Axel Heitmann erwirbt alle Anteile an Prime Lithium
19.12.2024 - Das Hamburger Unternehmen Prime Lithium leitet eine neue Phase ein. Die Deutsche Rohstoff AG, die aktuell 85 % der Anteile hält, zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Axel C. Heitmann, CEO und treibende Kraft von Prime Lithium, wird die Anteile zusätzlich zu den schon von ihm gehaltenen 15 % übernehmen und damit zum alleinigen Anteilseigner.
Im Juli 2024 hatte Prime Lithium bekanntgegeben, Lithium in höchstem Reinheitsgrad aus Spodumenerz herstellen zu können. Jetzt hat das vom renommierten Chemiker und ehemaligen Lanxess-CEO Axel C. Heitmann mitbegründete Unternehmen die Planungen für eine Hightech Pilotanlage abgeschlossen, die ab 2027 Lithiumhydroxid battery-grade herstellen soll.
Mit diesem Meilenstein leitet Prime Lithium gleichzeitig auch eine neue Phase in der Unternehmensentwicklung ein. Die Übertragung der Anteile der Deutsche Rohstoff AG auf Axel C. Heitmann wurde am 17.12. vertraglich fixiert und wird per 31.12.2024 wirksam. Über den Preis und Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.
„Ich danke der Deutschen Rohstoff AG für die umfängliche Unterstützung während der Phase der Entwicklung unseres neuen hocheffizienten und nachhaltigen Herstellverfahrens“, sagte Heitmann. „Diese ambitionierte Initiative eines erfolgreich im Öl- und Gasbereich tätigen Unternehmens verdient Anerkennung und hat einen wertvollen Beitrag zum Aufbau einer eigenständigen und resilienten Batteriewertschöpfungskette in Deutschland geleistet.“
Die Situation der gesamten Batteriewertschöpfungskette ist aktuell von gleich mehreren Herausforderungen geprägt. Zum einen haben die noch vor zwei Jahren explodierenden Preise zu einer globalen Überproduktion samt folgendem Preisverfall geführt. Zum anderen sorgte die vor allem in Europa immer noch schleppende Nachfrage nach Elektroautos für eine Reihe von Insolvenzen, Projektabbrüchen und die Aufschiebung strategischer Investitionen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette, während chinesische Produzenten ihre Kapazitäten dank deutlich weniger staatlicher Regulierung mit geringerem Kapitaleinsatz weiter ausbauen konnten.
Langfristig, da sind sich Rohstoff- wie Anlageexperten einig, bleibt der Aufbau einer autarken und nachhaltigen Lithiumproduktion in Europa aber alternativlos. „Wir müssen jetzt mutig und entschlossen die Voraussetzungen schaffen, um mit den technologisch fortschrittlichsten Verfahren eine neuerliche Abhängigkeit wie einst beim Gas zu vermeiden“, erläuterte Heitmann, der in der volatilen Marktlage auch eine Chance sieht: „Die derzeitige Situation gibt uns die Möglichkeit, unser nahezu emissionsfreies Verfahren weiter zu optimieren und mit Lithium in einer bisher nicht erreichten Qualität genau dann am Markt anzukommen, wenn die weltweite Nachfrage das Angebot bereits wieder übersteigen wird.“
Diesem ambitionierten Plan folgend, will Prime Lithium im zweiten Quartal 2025 mit der Errichtung einer modularen High Tech Pilotanlage in Stade beginnen. Ab 2027 soll dort das nachhaltige Produktionsverfahren für hochwertiges Lithium getestet werden. Sämtliche Verfahrensschritte sollen noch ressourceneffizienter und umweltschonender gestaltet und wichtige Erkenntnisse für den Aufbau der finalen Großanlage gewonnen werden.
Ab 2030/31 sollen dann schrittweise drei World-scale-Produktionslinien jeweils 20.000 t/a Lithium für insgesamt 1,5 Mio. Elektroautobatterien herstellen. Weil es zu diesem Zeitpunkt allen Prognosen zufolge vor allem in Europa zu ernsthaften Lithium-Engpässen kommen wird, ist der nunmehrige Alleineigentümer von Prime Lithium zuversichtlich, neue Partner zur Finanzierung seiner ambitionierten Pläne zu finden. „Aktuell laufen bereits Gespräche mit potenziellen Investoren“, sagt Heitmann. „Ich bin optimistisch, dass es nach der erfolgreichen Entwicklung einer zukunftsweisenden technologischen Basis auch gelingen wird, eine nachhaltige Finanzierung für den Einstieg in diesen gerade für Europa so wichtigen Zukunftsmarkt sicherzustellen.“
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