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Lenzing Gruppe setzt ihren Erholungskurs im Geschäftsjahr 2024 fort

14.03.2025 - Die Lenzing Gruppe hat ihre Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 trotz der erwartet langsamen Markterholung weiter verbessert. Während Lenzing ihre Absatzmengen deutlich steigern konnte, lag das Preisniveau weiterhin unter jenem des Vorjahres. Die Logistikkosten sind deutlich gestiegen, und auch die Rohstoff- und Energiekosten blieben nach wie vor erhöht.

Die Umsatzerlöse stiegen 2024 um 5,7% gegenüber dem Vorjahr auf 2,66 Mrd. EUR. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern (+10 %) zurückzuführen. Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des ganzheitlichen Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg 2024 um 30,4% gegenüber dem Vorjahr auf 395,4 Mio. EUR EUR. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 12,0 auf 14,8%. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 88,5 Mio. EUR EUR (nach minus 476,4 Mio. EUR EUR im Jahr 2023) und die EBIT-Marge betrug 3,3% (nach minus 18,9% im Jahr 2023). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus 42,0 Mio. EUR EUR (nach minus EUR 585,6 Mio. EUR im Jahr 2023).

„Dank gezielter Maßnahmen konnten wir entgegen der schwachen Marktlage eine deutliche Erholung der verkauften Fasermengen und eine starke Leistung im Zellstoffgeschäft erreichen. Diese Erfolge machen deutlich, dass unser Performance-Programm wirkt. Im Vergleich zum Jahr 2023 können wir daher 2024 eine verbesserte Geschäftsentwicklung präsentieren“, sagt Rohit Aggarwal, CEO der Lenzing Gruppe. „Die Märkte bleiben herausfordernd und unsicher, und auch die Faserpreise haben sich noch nicht wieder vollständig erholt.
Wir werden daher unser Programm weiterhin sehr fokussiert umsetzen. Die Lenzing Gruppe ist und bleibt das führende integrierte Faserunternehmen, und damit die innovative Kraft in der Branche.“

Der Vorstand der Lenzing Gruppe setzt derzeit ein ganzheitliches Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Zur Stärkung des Vertriebs werden zahlreiche Aktivitäten wie die Gewinnung von Neukunden für die wichtigsten Fasertypen und die Expansion in neue Märkte unternommen, die sich bereits positiv auf der Umsatzebene auswirken. Darüber hinaus erwartet der Vorstand signifikante Kosteneinsparungen, wovon im Jahr 2024 bereits über 130 Mio. EUR realisiert werden konnten.

Neben den positiven Effekten auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung konnte durch das Performance-Programm auch der Cashflow aus der Betriebstätigkeit mit 322,5 Mio. EUR (nach 160,3 Mio. EUR im Jahr 2023) stark verbessert werden. Der Free Cashflow zeigte ebenfalls eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf 167 Mio. EUR (nach minus 122,8 Mio. EUR im Jahr 2023).

Der Liquiditätsbestand reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung von Schuldscheindarlehen und anderen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 38,2% auf 451,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2024. Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 auf 156,3 Mio. EUR (nach 283,6 Mio. EUR im Jahr 2023). Lenzing legte 2024 im Rahmen ihres Performance-Programms, und nach den erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, einen klaren Fokus auf Maintenance- und License to operate-Projekte.

Der Steueraufwand belief sich 2024 auf 96,3 Mio. EUR (nach 7,3 Mio. EUR im Jahr 2023). Dies war unter anderem auf das rückwirkende Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich unter 50% für das Veranlagungsjahr 2022 zurückzuführen. Im Zuge dessen hatte die Lenzing Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von 22,2 Mio. EUR zu leisten, welche im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasst wurde. Darüber hinaus wurde der Steueraufwand durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung im Volumen von 47,5 Mio. EUR beeinflusst.

Die Lenzing Gruppe verzeichnete demzufolge ein Ergebnis nach Steuern von minus 138,3 Mio. EUR (nach minus 593,0 Mio. EUR im Jahr 2023). Das Ergebnis je Aktie lag bei minus 4,06 EUR (nach minus 20,02 EUR im Jahr 2023).

Ausblick
Der IWF revidierte zuletzt seine Wachstumsprognose für 2025 leicht nach oben auf 3,3%, betont jedoch die weiterhin große Ungleichheit zwischen den Regionen sowie ein hohes Maß an Unsicherheit. Letzteres rührt vor allem von geopolitischen Spannungen, zunehmenden protektionistischen Tendenzen und einer möglichen Rückkehr der Inflation.

In Zeiten der Unsicherheit bleiben Konsumenten vorsichtig und sparsam, was sich negativ auf das Konsumklima und die Kaufneigung auswirkt.

Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.

Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle rechnen Analysten in der laufenden Erntesaison 2024/2025 nach vorläufigen Schätzungen mit einem leichten Anstieg der Lagerstände auf ca. 18,7 Mio. t (nach einem Lagerabbau von 0,9 Mio. EUR t in der Vorsaison).

Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.

Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing weiterhin über Plan. Das Unternehmen erwartet, dass die Maßnahmen auch in den kommenden Quartalen zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werden.

Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.

Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.

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