UPM-Bioraffinerie in Leuna wächst in die Höhe
Ein Jahr vor geplanter Inbetriebnahme beginnen Tests zur Holzlieferkette und Holzbearbeitung
Mit dieser Lieferung geht man den nächsten Schritt in Richtung Inbetriebnahme der weltweit ersten Anlage zur Herstellung von Bio-Chemikalien auf Holzbasis. Konkret ermöglicht diese erste Lieferung die Vertiefung der wichtigen Holzlieferkette und ist Voraussetzung für Testläufe der Holzannahme und Holzbearbeitung. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme der Fabrik im Herbst 2023.
Dazu Michael Duetsch, Vice President UPM Biochemicals: „Als Vorreiter der Bioökonomie in Deutschland treiben wir den Wandel zu einem nachhaltigen, fossilfreien Wirtschaftssystem voran. Der CO2-Fußabdruck unserer Produkte verbessert sich gegenüber den erdölbasierten Produkten im heutigen Markt radikal. Das von uns bezogene Laubholz stammt ausschließlich aus nachhaltigen Quellen und ist zu 100% zertifiziert. Die heutige Lieferung aus Wäldern des Staatsforsts des Landes Sachsen-Anhalt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fabrikeröffnung im nächsten Jahr. Die Art und Herkunft des heute gelieferten Holzes sind Beleg für unsere konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit."
Das in Leuna verwendete Holz entspricht höchsten Nachhaltigkeitsstandards. So wird ausschließlich FSC- oder PEFC-zertifiziertes Holz aus regionalen Wäldern genutzt. Damit leistet man einen Beitrag für die Artenvielfalt und für ein natürliches Ökosystem. Sämtliches genutztes Holz verfügt über einen verifizierten Herkunftsnachweis und ist so vollständig rückverfolgbar.
Holger Koth, Leiter der Abteilung Süd der Landesforstverwaltung Sachsen-Anhalt: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein für uns: Die erste Lieferung regionalen und zertifizierten Buchenholzes an UPM Biochemicals eröffnet uns und allen Förstern in der Region einen neuen, nachhaltigen Absatzmarkt mit Zukunft. Wir sichern durch nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes und fortschrittliche Erntemethoden hohe Nachhaltigkeitsstandards und ermöglichen ein enges Miteinander von wirtschaftlicher Nutzung des Waldes und Biodiversität. Die Verwendung unseres Holzes in der Bioraffinerie in Leuna ist eine gute Nachricht für den Wald in Sachsen-Anhalt und für die regionale Wirtschaft."
Die Abteilung Süd der Landesforstverwaltung Sachsen-Anhalt bewirtschaftet rund 21.500 ha Forst, hauptsächlich Laubwald. Alle Wälder, in denen für UPM Buchenholz geerntet wird, sind nach dem PEFC-Standard oder nach dem FSC-Standard zertifiziert.
Nach dem ersten Spatenstich im Jahr 2020 ist der Bau der UPM Bioraffinerie in vollem Gange. An der Fertigstellung der Raffinerie arbeiten derzeit bis zu 1.000 Personen, eine der größten Baustellen des Landes. Die Tiefbauphase ist abgeschlossen und die allermeisten Gebäude und Prozessanlagen sind errichtet – ebenso wie die Rohrbrücken für die Anlagehalle. Betonfundamente sind fertiggestellt. Derzeit wachsen Rohbrücken, Fabrikgebäude und Chemieanlagen in Leuna in die Höhe. In der Raffinerie wird künftig Bio-Monoethylenglykol (UPM BioPura) hergestellt, das als Grundstoff beispielsweise für PET-Kunststoffe, Verpackungsmaterialien, Polyestertextilien oder Motor- und Batteriekühlmittel verwendet werden kann.
Zudem schafft UPM mit seinen erneuerbaren und funktionellen Füllstoffen (UPM BioMotion) auf Holzbasis eine vollkommen neue Produktkategorie und bietet erstmals eine nachhaltige Alternative zu Industrieruß und gefällter Kieselsäure an. Diese Füllstoffe sind Bestandteil einer großen Anzahl an Gummiprodukten wie beispielsweise Schläuchen, Dichtungen und Profilen oder aber auch Schuhsohlen.