Fenster in ferne Galaxien
Hightech-Coatings und Glaskeramik für das weltweit größte Teleskop
Mit ersten Bildern wird im Jahr 2027 gerechnet. Dann wird das ELT das weltweit größte Teleskop für sichtbares und infrarotes Licht sein.
Die Beschichtung der Stahlkonstruktion, die inzwischen die für Teleskopkuppeln typische runde Form angenommen hat, spielt eine besondere Rolle, denn um das Streulicht zu minimieren und Störungen im Betrieb zu verhindern, muss sie eine möglichst tiefschwarze, stumpfmatte Oberfläche erhalten. Die ESO setzte dabei auf Lacke von WB Coatings. Mit einer robusten Epoxygrundierung, einem PU-Decklack sowie dem passenden Klarlack des zur Mipa-Gruppe gehörenden bayerischen Coatingsexperten konnte man den umfangreichen Anforderungen gerecht werden. Nachdem der Bau durch ein internationales Konsortium durchgeführt wird, sind die WB-Lacke an zwei beteiligte Firmen in Spanien und Italien geliefert worden. Hier wurden die einzelnen Stahlkomponenten beschichtet, bevor sie zum Zusammenbau nach Chile geliefert worden sind.
Bei der Planung der Stahlkonstruktion lag der Fokus darauf, das Teleskop unter allen Bedingungen stabil zu halten. Die stabile Struktur ist Voraussetzung, um die Komponenten und Geräte präzise ausgerichtet zu halten. Gleichzeitig muss sie jedoch leicht genug sein, damit das gigantische ELT nicht unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht. Denn das ELT wird ein als bahnbrechend geltendes optisches Design mit fünf Spiegeln haben, darunter ein riesiger, 39 m großer Hauptspiegel. Dieser Hauptspiegel des Teleskops wird aus 949 sechseckigen Zerodur-Glaskeramiksegmenten von Schott gefertigt.