb.) 9,5 Mrd. bis 10,0 Mrd. EUR. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es wb. einen Wert von 4,50 bis 5,00 EUR. Der Free Cash Flow soll sich wb. auf 1,5 Mrd. bis 2,5 Mrd. EUR belaufen. Zum Jahresende 2025 rechnet der Konzern mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. 31,0 Mrd. bis 32,0 Mrd. EUR.

Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 31. Dezember 2024 rechnet Bayer abweichend von den oben genannten währungsbereinigten Werten auf Konzernebene mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 9,3 Mrd. bis 9,8 Mrd. EUR, einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 4,25 bis 4,75 EUR, einem Free Cash Flow von 1,3 Mrd. bis 2,3 Mrd. EUR und zum Jahresende 2025 mit einer Nettofinanzverschuldung von 31,2 Mrd. bis 32,2 Mrd. EUR.

Nachhaltigkeit: Bestnote für Engagement im Bereich Klima und Wasser
Im Bereich Nachhaltigkeit ist Bayer 2024 erneut wichtige Schritte vorangekommen und auf einem guten Weg, bis 2030 seine drei 100-Mio.-Ziele in den Bereichen Kleinbauern, moderne Verhütung und Zugang zu Self-Care-Produkten zu erreichen. Mit dem „Climate Transition und Transformation Plan“ hat das Unternehmen im vergangenen Jahr konkrete Ziele und Maßnahmen definiert, um bis 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Die Science Based Targets Initiative hat jüngst die Ziele von Bayer zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bestätigt und den Weg hin zu Netto-Null validiert. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang wird auch künftig die weitere Umstellung zur Nutzung von Strom und anderen Energieträgern auf Basis erneuerbarer Energien darstellen. Im Jahr 2024 hat Bayer Verträge zur Lieferung von Strom aus erneuerbaren Energien in bedeutendem Umfang abgeschlossen.

Die Nachhaltigkeitsziele und das damit verbundene Engagement für Mensch und Natur sind auch in Zukunft fester Bestanteil der Konzernstrategie von Bayer. Dies hat der Vorstand durch Bestätigung der Nachhaltigkeitsstrategie Ende vergangenen Jahres unterstrichen. Die bekannte Non-Profit-Organisation CDP hat das Engagement des Unternehmens mit der Bestnote A in den Bereichen Wasser und Klima anerkannt.

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