SGL Carbon: Verbesserte Profitabilität trotz leicht sinkender Umsätze
Das bereinigte EBITDA der SGL Carbon als wichtige Kennzahl des Konzerns blieb mit 127,6 Mio. EUR im Berichtszeitraum auf vergleichbarem Niveau (9M 2023: 130,0 Mio. EUR). Trotz des leichten Umsatzrückgangs verbesserte sich die bereinigte EBITDA-Marge nach 15,4% im Q1, 16,7% im Q2 auf 16,9% im Q3 und beträgt nach neun Monaten 16,3% (9M 2023: 15,8%). Gründe für die verbesserte bereinigte EBITDA-Marge sind insbesondere Produktmixeffekte in den Geschäftsbereichen Graphite Solutions und Process Technology. Im Gegenzug belastete die anhaltende Nachfrageschwäche und der damit verbundene Preisdruck für Carbon- und Textilfaserprodukte im Geschäftsbereich Carbon Fibers weiterhin die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns.
„Dem allgemein schwachen wirtschaftlichen Umfeld können auch wir uns mit unserem diversifizierten Produktportfolio nicht mehr vollständig entziehen. Hinzu kommt im 3. Quartal ein Nachfragerückgang nach Spezialgraphitprodukten für die Halbleiterindustrie. Vor allem unsere Produkte für die Herstellung von Siliziumkarbid-basierten Halbleitern leiden unter der zurückhaltenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen seitens der Endverbraucher“, erläutert CEO Torsten Derr. „Waren die letzten 18 Monate von einer enormen Nachfrage nach Siliziumkarbid-Halbleitern und nicht ausreichenden Produktionskapazitäten geprägt, hat sich der Markt deutlich abgekühlt. Aufgrund fehlender Nachfrage aus der Automobilindustrie haben unsere Halbleiterkunden ihre Bestellvolumina deutlich zurückgefahren. Erst mit Anziehen der Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge erwarten wir wieder einen deutlichen Aufschwung für unsere Spezialgraphitprodukte.“
Ausgehend vom bereinigten EBITDA von 127,6 Mio. EUR und unter Berücksichtigung der Abschreibungen von 41,0 Mio. EUR (9M 2023: 43,3 Mio. EUR) sowie von Einmal- und Sondereffekten von minus 18,3 Mio. EUR (9M 2023: minus 47,2 Mio. EUR) ergibt sich nach neun Monaten in 2024 ein EBIT von 68,3 Mio. EUR (9M 2023: 39,5 Mio. EUR). Die Einmaleffekte und Sondereinflüsse resultieren unter anderem aus den Restrukturierungsmaßnahmen für Carbon Fibers und die Business Line Battery Solutions sowie aus Aufwendungen für ein Strategieprojekt. Beim Vorjahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass die ersten neun Monate in 2023 durch eine Wertminderung auf die Vermögenswerte der Carbon Fibers überproportional belastet wurden (44,7 Mio. EUR).
Ausblick
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter den Erwartungen liegende Absatzzahlen bei einigen Kundengruppen und der Preisdruck für Commodity-Produkte hemmen zunehmend die Wachstumsambitionen der SGL Carbon. CFO Thomas Dippold erläutert dazu: „Aufgrund der vielfältigen und diversifizierten Industrieanwendungen unserer Produkte und unseres strikten Kostenmanagements gehen wir jedoch weiterhin davon aus, dass wir unsere Prognose für 2024 am unteren Ende der Spanne von 160 bis 170 Mio. EUR erreichen werden. Die kommenden Monate werden nicht einfacher werden. Wir müssen uns auf eine Nachfragestagnation in einigen unserer Absatzmärkte vorbereiten.“