Safety First bei der Grünpflege von Chemiearealen
Maximale Sicherheit und zertifizierte Qualitätsstandards bei der Arbeit auf dem BASF-Werksgelände
Während Gärtner und Landschaftspfleger von privaten Außenbereichen oder Grünanlagen im öffentlichen Raum ihre Einsatzplanung bei Bedarf an Witterung oder Personalbedarf anpassen können, haben Profis bei der Grünpflege in geschlossenen Industriekomplexen deutlich weniger Spielraum. Der Grund: Plan- und Projektänderungen erfordern organisatorische Flexibilität. Eine Herausforderung, die für die Schuler Service Group inzwischen zum Arbeitsalltag gehört.
Insgesamt 10 km2 umfasst der BASF-Verbundstandort Ludwigshafen und ist damit das größte zusammenhängende Chemieareal weltweit. Tausende Menschen gehen hier täglich ein und aus; 24 von ihnen sind Mitarbeiter der Schuler Service Group und in Teilen des Werks für Grünpflege, Kleinbaumaßnahmen, Graureinigung und Winterdienst verantwortlich. Der Fachbetrieb aus Klein-Winternheim bei Mainz ist eine führende Größe im deutschen Garten- und Landschaftsbau und seit fast 25 Jahren für die Pflege einiger Außenanlagen auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen zuständig.
Bevor es morgens losgeht, steht bei Arbeiten in Verbindung mit einem Montagekonzept zunächst für alle Einsatzkräfte der Schnell-Check auf dem Programm: Arbeitsfläche analysieren, Gefährdungsbeurteilung abgeben und daraus Maßnahmen ableiten. Auf diese Weise werden die, in einem Chemiewerk dringend benötigten, Sicherheitsvorkehrungen sowie die tägliche Arbeit des Garten- und Landschaftsbau-Unternehmens in Einklang gebracht. Neben den Gefahrenpotenzialen bilden wechselhafte Witterungsbedingungen einen weiteren Einflussfaktor, der die langfristige Personal- und Projektplanung erschweren kann.
Kurzfristige Anpassungen, etwa zusätzliches Personal, um Arbeitsspitzen aufzufangen, sind ebenfalls nicht ohne weiteres möglich. Denn aus Sicherheitsgründen erfolgt der Zutritt zum Werksgelände nur mit einem im Vorfeld ausgestellten Werksausweis, der erst nach dem Bestehen eines Sicherheitstests ausgehändigt wird. Dank langjähriger Erfahrung und einem hohen Maß an organisatorischer Flexibilität sowohl auf Seiten des Dienstleisters als auch des Chemieunternehmens kann auf Änderungen im Einsatz- und Zeitplan aber immer zügig reagiert werden.
Erfahrung macht den Meister
Mehrere 100.000 m2 Rasenfläche werden von der Schuler Service Group in Schuss gehalten. Das Leistungspaket umfasst mehrere Pflegegänge und Schnitte pro Jahr. „Abgesehen vom enormen Umfang unterscheidet sich die Arbeit an sich nicht von der Grünpflege in anderen Bereichen. Die Abläufe müssen allerdings an die besonderen Sicherheitsvorkehrungen angepasst oder gegebenenfalls geändert werden“, erklärt Marco Hölz-Walch, der die Leitung der Schuler-Projekte bei BASF im Jahr 2017 übernommen hat.
„Beispielsweise werden Böschungen rund um Tanktassen vier- bis fünfmal jährlich händisch gemäht. Der Wildwuchs an den vielen Kilometer langen Rohrleitungen, die sich in Rohrgräben befinden, wird zwei Mal pro Jahr mit einem Freischneider entfernt.“ Aufgrund geltender Feuer- und Brandschutzbestimmungen werden Rasenschnitt und Co. im Anschluss an die Arbeiten sofort rausgetragen. Der Einsatz von Motoren und Akkus ist nur eingeschränkt erlaubt. „Am Anfang hat uns das Sicherheitskonzept vor die ein oder andere Herausforderung gestellt“, weiß Hölz-Walch zu berichten. „Inzwischen finden wir für jeden Sicherheitsanspruch die passende Vorgehensweise.“
Langjährige Erfahrung mit Sicherheitskonzepten
Der bereits erwähnte Schnell-Check oder die verpflichtende Beantragung einer Erlaubnis für Erdarbeiten außerhalb der Straßenbereiche sind nur zwei von zahlreichen Maßnahmen, mit denen das Chemieunternehmen seiner Sicherheitskultur nachgeht. Ein hohes Sicherheitsbewusstsein ist für die Arbeit auf dem BASF-Werksgelände das A und O; die Abwendung von Risiken und die Vermeidung von Unfällen hat immer Priorität. Abgesehen davon müssen potenzielle Dienstleister wie Garten- und Landschaftsbau Fachbetriebe bestimmte Zertifizierungen besitzen, damit sie in die engere Wahl kommen.
Neben einem Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 kann Schuler mit dem AMS-Gartenbau Siegel auch ein geprüftes Arbeitsschutzsystem nachweisen. Seit einigen Jahren wird von Chemieunternehmen und anderen Auftraggebern zudem vermehrt die EcoVadis-Zertifizierung gefordert. „Diese sind wir bereits vor einigen Jahren aus eigenen Stücken angegangen – ganz unabhängig von BASF. Denn unser aktuelles Ziel ist, über unsere gesamte Unternehmensgruppe hinweg nachhaltigkeitszertifiziert zu sein“, sagt Timm Wulf Schneider, Geschäftsführer der Schuler Service Group.
Zwischen Auftraggeber und Dienstleister stimmt die Chemie
Die Grünpflege ist in der Regel bei allen Chemieunternehmen an notwendige Sicherheitsvorkehrungen und -anforderungen gekoppelt. Dass Schuler diesbezüglich auf dem BASF-Werksgelände einen guten Job macht, beweisen sowohl die langjährige Zusammenarbeit als auch die bereits zweimalige Auszeichnung mit dem „Kontraktoren Award“. „Mit dieser Auszeichnung erkennt die BASF die herausragenden Leistungen eines Kontraktors an. Dabei wird sowohl die Arbeitsqualität als auch die Sicherheitsarbeit der Firmen bewertet“, erklärt Julia Spiegel, Teamleiterin Flächenservice bei BASF.
„Für uns als Fachstelle der Grünflächenpflege ist es – aufgrund der vorhandenen Expertise und dem hohen Engagement zum Thema Sicherheit – ein großer Vorteil, mit langjährigen Rahmenvertragspartnern wie der Firma Schuler Service Group zusammenzuarbeiten.“ Das gibt der Fachbetrieb gern zurück. Für ihn war BASF der erste Kunde aus der Chemiebranche. Inzwischen sind viele weitere namhafte Unternehmen wie Bayer, Currenta, Evonik, Roche und Merck hinzugekommen. „Wir haben uns im Laufe der letzten Jahre auf die Grau- und Grünpflege von Chemiearealen spezialisiert. Sicherheitskonzepte mit Ausnahme- und Sonderregelungen gehören für uns und unsere Einsatzkräfte längst zum Arbeitsalltag und spornen uns an, gewohnte Abläufe regelmäßig zu überdenken und, falls notwendig, zu optimieren“, resümiert Schneider.
„Wir haben uns im Laufe der letzten Jahre auf die Grau- und Grünpflege von Chemiearealen spezialisiert."
„Die Abläufe in Chemiearealen müssen an die besonderen Sicherheitsvorkehrungen angepasst oder gegebenenfalls geändert werden."