Asahi Kasei nimmt Wasserstoff-Pilotanlage in Kawasaki in Betrieb
Multimodul-Ansatz für einfache Skalierung, Beginn der Kommerzialisierung für 2025 geplant
Die Inbetriebnahme dieser Anlage im kommerziellen Maßstab erfolgte bereits im März 2024. Der Pilotbetrieb von vier 0,8-MW-Modulen ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung eines kommerziellen, aus mehreren Modulen bestehenden alkalischen Wasserelektrolysesystems der 100-MW-Klasse für die grüne Wasserstoffproduktion.
Der Wasserstoffmarkt wird in den kommenden Jahren stark wachsen: Nach Angaben des Hydrogen Council wird die kumulierte globale installierte Kapazität von Wasserelektrolyseuren bis 2030 voraussichtlich etwa 300 GW erreichen. Um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden, entwickelt Asahi Kasei derzeit den alkalischen Wasserelektrolyseur Aqualyzer, der für die Produktion von grünem Wasserstoff optimiert ist. Um dieses neue System unter realistischen Bedingungen in einem Multimodulaufbau zu testen, begann das Unternehmen im November 2022 mit der Konstruktion einer Pilotanlage an seinem Produktionsstandort in Kawasaki. Die neue Anlage wurde im März 2024 in Betrieb genommen. Am 13. Mai versammelten sich Unternehmensvertreter und Partner in Kawasaki, um die offizielle Eröffnung zu feiern.
Masami Takenaka, Lead Executive Officer bei Asahi Kasei und verantwortlich für das Wasserstoffgeschäft des Unternehmens, sagte: „Diese Pilotanlage ist ein Meilenstein nicht nur für Asahi Kasei, sondern auch für das globale Wasserstoffgeschäft im Allgemeinen. Wir glauben, dass der erfolgreiche Betrieb dieser Testanlage ein Türöffner für kommerzielle großtechnische alkalische Wasserelektrolyseure mit mehreren Modulen sein und schließlich zur Verwirklichung einer Wasserstoffgesellschaft beitragen wird“.
Für die Produktion von grünem Wasserstoff müssen Elektrolysesysteme auf die schwankende Stromzufuhr aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Sonne reagieren. In der Pilotanlage werden vier 0,8-MW-Aqualyzer-Module unter realistischen Bedingungen betrieben. Simuliert wird etwa der Weiterbetrieb während einer Wartung und bei einer geringen Stromversorgung während der Nacht. Darüber hinaus ist die Anlage so konzipiert, dass sie schwankende Stromeinspeisungen aus Solar- oder Windenergie simuliert. Anhand der aus diesen Versuchen gewonnenen Daten wird Asahi Kasei das Anlagendesign, den Betrieb und die Steuerung des Elektrolysesystems weiter optimieren. Mit seinem Multi-Modul-Ansatz will Asahi Kasei bis zu zehn Module mit einer Kapazität von jeweils 10 MW kombinieren und so kommerzielle Großelektrolysesysteme mit einer Kapazität von bis zu 100 MW ermöglichen.
Das Wasserstoffgeschäft von Asahi Kasei basiert auf mehr als vier Jahrzehnten Erfahrung auf dem Gebiet der Chlor-Alkali-Elektrolyse. Mit dem Ziel, bis 2030 einen Gesamtumsatz von 100 Mrd. JPY (600 Mio. EUR) zu erzielen, plant das Unternehmen, im Jahr 2025 mit der kommerziellen Nutzung seiner alkalischen Wasserelektrolyseure zu beginnen. Die Pilotanlage in Kawasaki ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels, nachdem die 10-MW-Einzelmodulanlage im Fukushima Energy Research Field (FH2R) in Namie, Fukushima, Japan, seit 2020 erfolgreich im Langzeittest läuft. Die in Namie gesammelten praktischen Erfahrungen und der Probebetrieb in der Pilotanlage in Kawasaki werden Asahi Kaseis Markteintritt mit großen und äußerst zuverlässigen Multimodul-Anlagen zur alkalischen Wasserelektrolyse weiter untermauern. Diese Erfahrung wird auch in die gemeinsame Machbarkeitsstudie mit Gentari und JGC für einen Elektrolyseur der 60-MW-Klasse in Malaysia einfließen, die, wie im November 2023 angekündigt, für 2027 geplant ist.
Bau und Betrieb der Pilotanlage werden durch den „Green Innovation Fund“ der japanischen New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) unterstützt.