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Lenzing Gruppe mit Umsatz- und Ergebnissteigerung im ersten Quartal 2024

Umsatzerlöse um 5,7% gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen

08.05.2024 - Die Lenzing Gruppe verzeichnete im ersten Quartal 2024 eine weitere Verbesserung der Faserverkaufsmengen. Eine Erholung der für Lenzing relevanten Märkte blieb jedoch weiter aus. Die Faserpreise verharrten weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Die Kosten für Rohstoffe und Energie gingen zwar weiter zurück, blieben aber im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 erhöht.

Die Umsatzerlöse der Lenzing Gruppe stiegen im ersten Quartal 2024 um 5,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 658,4 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist primär auf einen höheren Faserabsatz zurückzuführen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) hat sich in der Berichtsperiode auf 71,4 Mio. EUR (nach 29,7 Mio. EUR im ersten Quartal 2023) mehr als verdoppelt. Das Betriebsergebnis (EBIT) war mit 1,5 Mio. EUR (nach minus 41,4 Mio. EUR im ersten Quartal 2023) leicht positiv. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus 17,8 Mio. EUR, damit aber ebenfalls deutlich besser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (minus 74,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,83 EUR (nach minus 3,03 EUR im ersten Quartal 2023). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im ersten Quartal 2024 bei 120,7 Mio. EUR (nach minus 47,7 Mio. EUR im ersten Quartal 2023). Der Free Cashflow lag mit 87,3 Mio. EUR (nach minus 132,3 Mio. EUR im ersten Quartal 2023) im dritten Quartal in Folge im positiven Bereich und bestätigte damit erneut, dass die Maßnahmen im Rahmen des Performance-Programms zur Stärkung des Free Cashflows wirken.

„Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe im ersten Quartal geht in die richtige Richtung. Wir können aber von keiner nachhaltigen Erholung der Märkte sprechen, solange der Preisdruck im Fasergeschäft hoch bleibt“, sagt Stephan Sielaff, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. „Der verbesserte Geschäftsverlauf und die gute Nachfrage nach unseren Spezialfasern zeigen aber, dass wir insbesondere auch mit unseren Initiativen zur Stärkung des Vertriebs gut vorankommen. Wir warten nicht auf Rückenwind vom Markt, sondern setzen unser Performance-Programm weiter entschlossen um.“

Seit dem dritten Quartal 2023 setzt der Vorstand ein ganzheitliches Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen konsequent um. Die Programminitiativen zielen primär auf die Generierung von Free-Cashflow und eine Verbesserung des EBITDA durch ein gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz ab. Über die deutlich positiven Auswirkungen auf der Umsatzebene hinaus erwartet der Vorstand ab 2025 jährliche Kosteneinsparungen von mehr als 100 Mio. EUR, wovon mehr als 50% mit steigendem Ausmaß ab dem laufenden Geschäftsjahr ergebniswirksam sein werden.

Nico Reiner, Chief Financial Officer der Lenzing Gruppe, ergänzt: „Wir sind mit dem bisherigen Impact des Performance-Programms sehr zufrieden und erwarten, dass die Maßnahmen in den kommenden Quartalen verstärkt zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen. Die Bestellung von Walter Bickel als Chief Transformation Officer unterstreicht die Bedeutung des Programms und stellt sicher, dass sich der bestehende Vorstand mit allen erforderlichen Ressourcen seinen Kernaufgaben widmen kann.“

Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich in der Berichtsperiode auf 33,4 Mio. EUR (nach 84,7 Mio. EUR im ersten Quartal 2023). Lenzing legt im Rahmen ihres Performance-Programms, und nach den erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, einen klaren Fokus auf Maintenance- und License to operate-Projekte. Der Liquiditätsbestand verbesserte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023, insbesondere aufgrund der positiven Free Cashflow-Entwicklung, weiter um 15,4% auf 843,6 Mio. EUR per 31. März 2024.

Änderungen im Vorstand
Lenzing gab zuletzt auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat Walter Bickel mit Wirkung zum 15. April 2024 als Vorstandsmitglied und Chief Transformation Officer der Lenzing AG bis 31. Dezember 2025 ernannt. Der erfahrene Manager wird den Lenzing Vorstand verstärken und die Weiterentwicklung und Umsetzung des Performance-Programms verantworten.

Ausblick
Auch wenn der IWF seine Wachstumsprognose für 2024 von 3,1% auf 3,2% erhöhte, bleibt doch eine Vielzahl an Risiken für die Weltwirtschaft bestehen: Mögliche geopolitische Schocks, andauernde höhere Inflation und Leitzinsen sowie Marktrisiken, die vom chinesischen Immobilienmarkt ausgehen, werden derzeit am relevantesten eingeschätzt.

Die allgemeine Teuerung und real sinkende Einkommen wirken sich weiterhin negativ auf das Konsumklima aus. Eine Erholung im für Lenzing wichtigen Verbrauchermarkt für Bekleidung wird darüber hinaus von der weiteren Normalisierung der Lagerstände abhängen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil. Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle wird für den weiteren Verlauf der Erntesaison 2023/2024 eine stabile Preisentwicklung erwartet. Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.

Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal lagen trotz weiterhin schwierigem Markt über den Erwartungen der Lenzing. Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing über Plan. Durch die Bestellung eines eigenen Vorstandes sollen die bisher identifizierten Projekte noch schneller umgesetzt und neue Potenziale gehoben werden. Lenzing erwartet, dass die Maßnahmen in den kommenden Quartalen verstärkt zur weiteren Ergebnisverbesserung gegenüber dem ersten Quartal 2024 beitragen werden.

Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren bestätigt die Lenzing Gruppe die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.

Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer „Better Growth“ Strategie sehr gut positioniert und plant sowohl das Wachstum mit Spezialfasern als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.