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Thyssenkrupp Nucera will an die Börse

12.06.2023 - Thyssenkrupp Nucera, Anbieter von Elektrolysetechnologie zur Herstellung von Chlor und Wasserstoff im industriellen Maßstab, plant eine öffentliche Notierung im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.

Thyssenkrupp und Thyssenkrupp Nucera kündigen den Plan eines Börsengangs von Thyssenkrupp Nucera an. Das Unternehmen strebt dabei eine Notierung im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse an. Vorbehaltlich des Kapitalmarktumfelds sollen der Börsengang und die Handelsaufnahme der Aktien von Thyssenkrupp Nucera vor der Sommerpause abgeschlossen werden.

Das öffentliche Angebot soll hauptsächlich aus neu ausgegebenen Stammaktien aus einer Kapitalerhöhung (Primary Offering) bestehen. Die Gesamtzahl der Aktien, die im Rahmen des Börsengangs angeboten werden sollen, sowie andere relevante Bedingungen werden vor dem Start des Börsengangs festgelegt. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung (Primary Offering) wird voraussichtlich rund 500-600 Mio. EUR betragen und soll das starke Wachstum des Geschäftsbereichs der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) von Thyssenkrupp Nucera unterstützen. Thyssenkrupp beabsichtigt, bei Thyssenkrupp Nucera langfristig als Aktionär engagiert zu bleiben und eine Mehrheitsbeteiligung zu halten. Gleichzeitig möchte Thyssenkrupp sicherstellen, dass nach Abschluss des Börsengangs ein liquider Markt für die Aktien der Gesellschaft entsteht. De Nora, die 34% der Aktien von Thyssenkrupp Nucera hält, beabsichtigt die langjährige Partnerschaft mit Thyssenkrupp und Thyssenkrupp Nucera fortzuführen.

Werner Ponikwar, CEO von Thyssenkrupp Nucera: „Mit unserer Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff wollen wir die neue Ära nachhaltiger Energienutzung mitgestalten. Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor für die Dekarbonisierung der Industrie und damit der Erreichung der Klimaschutzziele. Unsere Technologie produziert grünen Wasserstoff im großen Stil und unterstützt unsere Kunden auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

Miguel Ángel López Borrego, Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp: „Wir wollen Thyssenkrupp Nucera als globalen Elektrolysetechnologieführer für grünen Wasserstoff noch sichtbarer machen. Gleichzeitig wollen wir wesentlich das Wachstum eines Unternehmens begleiten, das die grüne Transformation ermöglicht. Ein potenzieller Börsengang würde den finanziellen Spielraum von Thyssenkrupp Nucera erweitern und die Wahrnehmung des Unternehmens als führender Technologieanbieter für die Produktion von grünem Wasserstoff schärfen. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung kommt Thyssenkrupp Nucera direkt zugute. Als Thyssenkrupp werden wir ein langfristiger Aktionär von Thyssenkrupp Nucera bleiben und die Wachstumsstrategie begleiten.“

Paolo Dellachà, CEO von De Nora: „Unsere strategische Partnerschaft mit Thyssenkrupp Nucera ist für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor und wir wollen diese fortsetzen. Die Kombination unserer Technologien mit den Fertigungskapazitäten für AWE-Elemente spielt eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Energiewende. Ein möglicher Börsengang von Thyssenkrupp Nucera ist ein strategischer Schritt, um das prognostizierte Wachstum weiter zu unterstützen und die technologische Führungsposition auszubauen."

Technologieführer auf dem Elektrolysemarkt
Thyssenkrupp Nucera ist ein Anbieter von weltweit führender Technologie für hocheffiziente Elektrolyseanlagen. Mit seiner grünen Wasserstofftechnologie unterstützt das Unternehmen seine Kunden, ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren und klimaneutral zu werden. Mit mehr als 600 abgeschlossenen Projekten, 240.000 produzierten Elektrolysezellen und über 10 Gigawatt installierter Elektrolyse-Leistung ist das Unternehmen ein Marktführer im Chlor-Alkali-Geschäft. Die Projekterfahrung im Bereich Chlor-Alkali erstreckt sich über fünf Dekaden. Auf dieser starken Expertise gründen die Entwicklung und der Ausbau der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE), die grünen Wasserstoff in großem Stil erzeugt. Im Vergleich zu anderen Technologien ermöglicht die alkalische Wasserelektrolyse von Thyssenkrupp Nucera Kunden eine größere und zentralisiertere Herstellung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab. Über einen standardisierten, modularen Ansatz lassen sich große Volumina bei geringen Kosten produzieren.

Erneuerbare Energien werden Schätzungen zufolge zukünftig die primäre Energiequelle sein. Mit einem klaren strategischen Fahrplan unterstützt Thyssenkrupp Nucera Industriekunden bei der grünen Transformation. Dazu will das Unternehmen seine internationale Präsenz erweitern und die Technologie auf der ganzen Welt nah beim Kunden anbieten, langfristig Kosten senken und weiterhin mit starken, renommierten Partnern wie dem Chemieanlagenbauer Thyssenkrupp Uhde und dem Anbieter von Elektrochemie-Technologie und Minderheitsaktionär De Nora zusammenarbeiten.

Bereit für künftiges Wachstum in einem dynamischen Wasserstoffmarkt
Thyssenkrupp Nucera hat ein attraktives Erlösprofil, da sich das modulare Produktgeschäft schnell skalieren lässt. Das Chlor-Alkali-Geschäft hat in den vergangenen Jahren stabile Umsätze erzielt. Rund die Hälfte des Umsatzes in jedem der letzten Geschäftsjahre entfällt auf hochmargiges Servicegeschäft über den gesamten Anlagen-Lebenszyklus hinweg. Das sorgt für wiederkehrende Erlöse und hohe Planungssicherheit. Gleichzeitig weist das Unternehmen alle Vorteile eines industriellen Technologiezulieferers für grüne Wasserstoffproduktion auf – einschließlich eines starken Auftragsbestands und langfristig planbarer, attraktiver Umsätze im Servicegeschäft.

Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 bei 292 Mio. EUR (H1 2021/2022: 1.003 Mio. EUR) wie geplant unter Vorjahresniveau, um eine termingerechte Abarbeitung der sehr großen Aufträge des Vorjahres zu ermöglichen. Der Auftragseingang im ersten halben Jahr ist vor allem durch die Vertragseffektivität der ersten Phase des Projekts mit Unigel und durch Änderungsaufträge des NEOM-Projekts geprägt. Im ersten Halbjahr 2022/23 beträgt der Auftragsbestand für das AWE-Geschäft rund 1 Mrd. EUR – bei einem Gesamtauftragsbestand von rund 1,4 Mrd. EUR.

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/2023 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz auf 306 Mio. EUR (H1 2021/2022: 176 Mio. EUR). Ausgelöst wurde dieser Schub vor allem durch eine Verneunfachung des AWE-Umsatzes. Das EBIT von Thyssenkrupp Nucera belief sich im ersten Halbjahr 2022/2023 auf 13,3 Millionen Euro.

Das Hochfahren der Kapazitäten für die AWE-Technologie wird den Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten in den kommenden Jahren verändern. Das Unternehmen will bis zum Geschäftsjahr 2023/2024 den Ausbau des AWE-Geschäfts vorantreiben und damit einen Umsatz von rund 600 bis 700 Mio. EUR in diesem Geschäftsfeld erzielen. Auch danach soll das Unternehmen weiter stark wachsen. Der Wasserstoffmarkt soll sich Erwartungen zufolge bis zum Jahr 2050 nicht nur versiebenfachen, sondern die bisher fossile Erzeugung wird voraussichtlich auch auf grünen Wasserstoff umgestellt. Die zusätzliche Nachfrage wird in erheblichem Umfang aus neuen Anwendungen und damit aus vielen verschiedenen Sektoren kommen, beispielsweise Stahlherstellung, Raffinerien, Stromerzeugung und -speicherung, Gebäudeheizung und Stromversorgung, Verkehr sowie Schwerlasttransport.

Citigroup und Deutsche Bank agieren als Joint Global Coordinators. Commerzbank, Société Générale sowie UniCredit wurden als Joint Bookrunners mandatiert. Banco Santander, Crédit Agricole Corporate and Investment Bank und Intesa Sanpaolo sind Co-Lead Manager.

Kontakt

Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA

Voßkuhle 38, Harpen
44141 Dortmund
Deutschland

+49 231 547 7100